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Amber Rain

Amber Rain

Titel: Amber Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicity La Forgia
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obachten.
    „Wir haben Zeit“, sagt sie ruhig. „Jessie hat morgen noch frei. Sie lebt in Edinburgh, sie fährt erst morgen zurück, und für Nottingham hatte sie Tickets bestellt aber keine mehr b e kommen, weil wegen deiner Show plötzlich alles ausverkauft war. Wir könnten eine Probesession machen. Was meinst du?“
    Ich lasse den Kopf in den Nacken fallen. Ich brauche ein Ventil. Ich muss meinen Händen etwas zu tun geben. Der Sex ist optional, aber heute wird es so weit nicht kommen, und in der Show schon gar nicht. Ich beuge mich vor und lege die Finger meiner Linken unter Jessicas Kinn, hebe ihren Kopf und sehe in ihre Augen. Sie strahlt natürliche Unterwerfung aus. Einen tiefsitzenden Wunsch, zu gehorchen, und dieses schwache Leuchten in den dunklen Augen, das masochistische Tendenzen signalisiert. Vielleicht wäre es gar nicht verkehrt. Es muss nicht bedeuten, dass ich die Show mache. Aber es würde bedeuten, dass ich heute Abend nicht mit dieser gärenden Wut im Bauch schlafen muss, die mich von innen her verzehrt. Ich nehme die Finger von ihrem Kinn, und als ich mich wieder meinem Espresso auf dem Tresen zuwende, steht George auf der anderen Seite der Bar und sieht mir interessiert zu.
    „Dein Raum ist frei“, sagt er.
    Ich trinke den Kaffee aus und mache mich auf den Weg. M i chaela und Jessica folgen mir.
     
    Es ist eine Katastrophe, und das liegt nicht an Jessica. Sie ist demütig und willig. Es ist deutlich, dass sie es liebt, vor Fre m den nackt zu sein, ihre Haut ist makellos, perfekt, von einem sehr hellen Olivton, auf dem die Peitsche zauberhafte Striemen hinterlässt. Sie hat sehr schöne Hände und Füße, und ihre Gliedmaßen sehen toll aus, wenn das Seil sich hineinfrisst. Sie hat einen ähnlich hohen Schmerzpegel wie Michaela und ist beinahe flexibler als Emily. Sie ist eine erfahrene Sub, die sich problemlos in die kompliziertesten Figuren modellieren lässt, den Kopf immer tief gesenkt hält.
    Ich bin unkonzentriert. Mehr als einmal bin ich froh, dass Michaela mir assistiert und eingreift, wenn ich meine eigenen Sicherheitsprioritäten missachte, weil ich einfach nicht daran denke, jeden Seilzug zu doppeln. Jessica ist klein und leicht, es würde wahrscheinlich nichts passieren, und meine Reflexe sind immer noch so, dass ich sie auffangen würde, wenn sich i r gendwo ein Knoten löst. Aber es ist nicht dasselbe. Ich bin u n zufrieden mit mir und schlage zu hart zu, weil ich frustriert bin. Jessica windet sich in den Seilen, und irgendwann ist auch ihre Grenze erreicht, und sie schreit auf, wo sie zuvor nur leise wimmernde Töne von sich gegeben hat. Kopfüber hängt sie am Karabinerhaken, gehalten von einem Hüftharnisch und mit einem hochgezogenen Bein, und sie rollt sich um ihre eigene Achse in dem vergeblichen Versuch, meinen Schlägen ausz u weichen.
    Michaela legt ihre Hand auf meine Schulter, als ich Jessica vorsichtig wieder herunterlasse. „Was ist los mit dir?“, fragt sie.
    Ich fahre herum und starre sie an. Ich will nicht, dass sie mich anfasst. Ich bin versucht, sie in ihre Schranken zu weisen. Das Problem ist, damit spiele ich ihr in die Hände. Michaela braucht einen harten, unnachgiebigen Dom, sie braucht Dem ü tigung, sie zieht ihre Energie daraus, wenn sie leidet. Mit mir ist sie nur deshalb so vertraulich, weil sie weiß, dass Demütigung bei mir nicht auf der Karte steht. Doch als ich sie jetzt anstarre, da zuckt sie zusammen, geht einen Schritt zurück und kniet im nächsten Augenblick mit gesenktem Kopf vor mir. „Es tut mir leid.“
    „Das sollte es auch.“ Meine Stimme gleicht einem Knurren, und ich löse viel zu grob die Seile, die Jessicas linken Unte r schenkel an ihren Oberschenkel fixieren, ziehe die kleine Asi a tin auf die Füße. Sie bewegt sich, dehnt das Bein und winkelt es an, um die Durchblutung wieder in Gang zu bringen. Ich packe sie am Brustharnisch, der ihre Arme eng an ihren Oberkörper gefesselt hält.
    „Habe ich dir das erlaubt?“
    Erschrocken starrt sie mich an.
    Die beiden haben keine Ahnung, was sie von mir verlangen. In mir ist das Tier aufgestanden und blickt sich verwirrt um. Es will keine von diesen Frauen, die unbedingt vor mir knien und von mir erniedrigt werden wollen. Das Tier will Amber, die mir Paroli bietet, die mir gehört. Das Tier will zuschlagen, aber nicht auf die olivfarbene, dralle Haut, und ganz bestimmt nicht auf Michaela. Es will Amber. Ich will Amber. Ich fahre mir mit dem Handrücken über die Stirn und

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