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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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und das Problem an sich zu beseitigen. Ich wußte, daß sie keine Hemmungen hatte zu töten. Sie hatte die Ermordung meiner beiden letzten Mörder in der Totengasse befohlen.
    Also, was war es dann?
    Zwei Möglichkeiten kamen mir sofort in den Sinn. Zum einen war es möglich, daß sie tatsächlich eine echte Zuneigung zu Luke gefaßt hatte - und daß sie sich schlichtweg etwas hatte einfallen lassen, um ihn unschädlich zu machen, ohne ihn zu vernichten. Doch dann dachte ich an sie in der Gestalt von Dan Martinez, und diese Theorie fiel in sich zusammen. Sie hatte an jenem Abend in Santa Fe wirklich geschossen. Okay. Dann gab es noch die andere Möglichkeit: Luke war nicht die eigentliche Bedrohung, und sie mochte ihn immerhin so sehr, daß sie ihn weiterleben ließ, nachdem er die Spielchen am 30. April aufgegeben hatte und sie beobachtete, daß wir Freunde geworden waren. Irgend etwas mußte in New Mexico geschehen sein, und das hatte einen Sinneswandel bei ihr bewirkt. Ich hatte keine Ahnung, was das sein mochte. Sie war mir daraufhin nach New York gefolgt und war mir kurz hintereinander in der Gestalt von George Hansen und Meg Devlin erschienen. Zu jener Zeit war Luke - im Anschluß an seinen Abtauch-Akt im Gebirge - von der Bildfläche verschwunden. Er stellte keine Gefahr mehr dar, dennoch benahm sie sich beinahe irre in ihren Bemühungen, Verbindung mit mir aufzunehmen. Lauerte etwas anderes - die echte Gefahr?
    Ich strengte mein Gehirn an, doch ich konnte mir nicht vorstellen, worin diese Gefahr bestehen mochte. Verfolgte ich mit diesen Gedanken womöglich eine völlig falsche Spur?
    Sie war gewiß nicht allwissend. Der Grund, warum sie mich nach Arborhaus lockte, war einerseits, Informationen aus mir herauszuquetschen, und andererseits, mich aus der Schußlinie der Angriffe zu bringen. Und einige der Dinge, die sie wissen wollte, waren ebenso interessant wie einiges von dem, was sie wußte.
    Meine Gedanken schlugen einen Purzelbaum rückwärts. Welches war die erste Frage, die sie mir gestellt hatte?
    Nachdem ich eine geschickte Landung auf meinen mentalen Füßen vollbracht und mich in Bill Roths Haus zurückversetzt hatte, hörte ich die Frage mehrmals. Als George Hansen hatte sie sie nur beiläufig gestellt, und ich hatte gelogen; als eine Stimme am Telefon hatte sie sie gestellt und keine Antwort bekommen; als Meg Devlin, im Bett, hatte sie mich schließlich dazu gebracht, ihr eine ehrliche Auskunft zu geben: Wie lautete der Name deiner Mutter?
    Als ich ihr gesagt hatte, daß meine Mutter Dara hieß, hatte sie endlich frei gesprochen. Sie hatte mich vor Luke gewarnt. Es hatte den Anschein, als ob sie damals bereit gewesen wäre, mir noch mehr zu sagen, doch das Auftauchen des Ehemanns der echten Meg hatte unser Gespräch beendet.
    Wozu war das der Schlüssel? Ich stammte aus den Burgen des Chaos, die sie niemals auch nur mit einem Wort erwähnt hatte. Und doch war das anscheinend irgendwie wichtig.
    Ich hatte das Gefühl, daß ich die Antwort bereits kannte, daß ich jedoch unfähig war, sie zu erkennen, bevor ich die passende Frage formuliert hatte.
    Genug. Ich kam nicht weiter. Die Erkenntnis, daß sie über meine Verbindung zu den Burgen Bescheid wußte, besagte immer noch nichts. Offenkundig wußte sie ebenso über meine Verbindung zu Amber Bescheid, und ich konnte ebensowenig erkennen, wie das in das Muster der Ereignisse paßte.
    Ich würde es also zunächst dabei belassen und später darauf zurückkommen. Es gab noch genügend andere Dinge, über die ich nachdenken mußte. Zumindest hatte ich jetzt jede Menge Fragen auf Lager, die ich ihr bei unserer nächsten Begegnung stellen würde, und ich war überzeugt davon, daß wir uns Wiedersehen würden.
    Dann fiel mir etwas anderes ein. Wenn sie wirklich irgendwelche Maßnahmen getroffen hatte, um mich zu schützen, dann war das hinter den Kulissen geschehen. Sie hatte mir viele Informationen gegeben, die vermutlich stimmten, doch ich hatte keinerlei Möglichkeit, deren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Angefangen mit ihren Anrufen und dem Belauern damals in New York bis zur Ermordung meiner einzigen möglichen Informationsquelle in der Totengasse hatte sie sich in Wirklichkeit eher als Last denn als Hilfe erwiesen. Es war voraussehbar, daß sie irgendwann wieder auftauchen und mich mit ihrer Hilfe behindern würde, und zwar genau im unpassendsten Augenblick.
    Anstatt nun also an meinem Eröffnungsargument zu arbeiten, das ich Random gegenüber

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