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Ambler by Ambler

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Titel: Ambler by Ambler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler by Ambler
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geschrieben, nicht unter seinem richtigen Namen, und hatte sich immer auf wenigstens zwei Auftragsarbeiten pro Jahr verlassen, von deren Vorschüssen er leben konnte. Aufgrund von Papierrationierung war diese Art des Publizierens in England nicht mehr möglich, und in Amerika hatte er nie einen regulären Verleger gehabt. Er fand, er bräuchte eine neue Story.
    Zu jener Zeit beherrschte ich den Kunstgriff, praktisch aus dem Stegreif eine Story während des Erzählens zu einem stimmigen Ganzen zu entwickeln. Dieser Trick war bei Lektoratskonferenzen manchmal ganz nützlich gewesen, aber eigentlich nirgendwo sonst. Die Gefahr dabei war, daß wenn ich eine Story auf meine Art erzählte, dies gewöhnlich der erste Schritt war, sie wieder zu vergessen. Ich habe einmal einen Schauspieler, der mir sympathisch war, vor den Kopf gestoßen, weil ich ihm, mit allen Details, eine Filmstory erzählte, die genau das Richtige für ihn war, und dann vergaß, sie aufzuschreiben. Er vermutete, nicht ganz zu Unrecht, meine Einstellung ihm gegenüber habe sich geändert. Dabei war es bloß so, daß ich von dem Erzählten das meiste schon wieder vergessen hatte und die übriggebliebenen Teile langweilig fand.
    Die Story, die ich Charles Rodda an jenem Abend erzählte, war nicht neu, klang aber neu, weil ich sie mit ein paar neuen Requisiten anreicherte und in einer anderen Umgebung spielen ließ. Er fand sie gut, vergaß sie nicht und sagte, er wolle das Buch schreiben, wenn ich damit einverstanden sei, daß er ein Pseudonym verwende, das uns beiden gemeinsam gehören solle.
    Das Pseudonym war Eliot Reed. Von den fünf Büchern, die in England und in Amerika unter diesem Namen erschienen sind, enthielten nur die ersten zwei, Skytip und Tender to Moonlight , wesentliche Teile von mir. Wesentlich waren sie deswegen, weil ich mich für gemeinschaftliches Arbeiten nicht besonders eigne.
    Unsere Abmachung hatte gelautet, daß ich die Story liefern und er für das Schreiben zuständig sein sollte. Der Haken war nicht nur, daß ich beim Arbeiten empfindlich, pedantisch und eigenmächtig bin, sondern auch, daß ich eine Story nie nach Plan entwickele, wenn ich alleine schreibe. Während des Schreibens probiere ich aus, schreibe um und verändere die Figuren. Und zum Schluß kommen dann noch weitere Änderungen.
    Kaum hatte Charles Rodda mir sein Typoskript zum Lesen gegeben, da griff ich auch schon zum Stift und fing an, zu redigieren. Dann schrieb ich alles nochmal um. Charles schien eher amüsiert als beleidigt auf dieses anmaßende Verhalten zu reagieren, doch als ich Anstalten traf, sein zweites Buch genauso zu behandeln, wurde uns beiden klar, daß das Eliot-Reed-Abkommen überdacht werden mußte. Charles übernahm das Pseudonym und benutzte es fortan als sein eigenes.
    Als ich anfing, wieder zu schreiben, um etwas für mich selbst zu tun und nicht als Beitrag zu den Kriegsanstrengungen oder um die hochfliegenden Pläne der Rank Organization zu unterstützen, fing ich wie früher mit vagen Einfällen zu Stories an, die sich besser auf dem Papier als im Gespräch entwickeln ließen.
     
    Eine der angenehmeren Entdeckungen, die Louise und ich machten, als wir wieder nach Paris fahren konnten, war, daß Win Harle noch lebte und wieder in der Rue Marbeuf wohnte. Besonders interessant war für mich, wie sie ihre Verhaftung durch die Gestapo schilderte.
    Sie war von der Concierge denunziert worden, und die Gestapo war erschienen, als sie gerade dabei war, ihre Abschrift der bbc -Nachrichten auf einem Hektografiergerät abzuziehen. Die Reaktion der auf frischer Tat Ertappten hatte darin bestanden, ihren Hund Bingo von der Leine zu lassen und auf die beiden Eindringlinge zu hetzen. Bingo hatte mit einer derartigen Begeisterung zugeschnappt, daß der ältere Gestapomann einen Revolver gezogen und gedroht hatte, das Tier zu erschießen.
    Win hatte, ihren eigenen Angaben zufolge, dem Mann daraufhin Tierquälerei vorgeworfen, ihn verspottet, weil er Deutscher war, und ihn dann aufgefordert, im Kamin nach dem geheimen Radioapparat zu suchen. Der Mann hatte das Kamingitter hochgehoben und war, immer noch Win zufolge, im Ruß versunken.
    Eine Geschichte, in der sich die Gestapo wie Slapstick-Polizisten aufführte, erschien mir unglaubhaft. Ich hatte allerdings den Eindruck, daß die Kombination aus Wins Spott und Bingos Umgang mit einem Hosenbein und einem männlichen Knöchel durchaus bewirkt haben konnte, daß die für ihren Fall zuständige

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