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Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes

Titel: Amelia Peabody 02: Der Fluch des Pharaonengrabes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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kraulen. Das Tier, das nicht erfreut war, aufgeweckt zu werden, biß ihn prompt in die Hand.
    »Ramses braucht Disziplin«, meinte ich.
    »Oder einen Gegner, der ihm gewachsen ist«, schlug Emerson vor. Er entfernte die Zähne und Krallen der Katze von seiner Hand und betrachtete das Tier nachdenklich. »Ich hatte gerade eine Inspiration, Amelia.«
    Ich fragte nicht nach, worin diese bestand, weil ich es lieber nicht wissen wollte. Statt dessen wandte ich mich der restlichen Post zu, die auch einen langen, liebevollen Brief von Evelyn enthielt. Sie versicherte mir, daß Ramses gesund und glücklich sei. Ganz die gute Tante, erwähnte sie den Vorfall mit dem Lexikon nicht einmal. Emerson öffnete seine eigene Post. Nach einer Weile überreichte er mir zwei Papiere, damit ich sie durchsah. Eines war ein Telegramm von Grebaut, in dem er Emerson die Ausgrabungsgenehmigung entzog und forderte, daß er die von ihm entlassenen Wachen wieder einstellte. Nachdem ich es gelesen hatte, knüllte Emerson es zusammen und warf es aus dem Fenster.
    Das zweite war ein Zeitungsausschnitt, den uns Mr. Wilbour geschickt hatte. Die Geschichte, die von Kevin O’Connell stammte, beschrieb in leuchtenden Farben nicht nur, wie ein Reporter die Treppe im Hotel Shepheard hinuntergeworfen worden war, sondern auch das Messer im Kleiderschrank. Allerdings hatte Mr. O’Connells Informant ihm, was letzteren Vorfall betraf, nicht die Wahrheit gesagt. Das Messer, »eine juwelenverzierte Waffe, die eines Pharaos würdig gewesen wäre«, war angeblich mitten auf dem Nachttisch steckend vorgefunden worden.
    »Wenn ich diesen jungen Mann in die Finger bekomme«, zischte ich.
    »Wenigstens hat er sein Wort nicht gebrochen«, meinte Emerson erstaunlich nachsichtig. »Dieser Bericht wurde vor einigen Tagen geschrieben, bevor wir unsere Abmachung getroffen haben. Möchtest du den Namen im Umschlag ändern, Amelia?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis ich verstand, was er meinte. Als ich endlich dahinterkam, antwortete ich: »Ganz bestimmt nicht. Obwohl das hier eine Frage aufwirft, die ich noch nicht erklären kann. Was ist mit dir?«
    »Meine Meinung ist unverändert.«
    Ein leises Knurren der Katze warnte uns, daß jemand sich näherte. Kurz darauf klopfte es an der Tür. Ich öffnete und ließ Daoud herein.
    »Die heilige Frau ruft euch«, sagte er. »Der Kranke ist wach und spricht.«
    »Verdammt!« rief Emerson aus und drohte dem verblüfften Mann mit der Faust. »Senke deine Stimme, Daoud. Niemand darf davon erfahren. Und nun kehr zurück auf deinen Posten und halte den Mund.«
    Daoud gehorchte, und wir stürzten zu Arthurs Zimmer.
    Die Schwester und Mary beugten sich über den Kranken. Geschwächt wie er war, erforderte es trotzdem die Kraft beider Frauen, ihn am Aufsetzen zu hindern.
    »Er darf den Kopf nicht bewegen!« rief ich in heller Aufregung.
    Emerson ging zum Bett hinüber. Mit seinen riesigen gebräunten Händen, so stark und doch so sanft, umfaßte er das verletzte Körperteil, damit der Kranke es nicht bewegen konnte. Sofort hörte Arthur auf, sich zu sträuben. So groß ist Emersons magnetische Ausstrahlung, daß sie durch seine Finger in das verletzte Gehirn zu fließen schien. Arthur schlug die Augen auf.
    »Er ist aufgewacht!« schrie Mary. »Wissen Sie, wer ich bin, Mr …. ich meine, Lord Baskerville?«
    Doch in den verschleierten blauen Augen glomm kein Funke des Erkennens auf. Wenn sie auf etwas gerichtet waren, dann auf irgend etwas oben in der Luft, das wir nicht sehen konnten.
    Ich war schon immer der Ansicht, daß die verschiedenen Stadien der Bewußtlosigkeit, selbst ein tiefes Koma, nicht zwingend mit einer völligen Empfindungslosigkeit einhergehen müssen. Die Verständigung kann gestört sein, aber wer will behaupten, daß das Gehirn nicht arbeitet oder das Ohr nicht hört? Deshalb setzte ich mich neben das Bett und legte den Mund ans Ohr des Verwundeten.
    »Arthur«, sagte ich. »Hier spricht Amelia Emerson. Sie sind von einem noch unbekannten Angreifer niedergeschlagen worden. Keine Angst, ich gebe auf Sie acht. Aber wenn Sie mir möglicherweise ein oder zwei Fragen beantworten könnten …«
    »Wie, zum Teufel, kannst du das von ihm erwarten?« fragte Emerson in dem unterdrückten Knurren, das er für ein Flüstern hält. »Der arme Kerl muß sich die größte Mühe geben, weiterzuatmen. Kümmern Sie sich nicht um sie, Milverton – äh, Baskerville.«
    Arthur achtete auf keine der beiden Ansprachen. Er fuhr einfach

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