Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Amelia Peabody 05: Der Sarkophag

Amelia Peabody 05: Der Sarkophag

Titel: Amelia Peabody 05: Der Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
Vom Netzwerk:
entsetzlich«, erklärte Emerson und drückte mich, bis meine Rippen schmerzten. »Also verflucht, Peabody, es ist ein seltsamer Zufall, daß dieser verachtungswürdige Name erneut in einem Kriminalfall auftaucht … Es ist doch reiner Zufall, oder?«
    »Ja, Emerson, etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Soll ich dir ebenso schwören wie du mir, daß niemals –«
    »Nein, Peabody. Das ist nicht erforderlich. Ich werde dir nie wieder mißtrauen.«
    »Oh, mein geliebter Emerson!«
    »Peabody, mein Schatz!«
    Nachdem eine ganze Weile verstrichen war, glitt ich von seinem Knie und glättete mein Kleid. »Du bist näher an der Klingel als ich, Emerson. Läutest du Gargery? Es ist noch recht früh, aber ich denke, wir können einen kleinen Whiskey Soda als Nervenstärkung vertragen.«
    »Hervorragende Idee, Peabody«, erklärte Emerson. »Und was hältst du von einem weiteren unserer kleinen kriminalistischen Wettbewerbe? Ich glaube, daß wir mittlerweile genug Informationen besitzen, um eine oder zwei Theorien zu formulieren. Ich weiß, daß du schon wesentlich unbedarfter an eine Sache herangegangen bist, meine Liebe.«
    »Danke, mein lieber Emerson«, erwiderte ich gerührt. »Ich nehme die Herausforderung in dem ihr zugrundeliegenden Sinnverständnis an, das in solchen Situationen stets Geltung für uns besitzt: Der Bessere soll siegen, zum Teufel mit dem Versager, und keine faulen Tricks.«
    »Möchtest du anfangen, meine liebe Peabody?«
    »Nein, mein lieber Emerson, ich lasse dir den Vortritt.«
    »Das hatte ich erwartet«, bemerkte Emerson. »Oh, da sind Sie ja, Gargery. Bitte, servieren Sie den Whiskey.«
    »Und, Gargery«, fügte ich hinzu, »es freut Sie sicherlich zu hören, daß alles in Ordnung ist – genau, wie der Professor gesagt hat.«
    »Das sehe ich, Madam.« Gargery strahlte. »Nicht, daß ich je daran gezweifelt hätte.«
    »Ich habe eine Idee, Peabody«, meinte Emerson, nachdem Gargery den Whiskey serviert und sich, immer noch strahlend, zurückgezogen hatte. »Wir könnten doch Wilkins und Gargery austauschen, hm? Wilkins würde sich in einem ruhigen, durchorganisierten Haushalt wie diesem wesentlich wohler fühlen.«
    »Das ist eine Überlegung wert«, pflichtete ich ihm bei. »Also, Emerson, du wolltest anfangen …«
    »Ja.« Emerson ging zum Schreibtisch und fing an, diesen zu durchwühlen. »Wo habe ich nur dieses verfluchte … ah, hier ist es.«
    Er reichte mir ein Blatt Papier. Ich überflog es und lachte lauthals. »Oh, Emerson, wie amüsant! Nein, mein Lieber, sei nicht verärgert, ich lache nicht über dich, sondern über einen weiteren Zufall. Oben in meinem Schreibtisch befindet sich ein fast identisches Papier.«
    »Stimmt das? Nun, meine liebe Peabody, ich habe schon häufig bemerkt, daß unsere Gedankengänge Parallelen aufweisen.«
    »Wir scheinen in den wesentlichen Punkten übereinzustimmen«, sinnierte ich, während ich seine Liste inspizierte. »Wie ich sehe, sind dir die Glassplitter und die Papierschnipsel in der Nähe des toten Nachtwächters nicht entgangen. Ich gebe zu, daß ich dachte, du würdest sie übersehen, Emerson.«
    »Oh, hast du sie auch bemerkt? Was schließt du daraus, Peabody?«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit, mit Mr. Budge zu sprechen«, erwiderte ich. »Meine Antwort hängt davon ab, wann der Saal das letzte Mal geputzt wurde.«
    »Oh.« Emerson runzelte die Stirn. »O ja. Daran hatte ich nicht gedacht.«
    »Da lag nichts an Unrat, was nicht auch als Resultat der Nachlässigkeit der Besucher hätte gewertet werden können.«
    »Hmhm«, brummte Emerson und runzelte die Stirn.
    »Allerdings«, fuhr ich fort, »gibt es für meine Theorie einen stichhaltigen Beweis anderen Ursprungs.«
    »Die enthüllte Mumie«, warf Emerson ein.
    »Und die Rede des Priesters – die Beschwörung der Isis.«
    »Deren Zunge nie versagte«, meinte Emerson, unfähig, sich ein Grinsen zu verkneifen.
    »Korrekt. Wie ich sehe, stimmen wir insoweit überein, Emerson. Sind wir uns ebenfalls einig, daß der Mann, den wir gestern nacht gesehen haben, nicht nur der Mörder von Ayesha, sondern auch von Mr. Oldacre ist?«
    »Gewiß, Peabody. Ist er auch der falsche Priester?«
    »Ja und nein, Emerson.«
    »Verflucht, Peabody!«
    »Das ist nicht die wesentliche Frage, Emerson. Der Mörder ist der Mann, der die Uschebtis verschickte und Ramses entführte. Aber wer zum Teufel – wer ist er wirklich? Welcher der von uns Verdächtigten ist das Superhirn hinter der ganzen

Weitere Kostenlose Bücher