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Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Locken und brachte seine Frisur zunehmend in Unordnung.
    »Das ist genau der richtige Tag zum Arbeiten«, murrte er mit einem sehnsüchtigen Blick auf die silbrig schimmernden Klippen seines geliebten Thebens.
    Ich weiß einen guten Aufhänger zu nutzen. »Dann geh zurück ins Tal, wenn du es nicht ertragen kannst, auch nur einen Tag fort zu sein«, sagte ich im gleichen mürrischen Tonfall. »Ich werde mit den Frasers reden. Nein, Emerson, es macht mir überhaupt nichts aus. Ich bin es gewohnt, die undankbaren Aufgaben zu übernehmen, vor denen du dich lieber drückst.«
    Emerson blickte mich mißtrauisch an. »Was hast du jetzt wieder vor, Peabody? Ich habe nicht vor, dich unbeaufsichtigt in Luxor zu lassen. Du gerätst jedesmal in irgendwelches Ungemach.«
    »Ich werde auf sie aufpassen«, sagte Cyrus grinsend. »Wir werden nur ein kurzes Gespräch mit Mrs. Whitney-Jones führen, und dann kehren wir zurück. Ich gebe zu, daß ich mich auf die Begegnung mit der Dame freue. Sie scheint mir ein ausgekochtes Schlitzohr zu sein.«
    Emerson erwiderte, daß er sich keineswegs auf eine Begegnung mit der Dame freute und froh wäre, sie Cyrus zu überlassen. Ich bedachte Cyrus mit einem anerkennenden Lächeln.
    Auf unserem Rückweg hielten wir beim Telegraphenamt und fanden, wie wir es erwartet hatten, eine Antwort aus Kairo vor. Emerson runzelte beim Lesen die Stirn.
    »Cromer scheinen die Hände gebunden zu sein. Er will weitere Informationen.«
    »Du hast Lord Cromer telegraphiert?« entfuhr es mir. »Emerson, er ist der bedeutendste Mann in ganz Ägypten!«
    »Exakt«, meinte Emerson. »Es ist reine Zeitverschwendung, mit Subalternen zu verhandeln. Ich kann mir nicht vorstellen, was er noch von mir will; ich habe ihm alle relevanten Informationen mitgeteilt.«
    Ich bat ihn darum, sein ursprüngliches Telegramm einsehen zu können, und Emerson brachte, nachdem er in seinen Jackentaschen gekramt hatte, ein zerknülltes Stück Papier zum Vorschein. Es war natürlich knapp gehalten. »Haben Leichnam gefunden, handelt sich vermutlich um Mrs. Bellingham amerikanische Staatsbürgerin, vermißt in Kairo 1897. Weiteres Vorgehen?«
    »Du hättest ruhig ein wenig ausführen können«, sagte ich, während Cyrus über den Inhalt grinste.
    »Warum Geld verschwenden?« Emerson sah auf seine Uhr. »Ich überlaß es dir, Peabody, da du ja so kritisch bist. Kommt jemand mit mir? … Dann sehe ich euch alle zum Tee.«
    Nachdem ich ein weiteres Telegramm aufgegeben hatte, das den verwirrten Lord Cromer mit genaueren Informationen versorgte, führte ich unsere kleine Prozession zum »Luxor Hotel«.
    »Wie sehen deine Pläne aus?« fragte ich meinen Sohn.
    »Ich dachte, wir würden die Frasers aufsuchen«, erwiderte Ramses.
    »Es handelt sich nicht um einen Anstandsbesuch, Ramses. Ich halte es für das beste, wenn Mr. Vandergelt und ich Mrs. Whitney-Jones allein sprechen. Wir wirken, glaube ich, furchteinflößender als ihr alle.«
    »Diese beiden jungen Burschen würden mir schon Furcht einjagen, wenn sie es darauf anlegten«, sagte Cyrus lächelnd. »Aber ich denke, wir wollen nicht auf Drohungen oder Gewaltanwendung zurückgreifen. Was macht Sie eigentlich so sicher, daß die junge Dame im Hotel ist und uns empfangen wird, Mrs. Amelia?«
    »Ich habe meine Methoden, Cyrus. Ihr anderen geht spazieren und – äh – macht irgend etwas Unverfängliches. Wir treffen uns in anderthalb Stunden wieder in der Halle des Hotels.«
    »Wir könnten uns einige Antika Geschäfte ansehen«, schlug David vor und fügte lachend hinzu: »Wer weiß, vielleicht finden wir noch einige der Stücke zum Verkauf, die ich als Lehrjunge für Abd el Hamed gemacht habe.«
    »Bleibt zusammen«, sagte ich noch, als sie aufbrachen.
    David hatte sich bei Nefret eingehakt und nickte mir im Vorbeigehen beruhigend zu. Ramses schlenderte hinter ihnen her.
    Am Empfang informierte man uns, daß Mrs. Whitney-Jones tatsächlich im Hotel war, und als wir unsere Visitenkarten abgaben, wurden wir in ihren Salon gebeten. Sie bewohnte eine der elegantesten Suiten des Hotels – die, daran hatte ich keinen Zweifel, von Donald bezahlt wurde. Mrs. Whitney-Jones begrüßte uns und lauschte meiner Vorstellung von Cyrus Vandergelt mit perfekter Haltung, bot ihm jedoch nicht ihre Hand. Sie trug ein silbergraues Nachmittagskleid, dessen Kragen mit weißer, durchbrochener Spitze eingefaßt war. Ihr einziger Schmuck bestand aus einem Medaillon und einem Goldring an der linken Hand.
    »Ich

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