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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Informationen nur häppchenweise preiszugeben, erklärte, dass er und David verschiedene Kommunikationsmethoden ausgearbeitet hätten. Bei einer Gelegenheit hatte er David in meiner Gegenwart tatsächlich eine Nachricht zukommen lassen, denn eine von Davids Tarnungen war die eines Blumenverkäufers vor dem Eingang des Shepheard’s. Ich erinnerte mich sehr gut an diese Begebenheit; die Blumen waren ziemlich verwelkt gewesen. Falls wir bis zum Nachmittag nichts von Farouk hörten, würden wir in besagtem Hotel den Tee einnehmen, und nachdem Ramses David kontaktiert hatte, würde er versuchen, Farouk aufzuspüren. Er weigerte sich, auch nur den geringsten Hinweis darauf zu geben, wie er vorzugehen beabsichtigte, allerdings vermutete ich, dass die Verschwörer Mittel und Wege kannten, um sich im Ernstfall auszutauschen.
    Keine dieser Informationen durfte zu Nefret vordringen. Falls sie uns ins Shepheard’s begleitete, würde ich sie in irgendeiner Form ablenken müssen, während Ramses den Blumenverkäufer aufsuchte. Davids hervorragende Tarnung hatte selbst mich irregeführt, doch ihre scharfen Augen ließen sich vielleicht nicht so leicht täuschen.
    Wie sich herausstellte, war meine Planung überflüssig. Kurz nach Mittag erhielten wir eine Nachricht, die unsere gesamten Pläne hinfällig machte.
    Statt der Korbträger, die wir in der Vergangenheit einsetzten, hatte Emerson Schienen zwischen dem Grab und dem Schuttabladeplatz verlegen lassen, über die Karren rollten. Während ich beobachtete, wie die gefüllten Wägelchen zu den Geröllbergen geschoben wurden, näherte sich ein Mann zu Pferd. Ich wollte ihn gerade anbrüllen, dass er das Weite suchen sollte, als ich bemerkte, dass er die Uniform der Kairoer Polizei trug. Rasch eilte ich zu ihm. Auf mein Drängen hin händigte er mir eine Depesche aus, die in der Tat an Emerson gerichtet war. Das hätte mich keineswegs davon abgehalten, den Umschlag zu öffnen, wäre Emerson nicht persönlich zu uns gestoßen. Auch er hatte die Uniform erkannt und bemerkt, dass etwas Ernsthaftes eingetreten sein musste. Thomas Russell hätte ebenso gut einen Marktschreier vorbeischicken können, der den Boten als von ihm autorisiert ankündigte. Die Uniform war in Kairo hinlänglich bekannt. »Man hat mich angewiesen, auf eine Antwort zu warten, Sir«, sagte der Mann salutierend. »Es ist dringend.«
    »Oh? Hmhm. Ja.«
    Zum Verrücktwerden langsam nahm Emerson ein Blatt Papier aus dem Umschlag. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, um es über seine Schulter hinweg zu lesen.
    Professor Emerson, ich glaube, Sie können der Polizei in einem Fall assistieren, mit dem man mich heute früh beauftragte. Die Anwesenheit Ihres Sohnes ist ebenfalls erforderlich. Bitte suchen Sie mich so rasch wie möglich in meinem Büro auf.
    Hochachtungsvoll Thomas Russell
    PS: Kommen Sie ohne Miss Forth.
    »Ich werde in zwei Stunden dort sein«, erklärte Emerson dem Polizeibeamten.
    »O nein, Emerson, wir müssen sofort aufbrechen! Wie kannst du die Spannung ertragen? Wir würden nicht –«
    »In zwei Stunden!«, schnitt Emerson mir lautstark das Wort ab. Der Polizist schrak unwillkürlich zusammen, salutierte, indem seine Hand schmerzhaft an den steifen Rand seines Helms knallte, und galoppierte davon.
    »Tut mir Leid, Emerson«, murmelte ich.
    »Hmmm, ja. Manchmal bist du so impulsiv wie … Ah, Nefret. Hast du alle Fotos gemacht?«
    »Nein, Sir, noch nicht alle.« Sie trug keine Kopfbedeckung, ihre Wangen waren leicht gerötet von der Hitze und ihr Lächeln aufrichtig und fröhlich. »Selim stürmte in die Grabkammer und meinte, dass ein Polizist hier gewesen sei. Stehst du unter Arrest oder handelt es sich um Tante Amelia?«
    Ramses, der so dicht hinter ihr stand, dass ihr goldblondes Haar sein Kinn streifte, bemerkte leichthin: »Ich tippe auf Mutter.«
    »Verflucht, wenn ich nur wüsste, was er will«, knurrte Emerson. »Er hätte wenigstens die Höflichkeit besitzen können, sich zu äußern. Die Polizei unterstützen, in der Tat! Vermutlich brechen wir besser auf.«
    »Wir?«, wiederholte Ramses.
    »Du und ich.«
    »Aber diese Sache muss mit dem zusammenhängen, was neulich abends im Basar vorgefallen ist«, entfuhr es Nefret. »Ich wunderte mich schon, warum die Polizei uns nicht vernommen hat. Wir müssen alle hingehen. Als rechtschaffene Bürger ist es unsere Pflicht, der Polizei zu helfen!«
    Erwartungsvoll blickte Emerson zu seinem Sohn. Ramses zuckte die Schultern und fragte

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