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Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Titel: Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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er sie nieder. Wenn sie wieder aufgebaut wird, brennt er die Häuser der Besitzer nieder. Und wenn diese Nachricht immer noch nicht ankommt, brennt er die Häuser ihrer Verwandten und die Schulen ihrer Kinder nieder.«
    »Was hat Alexej getan, als Sie ihn verlassen haben?«
    »Zunächst hat er mich angefleht zurückzukommen. Dann hat er versucht, mich mit großen Gesten zu bestechen. Und schließlich hat er versucht, mich unter Druck zu setzen.«
    »Sie sind nicht zu Ihrer Familie zurückgegangen.«
    Sie streicht sich mit beiden Händen die Haare hinter die Ohren und schüttelt den Kopf. »Ich bin mein ganzes Leben lang vor ihr weggelaufen.«
    Wir sitzen schweigend da. Die warme Luft, die vom Kamin aufsteigt, weht einzelne Haare ihres Ponys hoch und lässt sie in der Luft stehen.
    »Wann haben Sie Kirsten Fitzroy zum letzten Mal gesehen?«
    »Vor etwa zwei Monaten. Sie hat gesagt, sie geht ins Ausland. «
    »Hat sie gesagt, wohin?«
    »Amerika oder Südamerika; sie hatte ein paar Prospekte. Vielleicht Argentinien. Sie wollte mir Postkarten schicken, aber ich habe keine bekommen. Was ist passiert? Steckt sie in Schwierigkeiten ?«
    »Sie haben sich in den Dolphin Mansions kennen gelernt.«
    »Ja.«
    »Hat Kirsten je Ihren Vater getroffen?«

    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Sind Sie ganz sicher?«
    »Bitte sagen Sie mir, was sie getan haben soll.«
    »Er hat ihre Miete in den Dolphin Mansions bezahlt. Später hat er ihr geholfen, die Wohnung in Notting Hill zu kaufen.«
    Rachel reagiert nicht. Ich weiß nicht, ob sie schockiert ist oder ob sie es die ganze Zeit vermutet hat.
    »Sie hat sie beobachtet. Sir Douglas wollte das Sorgerecht für Mickey. Er hat seine Anwälte einen entsprechenden Antrag vorbereiten lassen. Mit der Begründung, dass Sie wegen ihres Alkoholkonsums nicht in der Lage seien, sich angemessen um das Kind zu kümmern. Der Antrag wurde zurückgezogen, nachdem Sie sich den Anonymen Alkoholikern angeschlossen haben.«
    »Ich kann das nicht glauben«, flüstert sie.
    Da ist noch mehr. Ich weiß nicht, wie ich es ihr sagen soll.
    »Am Abend der Lösegeldübergabe bin ich den Diamanten durch die Abwasserkanäle gefolgt und in der Themse gelandet. Kirsten hat mir das Leben gerettet.«
    »Was hat sie dort gemacht?«
    »Sie und Ray Murphy haben auf die Diamanten gewartet. Sie haben das Ganze organisiert – die Lösegeldforderung, die Haarsträhnen, den Bikini. Kirsten wusste alles über Sie und Mickey. Sie hat das Geld in Mickeys Schatztruhe gezählt. Sie wusste genau, auf welche Knöpfe sie drücken muss.«
    Rachel schüttelt den Kopf. »Aber der Bikini war von Mickey.«
    »Man hatte ihn ja auch von ihr.«
    Plötzlich dämmert ihr, was ich sage. Das Entsetzen breitet sich in ihr aus, noch bevor sie das Gehörte begreift.
    Im selben Moment geht irgendwo im Haus eine Tür auf, und der Luftdruck verändert sich. Sir Douglas kommt durch die Halle gestürmt und brüllt Thomas an, er soll die Polizei rufen. Der Butler muss ihn telefonisch alarmiert haben, sobald ich das Haus betreten hatte.
    Einen Moment lang verliere ich ihn aus den Augen, bevor er
in der Küchentür wieder auftaucht. Er hat eine Schrotflinte in der Hand. Sein Gesicht glüht wie ein Warnlicht.
    »Sitzen bleiben! Sie gehen nirgendwohin. Sie sind verhaftet.«
    »Beruhigen Sie sich.«
    »Leg das Gewehr weg, Daddy.«
    Er wedelt mit dem Lauf in meine Richtung. »Halt dich von ihm fern.«
    »Bitte leg es weg.«
    Rachel beobachtet ihn wie einen Irren. Sie macht einen Schritt auf ihn zu, was ihn für einen kurzen Moment ablenkt. Meine beiden letzten Schritte bemerkt er nicht. Ich reiße ihm das Gewehr aus den Händen und schicke ihn mit einem Schlag direkt unter die Rippen zu Boden. Ich werfe Rachel einen entschuldigenden Blick zu. Ich wollte ihn nicht schlagen.
    Sir Douglas schnappt nach Luft und will etwas sagen. Dass ich verschwinden soll vermutlich. Ich gehe schon. Rachel folgt mir und fleht mich an, ihr alles zu erklären.
    »Warum sollte sie das tun? Warum sollte sie mir Mickey wegnehmen ?«
    Ich drehe mich um und blinzele sie traurig an. »Ich weiß es nicht. Fragen Sie Ihren Vater.«
    Ich will ihr keine falschen Hoffnungen machen. Ich weiß nicht mal genau, ob das, was ich sage, einen Sinn ergibt. Ich habe mich in letzter Zeit so oft geirrt.
    Ich gehe durch die Haustür und die Treppe hinunter. Der Kies in der Einfahrt knirscht unter meinen Schritten. Rachel sieht mir von der Treppe aus nach.
    »Was ist mit Mickey?«, ruft sie.
    »Ich glaube

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