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Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost

Titel: Amnesie - Robotham, M: Amnesie - Lost Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Cocktailkellnerinnen, Hostessen und Kellner geführt, aber es gibt weder Sozialversicherungsnummern noch Steuerunterlagen. Überwiegend waren es Frauen mit ausländisch klingenden Namen, möglicherweise Illegale.«
    Für mich riecht es nach etwas anderem – Spalten, feuchte Schenkel und Blasen zwischen Gummi und Haut. Sex und Geld!
Kein Wunder, dass Kirsten sich antike Rüstungen und mittelalterliche Schwerter leisten konnte.
    Ali nimmt ihre Notizen, setzt sich aufs Sofa und massiert sich beim Lesen die Füße. »Ich habe mir den Grundbucheintrag zu Kirstens Wohnung angesehen. Sie hat sie für nur fünfhunderttausend Pfund – das ist die Hälfte des Marktwerts – von einer Privatfirma namens Dalmatian Investments gekauft. Hauptanteilseigner von Dalmatian Investments ist Sir Douglas Carlyle. «
    Ein leichter Schauder durchfährt mich. »Woher kennen sich Kirsten und Sir Douglas? Und warum war er so großzügig zu ihr?«
    »Vielleicht hat er ihre Dienste in Anspruch genommen«, spekuliert Ali.
    »Oder sie hat ihm einen anderen Gefallen getan.«
    Vielleicht habe ich mich in Kirsten getäuscht. Ihre Freundschaft mit Rachel war mir immer ein wenig seltsam vorgekommen, denn sie hatten kaum Gemeinsamkeiten. Rachel schien wild entschlossen, dem Geld ihrer Familie und ihrer privilegierten Kindheit zu entfliehen, während Kirsten mit ähnlicher Hingabe danach strebte, nach oben zu kommen und sich in den richtigen Kreisen zu bewegen. Sie zog nur wenige Wochen nach Rachel in die Dolphin Mansions und freundete sich mit ihr an. Die beiden wohnten praktisch zusammen, gingen zusammen einkaufen, verbrachten ihre Zeit gemeinsam und tauschten Kleidung.
    Sir Douglas wusste, dass Rachel betrunken im Bad zusammengebrochen war und Mickey die ganze Nacht neben ihr gelegen hatte. Er hatte einen Spion, einen Maulwurf hinter den feindlichen Linien – Kirsten. Eine halbe Million Pfund ist eine Menge Geld, nur um eine Nachbarin im Blick zu behalten. Es ist genug, um eine Entführung möglich erscheinen zu lassen, und könnte auch erklären, warum irgendjemand Kirsten sucht.
    Ali nimmt mir meine Kaffeetasse ab. »Ich weiß, dass Sie anderer
Meinung sind, Sir, aber ich glaube nach wie vor, dass es sich um einen Schwindel handelt.«
    »Was sollte das Motiv sein?«
    »Gier, Rache, Howards Freilassung aus dem Gefängnis – was auch immer.«
    »Und wie passt Kirsten in das Bild?«
    »Sie haben selbst gesagt, dass sie die Gelegenheit gehabt hätte. Sie wusste genug über den Fall und stand Rachel so nahe, dass sie einen Betrug inszeniert haben könnte.«
    »Aber würde sie ihrer Freundin so etwas antun?«
    »Sie meinen, der Freundin, die sie ausspioniert hat?«
    Wir könnten die ganze Nacht diskutieren und würden trotzdem keine Antwort finden, die zu allen bekannten Tatsachen passt.
    »Da ist noch eine Sache«, sagt Ali und drückt mir einen Packen Papier in die Hand. »Es ist mir gelungen, die Einsatz- und Meldeprotokolle von dem Abend zu beschaffen, an dem Sie angeschossen wurden. Als Bettlektüre sozusagen.«
    Die fotokopierten Seiten decken für einen Bereich von vier Quadratmeilen im Londoner Norden alle Vorkommnisse zwischen zweiundzwanzig Uhr und drei Uhr morgens ab.
    »Ich kann Ihnen schon sagen, dass es fünf Drogendelikte, drei gestohlene Autos, sechs Einbrüche, einen räuberischen Angriff auf einen Kraftfahrer, fünf Falschmeldungen, eine Schlägerei bei einem Junggesellenabschied, einen Hausbrand, elf Beschwerden über Lärmbelästigung durch Alarmanlagen, eine geplatzte Hauptwasserleitung, eine kleinere Überschwemmung, einen Angriff auf eine Krankenschwester auf dem Heimweg von der Arbeit und eine nicht explodierte Tränengasgranate in einem Mülleimer gab.«
    » Wie viele Alarmanlagen?«
    »Elf.«
    »In einer Straße?«
    »Ja, in der Priory Road.«

    »Und wo ist die Hauptwasserleitung geplatzt?«
    Sie wirft einen Blick auf die Karte und kneift die Augen zusammen. »In der Priory Road. Eine Reihe von Läden wurde überflutet.«
    »Können Sie die Leute auftreiben, die das Wasserrohr repariert haben?«
    »Wollen Sie mir sagen, warum?«
    »Ein Mann muss seine Geheimnisse haben dürfen. Was ist, wenn ich mich irre? Ich möchte Ihre Illusionen über meine Größe nicht zerstören.«
    Sie verdreht nicht mal die Augen. Stattdessen greift sie an mir vorbei zum Telefon.
    »Wen rufen Sie an?«
    »Meinen Freund.«

18
    Ich träume zu ertrinken – sauge Wasser in meine Lungen. Irgendwo brennt ein helles Licht, dazu dringt Stimmengewirr aus

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