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Amnion 4: Chaos und Ordnung

Amnion 4: Chaos und Ordnung

Titel: Amnion 4: Chaos und Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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daß man gesehen hatte, wie Kapitän Succorso in einer Bar mit Kapitän Thermopyle und dem Ersten Offizier der Posaune beisammensaß.
    Die Geschichte, daß Wächter des Kassierers überfallen worden waren und man den Inhalt der Kosmokapsel geraubt hatte.
    Die Geschichte, daß die Kapitänin der Sturmvogel, eine Frau mit Namen Sorus Chatelaine, ein Immunitätsserum gegen Amnion-Mutagene zu verkaufen hätte.
    Die Geschichte, Kapitän Succorso hätte ein eigenes Besatzungsmitglied, eine Frau, an die Amnion verschachert, um von ihnen – so behauptete das Gerücht – die Erlaubnis zu erlangen, mit der Käptens Liebchen Kassafort verlassen zu dürfen. Alles in allem hätten diese Informationen genügt, um Godsen Frik, wäre er noch am Leben, einen Heidenschreck einzujagen – das wohl heftigste Muffensausen seines ganzen Erwachsenendaseins. Auf Hashi Lebwohl dagegen hatten sie eine gänzlich andere Wirkung. In gewisser Hinsicht lebte er für den Fall derartiger Krisen: schleierhafte Vorgänge mit beunruhigenden Implikationen, die alles an Schläue, Initiative und Falschspielerei erforderten, was er anzuwenden verstand. Die Tatsache, daß er nahezu eine Stunde lang über die Situation nachdachte, ehe er die erhaltenen Informationen weiterreichte – oder wenigstens einen Teil –, bedeutete seinerseits keineswegs irgendeine Furchtsamkeit. Es besagte lediglich, daß er diesen rätselhaften Ereignissen seine volle Beachtung zu schenken beabsichtigte.
    Sturmvogel und Käptens Liebchen. Posaune und Stiller Horizont. Friedliche Hegemonie und ein Amnion-Shuttle.
    Josua, Nick Succorso, der Kassierer und Milos Taverner, Sorus Chatelaine und die Amnion. Ganz zu schweigen von Morn Hyland, die bei Succorsos Entschluß, nach Station Potential zu fliegen, eine maßgebliche Rolle gespielt haben mußte und die es folglich in bezug auf seinen Konflikt mit den Amnion – oder dem Kassierer – gleichfalls zu berücksichtigen galt.
    Wenn Sie sie kriegen, Sie Schuft, können Sie sie haben.
    Morn Hyland?
    Nein. Ausgeschlossen.
    Es gab zu viele Beteiligte; zuviel Figuren tummelten sich auf dem Schachbrett. Vor allem über diese Kapitänin Chatelaine und ihr Raumschiff hätte Hashi gerne mehr gewußt. War sie es, die Nick Succorso meinte? Konnten die Gerüchte, die über sie kursierten, wahr sein? Falls ja, wo außer bei Succorso könnte sie ein Immunitätsserum erlangt haben? Aber weshalb hätte er es ihr überlassen sollen?
    Doch während er sich an sein Computerterminal setzte, um an Informationen zu sichten, was die Datenverwaltung über Sorus Chatelaine und die Sturmvogel gespeichert haben mochte, grübelte Hashi längst über weitergehende Möglichkeiten nach.
    Ein Mensch ohne intuitive Begabung war er keinesfalls. Und er kannte sich selbst gut. Er wußte aus Erfahrung, daß die Gegebenheiten, die bei der Untersuchung eines Problems seine Aufmerksamkeit am stärksten beanspruchten, sich häufig als zweitrangig herausstellten. Dann dienten diese Angelegenheiten seinem Bewußtsein lediglich zur Zerstreuung, damit andere Bestandteile seines Geistes um so effektiver arbeiten konnten. Darum verschwendete er keine Zeit damit, sich darüber das Gehirn zu zermartern, wieso Succorsos Funkspruch ihm keine Ruhe ließ, bei ihm Bedenken hervorrief, die er kaum zu beschreiben gewußt hätte. Ebensowenig zerbrach er sich mit der Frage den Kopf, wie viele von den von Darrin Scroyle genannten Gerüchten auf absichtliche, insgeheime Irreführungen durch Nick Succorso zurückgingen. Statt dessen konzentrierte er sich vorsätzlich auf Datenrecherche; lenkte sich von den Fragen ab, auf die er am dringendsten Antworten brauchte.
    Leider kostete diese Verfahrensweise Zeit. Angesichts der Umstände war er sich nicht sicher, ob er es sich leisten konnte, dafür Zeit zu opfern.
    Aber auf alle Fälle mußte er diese Zeit haben. Folglich konnte er es sich auch leisten, sie sich zu nehmen.
    Sie haben so etwas wie sie verdient.
    Während die Datenverwaltung mit Suchprogrammen ihre Informationsmassen durchkämmte, aktivierte er seinen Interkom-Apparat und gab dem DA-Rechenzentrum durch – er betrachtete sie als sein Operationszentrum –, daß Lane Harbinger zu ihm kommen sollte. »Sofort«, fügte er lakonisch hinzu. »Jetzt. Am liebsten hätte ich sie schon vor fünf Minuten hier gesehen.«
    »Ja, Sir«, antwortete ein Tech und veranlaßte das weitere.
    Lane Harbinger war die Enkelin des berühmten Forschers und Wissenschaftlers Malcolm Harbinger, aber das blieb

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