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Amnion 4: Chaos und Ordnung

Amnion 4: Chaos und Ordnung

Titel: Amnion 4: Chaos und Ordnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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Operativen Abteilung gilt jeder, der sich hinter Cleatus Fane versteckt, als Illegaler. Aber Lebwohl hat ganz anders gehandelt. Vielmehr ist uns von ihm ’n Vertrag angeboten, wir sind durch ihn über das Peilsignal informiert worden. Und er hat uns, wie’s den Eindruck erweckt, einen kompletten Überblick der besonderen Kapazitäten der Posaune gegeben. Seine Sorgen hängen mit nichts zusammen, was wir wissen oder nicht wissen. Er kann auf unsere Verschwiegenheit bauen. Und einen anderen Grund als die gegenteilige Annahme könnte er nicht haben, um unsere Beseitigung zu wünschen…« Er beendete seine Darlegungen mit einem leichten Lächeln. »Na, was sagst du jetzt?« fragte er. »Werden wir für die Gefahr ausreichend bezahlt, oder nicht?« Alesha antwortete nicht sofort. »Das bringt mich auf meine ursprüngliche Frage zurück«, entgegnete sie statt dessen. »Wie lauten deine Befehle an die Brücke? Solange wir so weit hinter Posaune und Rächer herhinken, besteht gar keine Aussicht, den Auftrag auszuführen. Irgendwie müssen wir sie überholen oder wenigstens, falls das ausgeschlossen ist, zwischen sie gelangen. Aber wie sollen wir das machen? Wir wissen nicht, wohin sie fliegen.«
    Darauf wußte Darrin eine eigene Gegenfrage. »Da wir gerade beim Spekulieren sind, woraus könnte nach deiner Auffassung diese umstrittene Fracht bestehen?«
    Alesha hob die Schultern. »Keine Ahnung. Ich kann mir nichts vorstellen, das den Amnion so unwichtig wäre, daß sie’s von Succorso klauen lassen, und ihnen gleichzeitig so wichtig sein könnte, daß sie ’n Krieg riskieren, um’s sich zurückzuholen.«
    Darrin verpreßte die Lippen, um nicht zu grinsen. »Du denkst wieder über Gründe nach. Das ist nur hinderlich, sie lenken von den Sachfragen ab. Was ist uns über die Fracht als solche bekannt?« Weil er Alesha seine Gedanken gern auseinandersetzte, klang sein Ton nicht nach Pedanterie. »Succorso hat sie in einer Kosmokapsel an die Friedliche Hegemonie expediert. Was für ’ne Fracht – welche kostbare Fracht – paßt in eine Kosmokapsel? Es muß was mit physischer Beschaffenheit sein, soviel ist klar, nicht bloß Daten oder Geheiminformationen. Kein Rohstoff oder irgendein sonstiges unbearbeitetes Material. So was wäre den Amnion keinen Vorstoß in den Human-Kosmos wert.« Seine Hand näherte sich, als hätte sie ihren eigenen Willen, dem Brustbein. Resolut senkte Darrin sie. »Ein Gerät? Irgendeine Apparatur? Glaube ich nicht. Die Amnion können ihre Maschinen nach Belieben reproduzieren, und ihnen ist klar, daß wir dazu außerstande sind. Unsere Methoden sind zum Nachbau ihrer Technik ungeeignet.«
    Es hatte den Anschein, als wäre Alesha dazu fähig, stundenlang hintereinander sein Gesicht zu betrachten, ihm sozusagen beim Denken zuzuschauen. »Und was bleibt übrig?«
    »Etwas Organisches«, gab Darrin augenblicklich zur Antwort. »Etwas Lebendiges. Vielleicht sogar etwas, das zum Überleben die Bordsysteme einer Kosmokapsel benötigt.«
    Dank seiner Selbstsicherheit fühlte er sich auch in dieser Hinsicht sicher.
    »Zum Beispiel?« fragte Alesha.
    »Ist doch egal.« Darrin verwarf die Frage, indem er mit beiden Händen abwinkte. »Das brauchen wir nicht zu wissen. Entscheidend ist, daß wir auf dieser Grundlage ersehen können, wohin die Posaune fliegt.«
    Im ersten Moment spiegelte Aleshas Miene Verwirrung wider. Dann machte sie große Augen und gab einen Seufzer von sich, als der Groschen fiel.
    »Zu Deaner Beckmann. Dem Schwarzlabor. Weil die Fracht organischer Natur ist.«
    Nachdrücklich nickte Darrin, stolz auf sie und im geheimen mit sich selbst zufrieden.
    »Also geben wir’s dran, dieser so zuvorkommend hinterlassenen Spur der Posaune zu folgen. Statt dessen fliegen wir an völlig anderer Stelle ins Massif-5-System ein.« Er wandte sich wieder der Datensysteme-Konsole zu und deutete auf einen bestimmten Punkt der Darstellung, obwohl Alesha ihn nicht sehen konnte. »Und zwar dort. Dafür ist eine so riskante Interspatium-Durchquerung erforderlich, wie wir sie uns noch erlauben dürfen, wenn wir gleichzeitig darüber hinaus planen möchten.«
    Seine Crew und das Raumschiff waren derlei kalkulierte Risiken gelegentlich schon eingegangen, wenn die Umstände es verlangt hatten. Zu beiden hatte er Vertrauen. Dennoch überprüfte er im stillen seine Entscheidung noch einmal, während er sie erläuterte.
    »Mit dieser Hyperspatium-Durchquerung springen wir… ähm… rund eine Million Kilometer weit

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