ampir-Phantome
die überhaupt gab.
Das Frühstück aß ich, ohne es richtig zu schmecken. Mit der U-Bahn würden wir nicht ins Büro fahren, und Suko, der von den Vorgängen der vergangenen Nacht nichts wusste, schaute mich schon erstaunt an, als er mich sah.
»He, du siehst...«
»Ich weiß: beschissen aus«, beendete ich seinen Satz.
»Richtig.«
»Das hat auch seinen Grund.«
»Lange Nacht gehabt?«
»Und wie.«
Shao tauchte auch auf. Sie drückte den Morgenmantel aus Seide enger um ihren Körper.
»Wer hat dich denn so aufgehalten?«
Wahrscheinlich dachte sie nicht das Gleiche wie ich. »Es waren Vampir-Phantome.«
Eine Antwort erhielt ich nicht. Dafür nahm Shao’s Blick ein gewisses Staunen an, Suko dagegen runzelte nur die Stirn.
»Muss ich damit rechnen, dass diese Vampir-Phantome hier auftauchen?«, fragte Shao noch.
»Nein, das musst du nicht. Sie gehen andere Wege.«
Ich wollte auch keine Zeit verlieren. So machten wir uns auf den Weg ins Büro. Suko wollte den Rover fahren. Bestimmt nicht, weil es ihm so großen Spaß bereitete, es ging auch darum, dass ich berichten konnte, ohne abgelenkt zu werden.
Suko war ein guter Zuhörer. Auch ich freute mich, wenn keine Zwischenfragen gestellt wurden. In diesem Fall reagierte mein Freund und Kollege allerdings, denn er schüttelte mehr als einmal den Kopf, weil er die Dinge nicht in die Reihe bekam.
»Was sind es nun?«, fragte er mich. »Menschen, Vampire oder Phantome?«
»Wahrscheinlich alles zusammen.«
»Ja, das muss man wohl so sehen.«
»Und wir werden sie finden müssen«, fuhr ich fort. »Allerdings gibt es da noch eine gewisse Justine Cavallo, der wir einige Fragen stellen sollten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie nichts weiß. Oder nur so wenig wie sie zugegeben hat. Ich gehe davon aus, dass sie in diesem Spiel der große Joker ist.«
»Exakt.« Wir mussten im dichten Gedränge an einer Ampel stoppen. So hatte Suko Zeit genug, den Kopf zu drehen. »Und wie denkst du über sie, John?«
»Ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung wie das Verhältnis der Cavallo zu diesen Vampir-Phantomen ist. Sie hat Jane und mich schließlich erst auf deren Spur gebracht. Jedenfalls haben wir die blonde Lorna retten können. Um sie müssen wir uns heute auch noch kümmern, aber das wird schon alles klappen.«
»Bestimmt.«
Weit hatten wir nicht mehr zu fahren. Scotland Yard wartete auf uns und damit auch Glenda Perkins, die bereits einen Kaffee gekocht hatte. Sie ahnte, dass etwas passiert war. Es konnte auch sein, dass sie es an meinem Gesicht ablas.
Lockere Begrüßungsszenen gab es an diesem Morgen nicht. Ich holte mir den Kaffee, und bevor ich das Büro betrat, hörte ich von Glenda, dass Bill Conolly angerufen hatte.
Ich stellte die Tasse wieder weg. »Und?«
Sie lächelte. »Er meinte, dass alles in Ordnung ist und du dir keine Gedanken zu machen brauchst.«
»Das ist gut.«
»Und dann rief noch Jane an.«
Diesmal war ich alarmiert. Bevor ich eine Frage stellen konnte, kam Glenda mir schon zuvor. Ich erfuhr, dass Jane nichts Neues herausgefunden hatte, und damit musste ich mich zunächst mal zufrieden geben. Es stand allerdings auch fest, dass wir mit diesem Fall erst am Anfang lagen. Wir hatten den Stein ins Wasser geworden. Jetzt mussten wir uns um die Wellen kümmern.
Ich war mir sicher, dass noch einiges in den folgenden Stunden passieren würde. Sehr fit fühlte ich mich nicht. Mir fehlte der Schlaf. Ich war kein Supermann, nur ein normaler Mensch. Ich gähnte einige Male und hörte Suko, der fragte, ob ich eine Auszeit nehmen wollte.
»Nein, nein, das nicht.«
»Und wo fangen wir an?«
»Ja, wo?«, fragte auch Glenda, die uns nachgekommen war und im Büro stand.
»Es gibt da einen Namen«, sagte ich mit leiser Stimme. »Sir Lionel Curtis.« Während ich sprach, schaute ich Glenda an. »Kannst du mal nachforschen, was es über ihn zu finden gibt. Über einen wie ihn findest du bestimmt etwas im Internet.«
»Okay, mach ich. Nur... was ist der Grund? Was ist überhaupt in der vergangenen Nacht passiert?«
»Eine Menge«, gab ich zu. »Sie muss aufgearbeitet werden. Erst dann können wir weitersehen.«
Das passte ihr zwar nicht, aber Glenda akzeptierte meine Gründe. Sie verschwand wieder in ihrem Büro und ließ uns allein.
»Welche Rolle spielt die Cavallo?«, fragte Suko.
»Wenn ich das wüsste, ginge es mir besser. Aber ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, warum sie uns zu dieser Burg geführt
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