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An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition)

Titel: An den Gestaden von Chaldewallchan - Der Atem des Drachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wiebelt
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werter Melldorn. Der Senat wird misstrauisch und beginnt Fragen zu stellen, was denn genau dort unten geschieht. Die Suche nach einer neuen Wasse r quelle rechtfertigt nicht die Mittel, die ich euch zur Verf ü gung stelle. Es wird langsam schwierig, eure Forschung weiterhin g e heim zu halten. Unmut und Ungehorsam zwi n gen mich dazu,  Maßnahmen zu ergreifen, die meine Seele betrüben und mir schlaflose Nächte bescheren. Ihr seid verantwortlich, mein junger Freund, und wah r lich, ihr werdet dafür bezahlen, wenn ich den Kristall nicht bald in meinen Händen halte!“
    Mit einem bösen Blitzen in den Augen, packte Karben den Saum seines langen Mantels und schwang ihn im hohen Bogen über das Gesicht des erstarrten Melldorn. Er blieb irritiert zurück und verbeugte sich hastig. „Ich werde euch nicht enttäuschen, eure Majestät!“, rief er dem Druidas hinterher, der sich mit einer a b schätzigen Handbew e gung schnell entfernte.
    Als letzter lief der alte Darius an dem zurückgebliebenen Geleh r ten vorüber und musterte ihn mit einem strengen Blick. Melldorn verbeugte sich. „Ehrenwerter Darius?“, flüsterte er.
    Darius würdigte die Ehrerbietung mit abschätziger Miene. „Ha l tet eure Fahne hoch, damit ihr wisst, woher der Wind weht, a n sonsten wird es euch bald den wertvollen Kopf kosten!“, erwide r te der Alte leise, war aber schon zu weit en t fernt, um noch den missgünstigen Blick des Verbeugten zu ernten.
     
    Die Gruppe, geführt von dem energischen Karben, hatten die äu-ßeren Terrassen des gewaltigen, steinernen Zyklopen fast e r reicht, als der Ruf eines aufgeregten Boten, die G e sandtschaft zum Anhalten zwang. „Eine wichtige Botschaft von den äußeren Ringen!“ Hastig eilte der atemlose Mann durch die Wartenden und stieß einige von ihnen unsanft zur Seite, bis er erschöpft vor seinem Herrscher auf die Knie ging. „Ich habe wichtige Kunde von den äußeren Ringen, mein Fürst!“
    „Sprich, Herold, aber halte dich kurz, der Rat wartet auf me i ne Ankunft!“  Ungeduldig blickte Karben in Richtung der hochau f ragenden Turmspitze, die sich mit ihren spiralförmigen Auße n windungen in den bewölkten Himmel erhob und in deren mäc h tigen Schatten sich die meisten der Anwesenden ihrer eigenen Bedeutun g slosigkeit gewahr wurden.
    „Ein Spähtrupp aus den entfernteren Regionen, an der Gre n ze zu Muriels Reich, ist zurückgekehrt und berichtet von einer verlus t reichen Auseinandersetzung mit den Vorboten eines gigantischen Heeres, angeführt von drei feuerspeienden Ungetümen, die un-aufhaltsam eine Schneise der Zerstörung durch die Ländereien Chalderwallchans ziehen.“
    „Wann werden sie uns erreichen?“, unterbrach Karben den Boten beunruhigt.
    „In ein paar Tagen, Sire!“
    „Mobilisiert die Streitkräfte und versiegelt die Tore der Stadt!“
    Aus einiger Entfernung meldete sich Darius zu Wort. „Für solch ein Vorgehen benötigt ihr die Erlaubnis des Rates, ehrenwerter Druidas!“
    „Ich denke nur an die Sicherheit meines Volkes!“, verteidigte sich Karben, ohne sich Darius zuzuwenden.
    „Und was ist mit eurem Volk vor den Toren Elderwalls, das nicht die Mittel hatte, die altehrwürdigen Mauern zu betreten?“
    „Schweigt, alter Mann!“, zornig schnellte Karben herum.
    Beide Männer blickten sich mit tiefer Verachtung in die A u gen.
    „Ihr solltet eure Energie auf die Fragen des Rates konzentri e ren!“
    Unbeeindruckt hielt Darius dem hasserfüllten Blick des Mona r chen stand.
    „Der Schutz des Zacharias währt nicht ewig!“, zischte dieser mit zusammengebissenen Zähnen und wandte sich wieder dem Boten zu.
    „Das ist nicht alles, Sire!“, fuhr der Mann fort, „während des Vorfalls am nördlichen Tor, bei dem ein frygischer Seher den Tod fand, soll ein Spion Muriels in die Stadt gelangt sein. Ein verletzter Soldat berichtete von einem trainierten Kämpfer, der ihn unbarmherzig überrannt hat und auf seinem Rücken ein Kind trug!“
    Überrascht zog Karben die Augenbrauen nach oben. „Ein Kind als Tarnung? Ich denke für den Befehl, die Stadt zu durchsuchen und die Wachen zu verdoppeln, benötige ich nicht den Segen des Senats. Oder Darius?“ Bei den letzten Worten blickte er amüsiert zu dem alten Mann, der wohlwollend sein Haupt senkte.
    „Nun gut! Ihr habt meinen Befehl gehört. Überbringt ihn eurem Herrn Zacharias und berichtet mir umgehend, wenn der Au s kundschafter gefasst ist. Über die Vorgehensweise gegen das Heer Muriels soll er die

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