An hoechster Stelle
meine Herrn.«
Das House of Commons und das House of Lords haben nicht nur als Sitz der Regierung des Vereinigten Königreichs eine außergewöhnliche Geschichte, sondern auch eine einzigartige Lage an der Themse. Ebenso außergewöhnlich ist, dass die Parlamentarier sich in sechsundzwanzig Restaurants und Bars stärken können, und zwar zu so günstigen Preisen wie kaum sonst wo in London.
Selbst jemand mit Fergusons Einfluss musste sich in die Warteschlange einreihen, die nur zentimeterweise vorwärts rückte, während jeder Einzelne gründlich von den kräftigsten Polizisten Londons überprüft wurde. Endlich kamen sie in die zentrale Vorhalle, durchquerten ein Labyrinth von Gängen und fanden den Eingang zur Terrasse, die auf die Themse hinausging.
Es war ein kühler Märztag, aber doch so sonnig, dass sich viele Abgeordnete dort aufhielten, dazu zahlreiche Besucher und alle möglichen Gäste.
»Gott sei Dank, dass Sie ein Jackett tragen, Dillon. Wenigstens sehen Sie anständig aus.«
Dillon winkte einen Kellner heran, der mit einem Tablett Champagnergläser vorbeiging.
»Gehören Sie zur japanischen Delegation, Sir?«, fragte der
Bedienstete.
»Was sonst?« Er reichte Blake und Ferguson ein Glas und bediente sich selbst.
»Wie gut sind die Sicherheitsvorkehrungen?«, fragte Blake, der über die Brüstung hinab auf die Themse schaute.
»Die Strömung da unten ist fünf Knoten stark. Selbst ein Kampfschwimmer der Marine hätte damit Probleme.«
»Aber nicht dieser kleine Teufel«, berichtete Ferguson. »Letztes Jahr, als Ihr Präsident sich mit den Parlamentsabgeordneten traf, ist er hierher geschwommen, bloß um Carter zu beweisen, dass die Sicherheitsvorkehrungen nichts taugten. Ist als Kellner aufgekreuzt und hat den Gästen Kanapees serviert.«
Blake brach in lautes Lachen aus. »Carter war nicht besonders amüsiert«, meinte Dillon.
»Kein Wunder.«
In diesem Moment erschien Carter auf der Terrasse und zog bei Dillons Anblick eine Grimasse. »Mein Gott, Ferguson, muss dieser Kerl dabei sein?«
»Gott schütze Euer Ehren«, grinste Dillon. »Sehr freundlich von einem so großen Mann wie Ihnen, mich überhaupt zu beachten.«
»Dillon ist hier, weil ich ihn brauche, und damit basta. Das ist Blake Johnson, der persönliche Sicherheitsberater von Präsident Jake Cazalet.«
»Ja, ich kenne Mr. Johnson, zumindest dem Namen nach.« Carter schüttelte allen widerstrebend die Hand.
»Zur Sache«, sagte Ferguson. »Chief Inspector Bernstein hat Sie um sachdienliche Informationen bezüglich Jack Barry und den Söhnen Erins gebeten.«
»Ich habe ihr alles erzählt, was ich weiß. Vermutlich hat sie sich zudem in unsere Computer eingeklinkt und es selbst überprüft. Mir ist bekannt, dass Sie so etwas machen.«
»Sie doch auch. Sie wissen also nichts von einer amerikani schen Verbindung, über die Barry verfügt, möglicherweise im Weißen Haus?«
»Dann hätte ich es Ihnen gesagt.«
Ferguson wandte sich an Blake. »Sie sind dran. Erzählen Sie ihm die Geschichte.«
Carter blieb auffällig ruhig, nachdem er alles gehört hatte. »Vieles davon könnte auch Unsinn sein. Warum sollte man diesem McGuire glauben? Oder Doolins Gerede für bare Münze nehmen?«
»Weil Barry beispielsweise zu Blake gesagt hat, er habe ausgezeichnete Quellen«, bemerkte Dillon.
»Was zweifellos stimmt«, warf Blake ein, »weil er mich schon erwartete und wusste, dass ich nicht McGuire war.«
Carter gab keine Antwort. Ferguson winkte den Kellner mit dem Champagner heran. »Trinken wir noch ein Glas, meine Herrn. Sie könnten sicher auch einen Schluck gebrauchen, Carter.«
»Wenn Sie meinen…«
»Ein weiterer Punkt ist diese Undercovergruppe, die vor drei Jahren von Jack Barry ausgelöscht wurde – Major Peter Lang und seine Leute. Sie haben Chief Inspector Bernstein gegenüber nichts davon erwähnt.«
»Weil sie mich nicht danach gefragt hat. Die Fakten stehen in den Computerdateien, wo sie jeder abrufen kann. Allerdings hat es nie irgendeinen Hinweis darauf gegeben, dass Barry und die Söhne Erins etwas mit dieser Sache zu tun hatten. Sie können suchen, so viel Sie wollen, Ferguson, eine solche Akte gibt es nicht. Also, sonst noch etwas? Ich habe wirklich wenig Zeit.«
»Eigentlich nicht. Ich werde dem Premierminister sagen, dass Sie so kooperativ wie üblich gewesen sind.«
Carter runzelte die
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