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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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geklettert. Ich erzähl’s dir, wenn wir uns treffen.«
      »Und wann wäre das?«
      »Ach, ich schätze, in ungefähr fünfzehn Minuten.«
      »Aber ich wollte gerade Schluss machen.«
      »Harry, was würdest du sagen, wenn ich im Namen des Präsidenten zu dir komme?«
      »Dass du ein Spinner bist.« Es kam keine Antwort. »Das war doch ein Witz, oder nicht?«, fragte Parker. »Gib’s schon zu, Blake.« Und dann schlugen seine Instinkte, die er im Lauf von über fünfundzwanzig Berufsjahren geschult hatte, Alarm. »Herrgott, in was für eine Sache willst du mich da reinziehen?«
      »Eine faszinierende, das versichere ich dir. Sorg schon mal für frischen Kaffee.«
      Harry Parker legte nachdenklich den Hörer auf. Er war achtundvierzig Jahre alt, ein 224 Pfund schwerer Farbiger aus Harlem, der mit einem Stipendium an der Universität von Columbia studiert hatte und gleich danach bei der Polizei eingetreten war. Polizist war schon immer sein Traumberuf gewesen; es hatte ihm nie etwas ausgemacht, Nachtschichten zu schieben und siebzig Stunden pro Woche zu schuften.
      Seine Frau hatte das allerdings anders gesehen. Sie hatte ihn vor zehn Jahren verlassen und einen Baptistenprediger aus Georgia geheiratet, aber Harry hatte immer noch seinen Sohn, der Arzt geworden war, und eine Tochter, die als Nachwuchsreporterin beim lokalen CBS-Sender arbeitete und ihm vor zwei Jahren eine Enkeltochter geschenkt hatte, die sie allein großzog.
      Er griff nach dem Telefon und rief den Feinkostladen auf der anderen Straßenseite an. »Hallo, Myra, hier Captain Parker. Ich muss noch arbeiten. Schicken Sie mir doch zwei Portionen überbackene Käsesandwiches, Pommes und Kaffee rüber.«
      Zögernd nahm er aus einer Schublade ein Päckchen Zigaretten heraus und zündete sich dann doch eine an. Er hätte längst mit der Qualmerei aufhören sollen, aber es würde wahrscheinlich eine lange Nacht werden. Er stand auf, ging zum Fenster und schaute hinaus in den Regen, als das Telefon läutete.
      »Captain Parker, hier ist ein Mr. Johnson, der Sie sprechen will.«
      »Schicken Sie ihn hoch.«
      Einen Augenblick später klopfte es an der Tür, aber als sie sich öffnete, war es ein Botenjunge aus dem Feinkostladen.
      »Stell es da drüben auf den Tisch«, sagte Parker.
    Kurz darauf erschien Blake Johnson in der Tür.
      »Mann, das riecht aber gut. Ich hab den ganzen Tag kaum was gegessen.«
      »Und deshalb willst du dich jetzt bei mir schadlos halten.« Parker schickte den Jungen mit einer Handbewegung weg. »Dann nimm mal Platz.«
      Sie setzten sich zusammen an den niedrigen Tisch in der Ekke und Blake griff hungrig nach einem Sandwich. »Hervorragend.«
      »Bedien dich nur, ich kann ja verhungern. Du siehst übrigens ekelhaft gut aus. Und jetzt sag mal, was das alles soll.«
      Blake zog einen Umschlag aus seiner Tasche. »Lies das.« Er nahm ein zweites Sandwich.
      Parker öffnete den Umschlag und musterte das Fax. »Mensch, eine Vollmacht des Präsidenten.«
      »Nur die Faxkopie. Das echte ist per Boten auf dem Weg zu dir.«
      »Blake, ich habe so einen Wisch bisher noch nie zu Gesicht bekommen, nur davon gehört«, sagte Parker verblüfft. »Ich weiß, du bist nicht mehr beim FBI, aber wo bist du jetzt? Beim CIA oder dem Geheimdienst?«
      »Weder noch, Harry. Ich arbeite für den großen Boss persönlich.«
      »Das bedeutet?«
      »Meine Abteilung ist eine ganz spezielle und sehr geheim, Harry. Ich erstatte nur dem Präsidenten selbst Bericht, daher auch diese Vollmacht. In dieser Angelegenheit gilt nicht mehr dein Treueid gegenüber der Polizei und dem Bürgermeister von New York; du bist nur noch einer einzigen Person verpflichtet, nämlich dem Präsidenten der Vereinigten Staaten. Akzeptierst du das?«
      »Habe ich eine andere Wahl?«
      »Nein, denn es geht hier um eine Sache der nationalen Si
    cherheit, und dafür brauche ich unbedingt deine berufliche Erfahrung.«
      Plötzlich fühlte Harry Parker sich großartig. Er griff nach einem Sandwich und lächelte. »Ich bin dein Mann, Blake. Nun rede schon.«

      Etwas später saß er vor seinem Computer und krempelte die Ärmel hoch. »Ich gebe erst mal dieses ganze Zeug aus London über Ryan ein.« Seine Finger glitten über die Tastatur. »Okay, jetzt fangen wir mit den Mitgliedern der Söhne Erins an. Nummer eins: Martin Brady, Gewerkschafter. Kam eines Abends aus dem Fitnesscenter der Gewerkschaft und

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