Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
Barry.«
      »Jack?« Cohan lachte ebenfalls. »Wo steckst du?«
      »Immer noch in Ulster«, log Barry. »Ich habe mit dem Verbindungsmann gesprochen und die ganzen schlechten Nachrichten erfahren. Obwohl es für die Beerdigungsunternehmer ja eher gute Nachrichten sind.«
      »Du treibst wirklich mit allem deine Späße.«
      »In Vietnam haben wir immer gesagt, wenn du nicht kapierst, was für ein Spaß das alles ist, hättest du dem Verein nicht beitreten sollen. Sieh die Sache mal ein bisschen positiv. Du genießt den Luxus im Dorchester, kriegst jeden Wunsch erfüllt und bist weit weg von New York.«
      »Der Verbindungsmann hat gesagt, er würde sich um alles kümmern. Kannst du dir vorstellen, dass eine Frau Ryan erledigt hat? Ist das nicht verrückt?«
      »Nun, ich habe auch noch gute Neuigkeiten: In einer Stunde breche ich nämlich selbst nach New York auf. Deshalb wollte ich dich auch noch mal kurz anrufen. Der Verbindungsmann möchte, dass ich ihm dort helfe, diese Scheiße aufzuräumen.«
      »Ehrlich?«
      »Klar. Ich fahre jetzt runter nach Shannon und nehme von dort aus das Flugzeug nach New York.«
      »Wollen wir hoffen, dass du die Sache bereinigen kannst.«
      »Wir bleiben in Verbindung. Ich lasse dich wissen, wo ich wohne. Wie lautet deine Zimmernummer?« Cohan nannte sie ihm. »Gut. Gehst du heute noch irgendwohin?«
    »Nein, ich ruhe mich aus. Morgen ist ein großer Abend.«
    »Hast Recht. Alles Gute.«
      Maßlos erleichtert legte Cohan den Hörer auf und öffnete die Flasche Champagner, die das Hotel ihm zur Ankunft ins Zimmer gestellt hatte. Falls irgendjemand dieses ganze Chaos in Ordnung bringen konnte, dann war es Barry.

      Barry legte einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine gestreifte Krawatte aufs Bett, kehrte zurück in die Kajüte, setzte noch mal den Kessel auf und machte sich einen Kaffee, nahm die Tasse mit hinauf an Deck und dachte über alles nach.
      Ins Dorchester hineinzukommen war kein Problem. Schließlich würde er tadellos gekleidet sein, und er kannte Cohans Zimmernummer. Er brauchte also nur anzuklopfen, ihn umzulegen und sich wieder aus dem Staub zu machen. Wenn er das Schild ›Bitte nicht stören‹ an die Tür hängte, würde man ihn erst Stunden später finden, möglicherweise erst am Morgen.
      Mit einem zufriedenen Nicken wandte Barry sich um und ging wieder nach unten. Er zog seine Bomberjacke aus, schob die Browning in den Hosenbund und wollte sich noch einen Kaffee machen, aber irgendwie war er auf einmal richtig guter Laune und beschloss, lieber einen Whiskey zu trinken. Er schaltete den Herd ab, nahm eine Flasche Scotch aus einem Schrank, goss sich einen Drink in einen Pappbecher und kehrte zurück an Deck.
      Es hatte inzwischen angefangen zu regnen. Barry stellte sich unter die etwas ramponierte Plane, betrachtete die Regentropfen, die im Licht der Decklampen wie winzige Silberfädchen schimmerten, und atmete den typischen Geruch hier am Fluss ein. Plötzlich überkam ihn irgendeine wehmütige Sehnsucht, ohne dass er sagen konnte, wonach er sich sehnte. Ein leises Husten riss ihn aus seiner Versunkenheit. Während er sich umdrehte, tastete er nach dem Griff der Browning.
      Am Ende der Laufplanke stand ein Mann unter einem Re

    genschirm. »Wir haben uns bislang noch nicht persönlich kennen gelernt, Mr. Barry. Mein Name ist Ferguson.«

      Dillon hatte in seinem Mini Cooper an der Kreuzung der Wapping High Street mit der Chalk Lane nach dem Daimler Ausschau gehalten und war ziemlich verblüfft gewesen, als ein schwarzes Taxi angehalten hatte und Ferguson ausgestiegen war. Ohne erst seinen Regenschirm aufzuspannen, eilte er über den Bürgersteig und stieg zu Dillon in den Wagen.
      »Elende Nacht.«
      »Sie in einem Taxi? Das kann ich gar nicht glauben. Ich nehme an, das Fahrgeld setzen Sie auf Ihre Spesenrechnung?«
      »Seien Sie nicht so frech, Dillon. Was haben Sie vor?«
      »Keine Ahnung. Sind Sie bewaffnet?«
      »Was denken Sie denn?« Ferguson zeigte auf eine alte Smith & Wesson Automatic. »Und die hier habe ich auch dabei.« Er zog aus seiner Tasche ein Paar Handschellen.
      »Sie sind offenbar ziemlich optimistisch.«
      »Warum nicht? Und nun los.« Ferguson stieg aus und spannte seinen Regenschirm auf.
      Seite an Seite gingen sie die Chalk Lane hinunter bis zum Hafenbecken. Im Eingang eines alten Lagerhauses blieben sie stehen.
      »Ein Hausboot auf dieser Seite, vier auf der

Weitere Kostenlose Bücher