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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Karte herauszuholen. Ein eisiger Schreck überlief sie, als sie dabei die Pistole berührte. Gott, wie hatte sie nur so dumm sein und erwarten können, die Waffe an den Sicherheitsleuten vorbeizuschmuggeln? Sicher würde man ihre Tasche durchsuchen – und dann? Sie war wie erstarrt, die Zeit schien stillzustehen, doch in Wirklichkeit waren nur ein paar Sekunden vergangen, da drängte sich Chad Luther eilig durch die Menge. »Seien Sie nicht albern, diese Frau braucht doch keine Einladung vorzuzeigen. Mein liebes Mädchen«, er küsste sie auf die Wange, »du siehst fabelhaft aus. Beim Dinner sitzt du mit mir und dem Präsidenten am Kopf der Tafel.«
      »Du warst immer schon ein Schatz, Chad.« »Das von dir zu hören, ist ein reines Vergnügen. Und jetzt komm, ich möchte dir gern jemanden vorstellen.« Die Männer vom Secret Service wollten protestieren, aber ehe sie noch etwas sagen konnten, hatte Luther sie schon ins Haus gezogen.
      Lächelnd nahm sie ein Glas Champagner, das ein Kellner ihr reichte, und mischte sich unter die Gäste.

      Dillon und Blake erschienen wenige Minuten später und machten sich auf die Suche nach dem Präsidenten, der jedoch förmlich umlagert wurde.
      »Keine Chance, im Moment an ihn heranzukommen.«
      »Wir haben Zeit.«
      Dillon betrachtete den Sitzplan des Esszimmers, der an der Tür hing. »Was für ein Jammer, für uns ist kein Platz reserviert.«
      »So ist das Leben«, entgegnete Blake. »Ich muss noch einiges abklären. Behalte unseren Hauptdarsteller im Auge.«
      Dillon zündete sich eine Zigarette an und besorgte sich ein Glas Champagner, ehe er nach draußen auf die Terrasse schlenderte. Es war kalt und ein wenig feucht, trotzdem vertraten sich einige Gäste im Garten die Füße. Helen Lang kam die Stufen herauf.
      »Ja, so was«, lächelte sie. »Mr. Dillon, Sie hier?«
      »Anscheinend treffen wir uns neuerdings öfter. Kann ich Ihnen irgendwas besorgen?«
      »Eine Zigarette wäre schön.«
      Er zog sein altes Silberetui heraus. »Bitte sehr.«
      »Und was bringt Sie hierher, Mr. Dillon?«
      Er beschloss, einen Vorstoß zu riskieren. »Oh, vielleicht das Gleiche wie Sie, Lady Helen. Wir haben etwas gemeinsam, glaube ich. Eine bestimme Verbindung zum Weißen Haus?«
      Sie zeigte keine Reaktion. »Wie interessant.«
      »Es ist vorbei«, sagte er eindringlich. »Ich weiß nicht, was Sie vorhaben, aber es ist alles vorbei…«
      Helen lächelte so, dass es ihm durch und durch ging. »Nichts ist vorbei, mein Freund, bis ich beschließe, dass es so weit ist.«
      Einen Moment lang schaute sie ihn fast versonnen an. »Mein lieber Dillon, Sie können, ohne zu zögern, jemanden töten, und trotzdem sind Sie so ein guter Mensch.« Damit wandte sie sich um und ging davon.

      Chad Luther drängte sich durch die Menge, die Cazalet umringte. »Der Präsident braucht eine kleine Verschnaufpause vor dem Essen, meine Damen und Herren. Bitte.«
      »Vielen Dank, Chad«, flüsterte Cazalet.
      Luther brachte ihn in die Wohnung im Erdgeschoss. »Das Bad ist dort hinten, Mr. President und falls Sie einen Drink brauchen, finden Sie, glaube ich, alles hier drinnen.« Er öffnete eine Täfelung in der Wand, hinter der sich eine verspiegelte Bar verbarg.
      »Chad, Sie sind wie immer der perfekte Gastgeber.«
      »Dann lasse ich Sie jetzt allein.«
      Clancy Smith hatte sich unterdessen im Arbeitszimmer umgeschaut, überprüfte danach das Bad und warf einen Blick auf die Terrasse.
      »Clancy, Sie schnüffeln hier herum wie ein Jagdhund«, sagte Cazalet.
      »Dafür werde ich schließlich bezahlt, Mr. President. Im Garten sind Männer vom Secret Service. Ich halte mich im Flur auf.« Er ging hinaus in den Korridor und schloss die Tür.
      Cazalet überlegte, ob er sich wirklich einen Drink genehmigen sollte. Er nahm eine Flasche Scotch aus einem Regal, änderte dann jedoch seine Meinung und stellte sie zurück. Besser nicht. Es würde schließlich eine lange Nacht werden. Stattdessen kramte er ein Päckchen Marlboros aus seiner Tasche, zündete sich eine Zigarette an und öffnete die Terrassentür.
      Der Regen hatte aufgehört, und am Himmel war die Sichel des Halbmonds zu sehen. Eine mit Kiefern bestandene Rasen fläche erstreckte sich bis zum Strand der schmalen Bucht. Neben einem Bootshaus war ein hölzerner Anleger, an dem ein prachtvolles Rennboot vertäut lag. Hin und wieder schlenderte ein Paar vorbei.
      Cazalet

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