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An hoechster Stelle

An hoechster Stelle

Titel: An hoechster Stelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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aufschaute, funkelten seine Augen vor Zorn.
      »Warum, Henry, warum?«, fragte Jake Cazalet.
      »Ich glaube, diese Frage kann ich Ihnen beantworten«, sagte Blake. »Korrigieren Sie mich, Thornton, wenn ich mich irre. Ihr Großvater hatte einen unehelichen Sohn, der in Dublin geboren wurde. Dieser Halbbruder Ihrer Mutter war als Freiwilliger mit Michael Collins beim Osteraufstand 1916 dabei und wurde von den Briten hingerichtet.«
      »Gehetzt wie ein Hund und gnadenlos mit sieben Kugeln durchlöchert!«, rief Thornton. »Meine Mutter hat das nie vergessen, und ich genauso wenig.«
      »Und als Sie in Harvard studierten, verliebten Sie sich in ein Mädchen aus Nordirland namens Rosaleen Fitzgerald, die bei einem Feuergefecht in Belfast ums Leben kam«, sagte Blake.
      »Nein«, erwiderte Thornton grimmig, »Sie wurde ermordet – von englischen Soldaten, diesen Schweinen!«
      »Jahre später«, warf Dillon ein, »waren Sie dann Stabschef im Weißen Haus, und als diese ganzen brisanten Informationen vom britischen Geheimdienst hereinströmten, sahen Sie Ihre Chance, Rache zu nehmen.«
      »Wie sind Sie mit den Söhnen Erins und Jack Barry in Verbindung gekommen?«, fragte Blake.
      »Durch Cohan. Ich war als Gast zu einer Veranstaltung der Sinn Fein in New York eingeladen; er hatte ganz schön getrunken und fing an, über diesen Stammtisch und ihren Einsatz für die glorreiche Sache zu schwafeln.«
    »Und Barry?«
      »Er hielt sich in New York auf, um Waffen für die IRA zu beschaffen. Brady, der Gewerkschafter, kannte ihn und stellte ihn der Gruppe vor. Von dieser Zeit an nannten sie sich auch ›Söhne Erins‹. Cohan brüstete sich maßlos damit, einen echten IRA-Kämpfer zu kennen.«
      »Wie sind Sie mit Barry in Kontakt gekommen?«
      »Er war in der Anfangszeit des Friedensprozesses in New York, ganz legal, und wohnte unter seinem eigenen Namen im Mayfair. Seine Anwesenheit wurde in der New York Times erwähnt. Es war ganz einfach. Ich bot ihm anonym Informationen an. Für ihn blieb ich immer nur eine Stimme am Telefon.«
      »Und dann erwischte es einen nach dem anderen.«
      Thornton lächelte. »Ist das nicht das Verrückteste, das man je gehört hat? Ich meine, eine Frau wie sie? Wer hätte das gedacht?«
      Cazalet wandte sich an Blake. »Eine verteufelte Geschichte. Was sollen wir nur anfangen?«
      In diesem Moment stützte sich Thornton mit einer Hand auf die Balustrade und sprang hinüber. Er landete auf Händen und Knien, rappelte sich auf und stürmte davon, ohne zu wissen, dass Helen Lang im Schutz der Büsche gestanden und alles gehört hatte.
      »Das hat doch keinen Sinn, Henry!«, rief Cazalet und folgte Blake und Dillon die Treppe hinunter.
      Clancy Smith, der ihn rufen gehört hatte, stieß die Tür des Arbeitszimmers auf. »Mr. President?«
      »Kommen Sie, Clancy. Hier lang!« Cazalet rannte Dillon und Blake hinterher.
      Clancy alarmierte sofort sämtliche Männer vom Secret Service, ehe er sich ihnen anschloss.
      Helen Lang wartete, bis sie weit genug entfernt waren, und folgte ihnen dann.
      Unter den zahlreichen Gästen, die durch den Garten schlenderten, war auch Hedley, der jedoch nicht die frische Luft oder den Blick auf das Meer genießen wollte, sondern sich Sorgen um Lady Helen gemacht hatte und im Garten nach ihr suchte. Als er auf die Rückseite des Hauses kam, wurde er von Männern des Secret Service angehalten und überprüft, doch da er sich mit seinem Namensschild ausweisen konnte, gab es keine Probleme, zumal er nicht der Einzige war, der sich im Garten aufhielt. Rein zufällig entdeckte er Lady Helen gerade in dem Moment, als Präsident Cazalet hinaus auf die Terrasse trat. Sie ging die Treppe hinauf und sprach ihn an.
      Hedley sah, wie Thornton, Blake und Dillon erschienen und Lady Helen sich im Gebüsch versteckte, hatte jedoch keine Ahnung, was dort oben vor sich ging. Nur ihre halblauten Stimmen drangen in den Garten und dann sprang Thornton plötzlich über die Balustrade. Der Präsident und die anderen folgten ihm. Lady Helen konnte er nirgends entdecken. Beunruhigt lief Hedley in die Richtung, in die sie gegangen sein musste.

      Thornton zwängte sich in ein dichtes Gesträuch und tastete nach der Pistole, die er in seinen Hosenbund gesteckt hatte. Er hatte geplant, damit heute Abend Helen Lang zu erschießen, aber jetzt würde die Waffe einem anderen Zweck dienen. Inzwischen war eine gewisse Panik entstanden. Die

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