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Analog 08

Analog 08

Titel: Analog 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers , Hans Joachim (Hrsg.) Alpers
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erweitern werden. Mit einer Ausnahme allerdings: Wir haben nun die Gewißheit, daß wir nicht allein im Universum sind. Ihnen ist sicher bewußt, daß wir zunächst sorgfältig abwägen müssen, auf welche Weise wir unsere Entdeckung im System und in den Kolonien bekanntmachen. Noch einmal vielen Dank, daß Sie gekommen sind – wir werden Sie auf dem laufenden halten.“
    Carey verließ das Pult und ging auf die Tür zu, während seine Zuhörer eine erregte Debatte begannen. Als Carey an Dr. Du Bellay vorbeikam, erhob sich dieser und schloß sich ihm an. „Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich Sie in den Stabsraum begleite?“ fragte er. „Ich möchte mal sehen, ob es inzwischen neue Erkenntnisse gibt.“
    „Ihr Wunsch überrascht mich nicht“, erwiderte Carey. „Ich habe Sie bereits im voraus angemeldet.“ Er hob warnend die Hand, als der Sicherheitsleutnant den Schalter für den Mithörschutz betätigte. „Jetzt kein Wort mehr darüber, bis wir im inneren Sicherheitsbereich sind.“
    Auf dem kurzen Fußmarsch bis zum Hauptgebäude der Friedenswacht überbrückten die beiden Männer die Zeit mit einem Gespräch über Du Bellays jüngste Reise zu Van Maanens Stern.
    „Ich habe schon davon gehört“, sagte Carey. „Stimmt es, daß Ihr erster Alleinflug mit einem Tachschiff erfolgte?“
    „Ja. Das Chiron-Direktoriat ermutigt jeden von uns, das Fliegen zu lernen. Wenn wir selber fliegen, muß man nicht jedesmal einen Piloten und ein Tachschiff mieten, das spart eine Menge Geld. Ich bin froh, daß sie mir noch nicht vorgeschlagen haben, daß ich alle meine Ausgrabungen auch allein durchführe.“
    Carey kicherte. „Dafür gibt es doch Studenten. Sind die Ruinenfelder tatsächlich so umfangreich, wie man hört?“
    „Noch viel größer! Wir haben ja kaum an der Oberfläche gekratzt, und wir wissen bereits, daß mindestens eine zweite Kulturschicht unter der obersten verborgen ist.“
    Unsichtbare Sicherheitssysteme klickten. Sie hatten den abgeschirmten inneren Bereich betreten. Das Thema änderte sich abrupt. „Wie zum Teufel konnte ein Tachschiff über ein Objekt stolpern, das sich so schnell bewegt?“ fragte Du Bellay.
    „Es war ein Riesenzufall“, antwortete Carey. „Ein Frachter von Alpha Centauri, er war gerade in den Normalraum zurückgekehrt, um eine Ortsbestimmung vorzunehmen. Sie waren gerade fertig, als dieses Ding vorbeigedonnert kam.“
    „Sie haben Schwein gehabt, daß sie nicht von diesem Räumfeld erwischt wurden“, bemerkte Du Bellay.
    „Das kann man wohl sagen. Wären sie ein paar Kilometer weiter nördlich aufgetaucht, hätten sie sich genau in der Flugbahn befunden. Na ja, jedenfalls haben sie sich schnell von ihrem Schrecken erholt und den Kurs des Eindringlings bestimmt. Dann haben sie den kürzesten Sprung gemacht, der für sie möglich war, und haben sechzehn Minuten gewartet, bis das fremde Schiff sie wieder eingeholt hatte. So erhielten sie einen zweiten Meßwert für den Kurs, daraus konnten sie errechnen, daß es sich auf Sol zubewegt. Darauf sind sie mit der Neuigkeit vor ihm hergejagt.“
    „Hmmm. Finden Sie es nicht auch spaßig, daß die große Suche nach dem intelligenten Leben von einem kümmerlichen Schoner beendet wurde, dessen Navigator kein Vertrauen in den Schiffscomputer hatte? Nun, wie ging es weiter?“
    „Wir haben eine Kette von Tachschiffen entlang der voraussichtlichen Route des Eindringlings postiert. Sie sollen uns genauere Daten übermitteln. Die ersten müßten eigentlich bald eintreffen.“
    Der Stabsraum der Friedenswacht wurde beherrscht vom Geflacker zahlloser Bildschirme und dem Gewirr von Holotanks und Computerterminals. Überall waren emsige Offiziere und Techniker bei der Arbeit. In der Mitte des Raumes stand der Hauptbildschirm. Im Augenblick zeigte er eine Karte des gesamten Sonnensystems. Von der unteren rechten Ecke aus wanderte eine gepunktete rote Linie dem Zentrum des Systems entgegen.
    Ein junger Hauptmann sah ihnen entgegen, als die beiden näher kamen. „Aha, Herr General“, grüßte er Carey. „Sie kommen gerade zur rechten Zeit. Soeben treffen die ersten Daten ein.“
    „Dann zeigen Sie mal, was Sie da haben, Mr. Mahendra.“
    Mahendra gab ihm einen Computerausdruck. Carey war sich bewußt, daß Du Bellay ihm über die Schulter schaute.
    Der Eindringling war groß . Es war zwar schwierig, bei dieser ungeheuren Geschwindigkeit genaue Messungen anzustellen, doch der Computer schätzte, daß das fremde Schiff mindestens

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