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Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes

Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes

Titel: Anastasija 08 - Im Antlitz des Todes
Autoren: Alexandra Marinina
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immer so beschäftigt, dass sie nicht einmal dazu käme, endlich einmal ihre Wohnung renovieren zu lassen. Vielleicht hat Anna Leontjewa in Bezug auf die Schönheitsoperationen gelogen, weil sie einer fremden Person nicht offenbaren will, auf welche Weise es ihrer Freundin gelingt, ihre Jugend und Schönheit zu erhalten, aber was die Wohnungsrenovierung betrifft, so hat sie die Wahrheit gesagt. Mischa Dozenko hat mehrmals mit Alla gesprochen und war auch bei ihr zu Hause. Von Renovierung nach europäischem Standard keine Spur. Auf meine Bitte hin hat er sich auch klammheimlich Alias Auto angesehen. Baujahr 1992, keine Unfälle, irgendwelche teuren Reparaturen wurden an diesem Auto nie vorgenommen, bestenfalls wurde vielleicht einmal der Blinker ausgewechselt. Und jetzt fragt sich, was Alla Sergejewna mit all dem Geld macht, das sie von Strelnikow bekommt. Richtig. Sie gibt es ihrem Sohn Sascha, der es braucht, um seiner Spielleidenschaft nachzugehen. Ohne diese Zuwendungen würde es ihm schlecht gehen, er würde sich sehr langweilen in seinem Leben. Seine Freundin Natascha ist ein Mädchen der Extraklasse, sie fährt ein eigenes Auto, beherrscht die moderne Buchhaltung, den Computer und zwei Fremdsprachen. Sie arbeitet bei einer großen Firma und verdient mehr als gut. Unsere Natascha ist ebenfalls eine leidenschaftliche Spielerin, noch leidenschaftlicher als Sascha. So jedenfalls behaupten die Stammgäste an den Orten, wo die beiden ständig spielen. Wohin fährst du eigentlich?«
    »Natürlich ins Büro. Hast du etwas anderes vor?«, fragte Korotkow erstaunt.
    »So ist das also. Ich singe dir etwas vor wie eine verliebte Lerche, und du hörst mir nicht zu. Für wen gebe ich mir eigentlich Mühe, für mich selbst etwa?«
    »Ich höre dir sehr aufmerksam zu.«
    »Wenn es so ist, dann muss dir klar sein, dass wir nicht ins Büro fahren, sondern an einen ganz anderen Ort. Erstens müssen wir herausfinden, ob die Firma, bei der unsere Natascha arbeitet, irgendwelche geschäftlichen Beziehungen zu der Firma unterhält, bei der Derbyschew beschäftigt ist. Zweitens müssen wir in Erfahrung bringen, ob die Besitzerin der Heiratsagentur Amor irgendwelche vertraulichen Informationen über Ljudmila Schirokowa verkauft hat und, falls ja, welche und an wen. Und drittens müssen wir wissen, ob Ljudmila Schirokowa und Larissa Tomtschak sich jemals mit Strelnikows Sohn Sascha getroffen haben, das heißt, ob sie ihn jemals mit eigenen Augen gesehen haben.«
    »Ich verstehe deine Gedankengänge nicht ganz«, sagte Jura stirnrunzelnd. »Natürlich vertraue ich dir, und wenn du sagst, dass wir das alles herausfinden müssen, dann werden wir das tun. Aber ich verstehe leider nur Bahnhof, und außerdem habe ich Hunger.«
    »Dann lass uns irgendwo etwas essen«, stimmte Nastja erfreut zu. »Ich kann es selbst kaum noch aushalten ohne einen Kaffee, ich schlafe schon fast im Stehen ein. Und was meine Gedankengänge betrifft, so sind sie ganz einfach, geradezu primitiv. Der chronische Müßiggänger und Taugenichts Sascha Strelnikow hat Angst bekommen, dass die zupackende, clevere Mila Schirokowa sein Papachen ernsthaft und für lange Zeit vor ihren Karren spannen wird. Dessen vorherige Geliebte Ljuba war ein völlig anspruchsloses Geschöpf und deshalb ungefährlich. Sie liebte Papa Wolodja von ganzem Herzen und interessierte sich nicht für sein Geld, sie wollte nur ihn. Mit Mila hingegen war es eine ganz andere Geschichte. Und die kirchliche Trauung war der endgültige Beweis. Sascha und Natascha wird klar, dass die Befriedigung ihrer Spielleidenschaft ernsthaft bedroht ist. Natascha hat nicht viel zu befürchten, sie ist ein selbständiges Mädchen und kann sich ihr Vergnügen selbst finanzieren, aber sie hat keine Lust, Sascha auszuhalten, so ein kostbarer Schatz ist er nun auch wieder nicht, um für ihn das Geld aus dem Fenster zu werfen. Was folgt daraus? Richtig. Mila, das gefährliche Raubtier, muss aus dem Weg geräumt werden. Sie wird unter Beobachtung genommen, und schon sehr bald stellt sich heraus, dass sie des Öfteren die reizende Tamara Nikolajewna besucht, die eine Heiratsagentur betreibt. Tamara Nikolajewna erhält ein kleines Geschenk in Form eines Kuverts mit knisternden Dollarnoten, dafür lässt sie die beiden wissen, mit welchem Mann Mila sich demnächst zu treffen gedenkt. Alles Weitere ist noch einfacher. Tamara gibt ihnen Derbyschews Daten und seine Postfachnummer, Sascha und Natascha öffnen sein Postfach, ich
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