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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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hatten.
    Vielleicht war auch der Ritter derjenige, der sich verändert hatte. Vielleicht trieb ihn mittlerweile das Verlangen nach Rache genau so stark an wie sie. Damals war er gekommen, um einen Dämon zu töten. Jetzt wollte er nur Tod, Tod ohne Ende. Aus solch einem Antrieb konnte man Kraft schöpfen, das wusste er. Patriotismus, Gottesfurcht, geleistete Eide und die Liebe einer schönen Dame – diese Ideale verliehen einem Mann Kampfgeist. Aber Hass übertrumpfte sie alle.
    »Ich muss nur einen … wie heißt das doch gleich … Zünder machen!«, rief Balint zurück. Sie hatte so lange an den fünf Fässern gezerrt, bis sie die gewaltige Stützsäule umstellten. Jetzt zog sie einen Hammer aus dem Gürtel und schlug ein Loch in eins der Fässer.
    Mörget schlug gegen die Steine, und das aufflammende Licht verschaffte ihnen eine kurze Atempause. Croy warf einen Blick zu der Zwergin hinüber und sah schwarzen Staub aus der Öffnung rieseln, die Balint geschaffen hatte.
    »Nein!«, rief er. »Du hast dich geirrt – die Waffen sind im Lauf der Jahrhunderte zu Staub zerfallen!«
    »Ich bin doch keine hohlköpfige Jungfrau. So muss das Zeug aussehen«, erwiderte Balint. »Scheiße, ist das hübsch! Wenn ich mich nicht irre, kann ich dieses Rohr mit dem Pulver füllen, und es wird so gleichmäßig brennen wie ein Kerzendocht. Eine Berührung mit Feuer reicht, um hier alles zum Einsturz zu bringen. Und dann wird kein Zwerg je in Versuchung geraten, hierher zurückzukehren.«
    Mörgets Schwert klirrte. Ein Wiedergänger näherte sich von der Seite, und Croy schnitt ihn in zwei Teile. »Was? Ich dachte, du tötest aus Rache, genau wie ich.«
    Balint schüttelte den Kopf. »So viel bedeuteten mir Murin und Slurri nun auch wieder nicht. Ich hasse nicht die Elfen, sondern diese Unterwelt. Ihre Geschichte – sie fesselt mein Volk. Wie sollen sie sich einer düsteren Zukunft stellen, wenn sie wissen, welchen Ruhm sie einst genossen?« Sie sah von ihrer Arbeit auf und starrte ihn an. »Aber was gehen dich meine Gründe an? Du bekommst trotzdem deine Rache, und der Schwachkopf kann seine Dämonen erschlagen.«
    Croy blickte finster drein. Das alles gefiel ihm nicht. Sein Rachedurst war keinesfalls gestillt, aber er begriff, dass man ihn zu dieser unbändigen Wut verleitet hatte. Trotzdem – sie hatte recht.
    Es hatte keine Bedeutung.
    Mörget hob das Schwert, um es wieder gegen die Steine zu schlagen. Die Wiedergänger stolperten zurück und schienen schon mit dem aufblitzenden Licht zu rechnen. Der Barbar hielt inne.
    »Was tust du da? Wir brauchen das Licht«, sagte Croy und packte Mörget am Arm.
    Der Barbar schüttelte ihn ab. Er hielt Dawnbringer in die Höhe – die Klinge war noch immer dunkel.
    Die Wiedergänger zogen sich zurück.
    Einer nach dem anderen löste sich aus der Gruppe und eilte auf die Schatten zu. Sie warfen keinen Blick zurück. Unternahmen nicht den geringsten Versuch, die Krieger zu töten. Sie wandten sich einfach um und liefen davon.
    Da vernahm Croy einen leisen Singsang. In der Ferne erkannte er eine undeutliche Gestalt. Sie saß mit untergeschlagenen Beinen auf den Pflastersteinen, die Hände wie zum Gebet gefaltet.
    »Was hältst du davon?«, fragte Croy den Barbaren.
    Mörget hob die Schultern.
    Als der letzte Wiedergänger verschwunden war, stand die Gestalt auf und kam langsam auf sie zu. Im roten Licht der unterirdischen Sonne erkannte Croy mit Mühe, dass es sich um einen Menschen handelte, einen Mann in der ungefärbten Kutte eines Priesters.
    »Keine Angst«, sagte der Neuankömmling. »Ich bin ein heiliger Mann, und ich verjagte die Ungeheuer mit dem Segen meines Gottes. Das ist alles. Ihr seid Sir Croy, nicht wahr?« Der Mann stand nun so dicht vor ihm, dass der Ritter sein lächelndes rundes Gesicht sehen konnte. Seine Augen waren klein und dunkel, funkelten aber im roten Licht. »Mein neuer Freund Herward erzählte mir, dass Ihr das Vincularium betreten habt.«
    »Herward?« Croy runzelte die Stirn. »Der alte Einsiedler hat Euch geschickt? Warum – um uns zu helfen?«
    »Ich kam aus eigenem Antrieb. Ihr müsst Mörget sein, der Mann aus dem Osten«, fuhr der Priester fort. »Ihr seid größer als erwartet.« Er griff in den Kuttenärmel und zupfte an einem unsichtbaren Gegenstand. »Ich hatte es so verstanden, dass Ihr einen Zwerg dabei habt, keine Zwergin. Meine neuen Freunde schienen sich da nicht so sicher zu sein. Dieser Umstand könnte die Ereignisse ein wenig

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