Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen
auszurichten«, sagte er, als sie ihm grüßend die Hände reichte. »Vor allem bei einer Kreatur, die einfach zwischen den Spalten hindurchfließen kann. Aber möglicherweise gibt es auf dem Weg Banditen und andere noch unbekannte Gefahren, sobald wir das Vincularium betreten.« Er wendete das Panzerhemd wieder nach außen und zeigte ihr das verschlungene Muster der Messingnieten, die die Platten hielten. »Wunderschön auf seine Weise, nicht wahr? Natürlich sucht man eine Rüstung nicht danach aus, wie sie aussieht.«
»Vielleicht willst du mich ja darin heiraten«, scherzte sie und beugte sich näher. »Natürlich musst du es vor der Hochzeitsnacht ausziehen«, flüsterte sie. »Sonst bin ich am nächsten Morgen ganz wund.«
Er errötete und trat einen Schritt zurück. Dann ergriff er einen Rundschild und hielt ihn zwischen ihnen in die Höhe. »Der hier fängt jeden Schlag ab. Dabei ist er so leicht wie ein Faustschild, aus überlappenden Lindenholzstreifen gefertigt und mit gekochtem Leder überzogen. Ausgezeichnete Handwerksarbeit. Wie man es von einem Zwerg von Snurrins Ruf auch erwarten kann.«
Der Ladenbesitzer verneigte sich tief, sein Kopf senkte sich beinahe bis auf die Höhe von Croys Knöcheln. »Eure bloße Anwesenheit in meinem Geschäft erhöht meinen armseligen Ruhm, Sir Ritter.«
Der Rüstungsschmied sah aus wie jeder andere Zwerg, den Croy kennengelernt hatte, mit leichenblasser Haut (Zwerge mieden die Sonne, da sie gewöhnlich unter der Erde lebten) und einem wilden dunklen Haarschopf. Allerdings hatte der Ritter noch nie zuvor einen Zwerg so höflich und gesittet sprechen hören. Eigentlich pflegten die Angehörigen seiner Rasse ununterbrochen zu fluchen und ihre Sätze mit den gleichen farbigen Verwünschungen auszuschmücken wie Matrosen. Es gab einen Grund, warum Croy Snurrin förderte. Auch wenn der Zwerg in der Freien Stadt der teuerste Rüstungsschmied war, konnte sich Croy dennoch darauf verlassen, bei ihm nicht durch unflätige Ausdrücke in Verlegenheit gebracht zu werden, während er seine Ausrüstung zusammensuchte.
»Natürlich möchte ich, dass diese Brigantine vorher geprüft wird, aber ich glaube, sie passt«, sagte Croy.
»Pah!«, brüllte der Barbar und stürmte aus einem Ankleideraum im hinteren Teil des Ladens hervor. Abgesehen von einem Lendentuch, das nicht gänzlich um seine Hüften passte, war der Barbar nackt. Für einen Mann seiner Größe war das ein Berg an Nacktheit. »Hast du nichts für einen echten Mann? Oder fertigst du Rüstungen nur für so winzige Kreaturen wie dich selbst, Krämer?«
Croy sah, wie Cythera den Barbaren anstarrte, und fasste sie am Ellbogen, um sie ins Ladeninnere zu führen. Hinter dem Hauptgebäude gab es einen Hof, in dem ein Dutzend von Snurrins menschlichen Lehrlingen Halsbergen und Harnische polierte. Um die Rüstungen von Blut, Schweiß und anderen Flüssigkeiten zu befreien, stopften sie jedes Stück in ein Fass mit Sand, der mit Essig getränkt war, und rollten die Fässer dann endlos über den Hof.
»Eine mühsame Methode, um der Schmutzwäsche Herr zu werden«, bemerkte Cythera.
»Rüstung muss nach jedem Kampf gereinigt werden, sonst rostet sie. Du weißt sicherlich nicht, wie es sich anfühlt, eine rostige Halsberge zu tragen, aber ich versichere dir, es ist nicht angenehm.« Croy erinnerte sich an viele Gelegenheiten auf dem Schlachtfeld, bei denen er seine Rüstung nicht hatte sauber halten können. Das Kettenhemd hatte seine Haut rot und blutig gescheuert. »Aber ich wollte dir eigentlich etwas ganz anderes zeigen.« Er führte sie zu einem Holzpfosten am Ende des Hofes. Am oberen Ende befand sich ein Kreuzbalken. Man hatte ihn mit dickem Stoff umwickelt und ein Strohbüschel daran festgenagelt, das wie eine Perücke aussah. Croy erschien er wie eine ausgemergelte Vogelscheuche. Er schob die Brigantine über das Gestell und führte Cythera zu einem Tisch neben der Tür, auf dem Wein und drei Becher standen. Es gab sogar eine Markise, die die Sonne abhalten sollte, während sie warteten. Kurz darauf trat Mörget ans Licht, in der Hand einen Barbutahelm, groß genug, um Suppe darin zu kochen. Möglicherweise passte ihm der Helm mit dem scharfspitzigen Nasenstück und einem aufwändigen Ringpanzer im Nacken gerade so eben.
»Mehr hat er nicht für mich«, meinte Mörget schulterzuckend. »Ich halte sowieso nicht viel von Rüstungen. Sind immer zu schwer und machen einen Mann nur langsam.«
Snurrin kam nach draußen,
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