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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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einen breitkrempigen Hut auf dem Kopf, um die Augen vor der Sonne zu schützen. In den Händen hielt er eine Armbrust, die beinahe so groß war wie er selbst. Allerdings schien der Zwerg kaum Mühe zu haben, die Waffe zu spannen und mit einem schweren Bolzen zu laden. Er legte sie in eine Stützgabel, zielte auf die Brigantine und verneigte sich.
    »Möchtet Ihr vielleicht?«, wandte sich Snurrin an Mörget.
    Der Barbar winkte gelangweilt ab. »Mach einfach!«
    Der Zwerg runzelte beschämt die Stirn und sah Croy fragend an.
    »Er kann nicht«, erklärte der Ritter. »Vermutlich weißt du nicht viel über die Geschichte von Skrae. Vor vielen Jahrhunderten schlossen wir ein Abkommen mit dem Zwergenkönig, damals, als wir die Elfen erledigten. Du musst wissen, dass Menschen und Zwerge bis zu jenem Zeitpunkt nur lockere Verbündete waren, und nach der langen, ermüdenden Schlacht gegen die Elfen hatten wir keine Lust mehr, gegeneinander zu kämpfen. Also behielten die Zwerge ihr Königreich mit garantierten Grenzen. Dafür aber mussten sie schwören, niemals einen Menschen zu verletzen. Heute ist allen Zwergen durch Gesetz und Ehre verboten, Waffen zu benutzen – nicht einmal die Waffen, die sie selbst herstellen. Das ist ein Teil der Vereinbarung.«
    Der Barbar wirkte verwirrt. »Aber wie verteidigen sie sich dann?«
    Croy lachte. »Warum sollten sie? Wir beschützen sie. Tatsächlich haben wir ein Gesetz erlassen, demzufolge jeder Mensch, der einem Zwerg etwas antut, bei lebendigem Leib verbrannt wird. Ich versichere dir, kein Bürger dieser Stadt lebt so sicher wie die Zwerge. Niemand würde sie je berauben oder ihnen auch nur ein Haar krümmen.«
    Mörget musterte den Zwerg mit zusammengekniffenen Augen. »Darauf habt ihr euch eingelassen? Im Ernst?«
    Snurrin lächelte und verneigte sich wieder tief. »Ich versichere Euch, Herr, dass man mich nicht gefragt hat, da ich erst Jahrhunderte später geboren wurde. Aber ich finde diese Übereinkunft durchaus annehmbar. Die Welt ist gefährlich, und ich bin zutiefst dankbar für den Schutz, den mir das Gesetz gewährt.«
    Cythera lächelte dem Barbaren wissend zu. »Das klingt alles sehr höfisch und edel, nicht wahr? Lass dich nicht täuschen. Es gibt einen guten Grund, warum der König von Skrae die Zwerge so innig an seinem Busen nährt. Sie wissen als Einzige, wie man guten Stahl herstellt. Will er anständige Waffen und Rüstungen, bleibt ihm gar keine andere Wahl, als sie sich gewogen zu halten.«
    »Gut zu wissen«, sagte Mörget. »Wirklich gut zu wissen. Nun denn.« Er begab sich zu der aufgestellten Armbrust und drückte ab.
    Mit einem dumpfen Laut prallte der Bolzen ein wenig links von der Mitte gegen die Brigantine, hoch oben in der Brust. Einen Augenblick lang ragte er aus dem Panzerwams, dann fiel er zu Boden.
    Croy sprang auf und klatschte begeistert in die Hände. »Oh, gut gemacht, sehr gut sogar!« Er eilte zu der Brigantine und schob einen Finger in das Loch, das der Bolzen in das Tuch gebohrt hatte. »Die Panzerung darunter ist kaum eingedrückt!«, rief er.
    »Ich werde sie wieder glatt hämmern«, versprach Snurrin. »Und nun den Schild und Euren verflu… Kriegerhelm«, sagte der Zwerg und wäre um ein Haar ausfallend geworden, hätte vielleicht sogar ein schamloses Wort ausgestoßen.
    Schild und Barbuta wurden an dem Holzgestell angebracht, und Snurrin spannte die Armbrust erneut.
    Cythera griff nach den Händen des Ritters. »Croy.«
    Er erwiderte den Druck ihrer Hände, aber sein Blick blieb auf den Schild gerichtet. Er bekam ihre Worte kaum mit, denn er dachte angestrengt darüber nach, wie er ihn kennzeichnen sollte. Als fahrender Ritter war ihm kein eigenes Wappen erlaubt, aber vielleicht ließ sich das eine oder andere Element seines Familienwappens darauf anbringen. Damit jeder, der ihn erblickte, auch wusste, mit wem er es zu tun hatte.
    »Ich muss dir etwas sagen«, fuhr Cythera fort.
    »Hm?«, fragte er. »O ja, natürlich. Das stand ja in deiner Botschaft. Ich bin sicher, wir haben viel zu besprechen, was die Hochzeit angeht. Was liegt dir denn auf dem Herzen, mein Schatz?«
    Mörget trat erneut vor. Die Armbrustsehne summte vor aufgestauter Energie, die entfesselt werden wollte. »Es geht nicht um das Aufgebot.« Cythera holte tief Luft. »Ich habe beschlossen, dich zu begleiten.«
    Der Bolzen schoss aus der Armbrust und krachte gegen den Schild, dieses Mal drang seine tödliche Spitze tief ein und blieb stecken.
    »Ich … was?« Croy

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