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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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angepissten Zwerg«, mischte sich Slag ein, »und den Die…« Er sah Malden an, der begriff, dass das vollständige Wort Dieb hatte lauten sollen. »Einem … äh … ganz gleich, welchem Gewerbe zur Hölle dieser Narr nachgeht.«
    »Ich grüße Euch, Herward«, sagte Croy. Er nahm die Hand vom Schwert und streckte beide Arme aus, als wolle er den Einsiedler umarmen. »Wenn Ihr der Göttin dient, seid Ihr mein Freund, und ich danke Euch für Euer Willkommen. Was sagte sie sonst noch in dieser Vision? Das könnte für unsere Aufgabe von entscheidender Bedeutung sein.«
    Herward kratzte sich hingebungsvoll in der Achselhöhle. Malden entging nicht, dass die Haut dort bereits übel zerschunden war. Jetzt, da er den heiligen Mann genauer betrachtete, entdeckte er, in welch schlechtem Gesundheitszustand der arme Narr war. Seine wilde Mähne und sein Bart waren an vielen Stellen ausgefallen, nachdem ihn Flechten und Räude heimgesucht haben mochten. Seine sonnenverbrannte Haut war so trocken, dass sie um seine Nägel herum eingerissen war, an anderen Stellen wirkte sie so schuppig wie Schlangenhaut. Seine Augen waren ebenso gelb wie seine Zähne.
    Wie lange hatte dieser Mann wohl zwischen den Felsen gelebt, ohne einen Menschen zu sehen? Malden vermochte es nicht einmal zu schätzen. Aber er hatte Geschichten über Verrückte gehört, die von heiligem Eifer erfüllt waren und die einsamsten Plätze aufsuchten, um dort in völliger Abgeschiedenheit stumm zu beten. Da gab es angeblich fromme Männer, die auf dem Grund verlassener Zwergenminen lebten, um dem Blutgott und seinem Höllenpfuhl noch näher zu sein. Der Einsiedler auf den Hügeln oberhalb von Rotwehr kam nur heraus, um vorbeiziehenden Karawanen Unverschämtheiten nachzurufen und sie mit seinem Kot zu bewerfen. Die Kutscher legten es als Segen aus, auf diese Weise belästigt zu werden.
    Soweit Malden es beurteilen konnte, war Herward genauso verrückt, und er versuchte die Stute einen Schritt zurückzulenken, außer Reichweite fliegender Exkremente.
    Der Einsiedler starrte Croy lange schweigend an. Dann zupfte er sich am Bart. »Die Göttin zeigte mir Euer Gesicht, das seine und das ihre«, sagte er zu dem Ritter und deutete danach auf Cythera und den Barbaren. »Sie verlangte, dass ich Euch auf jede nur mögliche Weise unterstütze, damit Ihr zu den Toren des Hauses der Ketten gelangt. Sie versprach mir Belohnung.«
    »In welcher Gestalt ist sie Euch erschienen?«, wollte Croy wissen.
    Maldens Augen weiteten sich. Nahm der Ritter diesen Bergschrat wirklich ernst?
    Herward beugte sich nach vorn und legte die Stirn auf den Fels. Für einen Menschen, der sich vermutlich von Flechten und Wurzeln ernährte, war er überraschend beweglich. »Sie erschien mir in der Gestalt der Greisin. Als alte Frau, gebeugt von den Segnungen der Mutterschaft und dem Lohn der langen Jahre. Ihr Haar wies die Farbe alten Eisens auf, und sie hatte einen furchterregenden Ausdruck in den Augen.«
    Cythera sank in ihrem Sattel zusammen und schlug die Hand vor den Mund. »Oh, Mutter, du hast doch wohl nicht etwa …«, stöhnte sie, allerdings nicht so laut, dass Herward sie hörte.

Kapitel 24
    »Bitte«, sagte Herward, »erlaubt mir, Euch meine armselige Gastfreundschaft anzubieten.« Der Einsiedler wandte sich ohne ein weiteres Wort ab. Malden brachte seine Stute dazu, ihm zu folgen, als er zurückblickte, entdeckte er jedoch, dass er der Einzige war. Er fragte sich, wo seine Gefährten geblieben waren.
    Cythera lenkte ihr Pferd dicht an Croys Schlachtross heran und flüsterte ihm ins Ohr. Er nickte, dann trennten sich die beiden von der Gruppe und ritten den Hügel hinauf, statt dem heiligen Mann zu folgen. Mörget hatte auf dem Pfad Stellung bezogen und überwachte die Richtung, aus der sie gekommen waren. Fast schien er damit zu rechnen, dass der Grafschaftsvogt und ein Ritterheer herangeprescht kämen. Slag starrte zum Eingang des Vinculariums hinauf, als warte er ungeduldig darauf, die Gruft nach so langer Reise endlich betreten zu können.
    »Komm!«, rief Malden dem Zwerg zu, und nach einer Reihe wüster Flüche folgte Slag der Richtung, in die der Einsiedler strebte. Mörget überließen sie seinen eigenen Betrachtungen.
    Dieb und Zwerg lenkten die Pferde den Hügel wieder ein Stück hinunter, dann einen anderen Hang hinauf, wo die Tiere kaum Halt auf dem Boden fanden. Der Einsiedler kletterte wie eine Bergziege über die Felsen, ohne einen Blick zurückzuwerfen. Als sie sich

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