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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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ins Ohr flüstern, damit er nicht voller Panik losgaloppierte. Daher bemerkte Malden zuerst gar nicht, dass sie eine unsichtbare Grenze passierten und plötzlich den Wald verließen. Erst als Croy ihnen allen zurief, doch aufzuschauen, nahm er den Blick vom Boden.
    Sie hatten einen hohen Hügel am Fuß einer gewaltigen Felsmasse erklommen – des Weißwalles, jener Bergkette, die das Land in die östlichen Steppen und die westlichen Ebenen teilte.
    Jenseits dieser Mauer lag das Land von Mörgets Volk. Sie trennte die beiden Länder besser voneinander als jeder Festungswall. Die Berge waren zu steil, um sich erklimmen zu lassen. Malden hatte von Männern gehört, die versucht hatten, höher als die Luft zu steigen, und erstickt waren, weil sie nicht mehr atmen konnten. Die Berge waren so hoch, dass ihre Gipfel ständig schneebedeckt waren, wovon auch ihr Name herrührte. Nur an wenigen Stellen war das Gelände niedrig genug, um passiert werden zu können. Plätze, die aus genau diesem Grund schwer bewacht wurden.
    Der größte der Berge hieß Wolkenklinge, der Scheitelstein der schier endlosen Kette. Der zerklüftete Gipfel, der an die Wurzeln eines gezogenen und umgedrehten Zahnes erinnerte, schnitt in der Tat unmittelbar in die Wolkendecke, Nebelfahnen strömten vom Fels herunter. Über einer bestimmten Höhe wuchs nichts mehr an den Hängen, und nur der helle Stein, der den Berg formte, war zu sehen.
    Nach etwa einem Drittel des Weges den Hang hinauf endeten die Reste einer uralten Straße vor zwei gewaltigen Steinen in Form aufrecht stehender Menhire. Aus dieser Entfernung war ihre Höhe schwer einzuschätzen, aber Malden hielt sie für höher als die Türme des Göttinnendomes. Wie die Schnüre eines Korsetts spannten sich zahllose Ketten zwischen ihnen; uralter Rost hatte sie braun und rot gefärbt.
    »Das Haus der Ketten«, sagte Malden laut.
    »Was hast du gesehen, mein Junge? Scheiße, sag mir, was du verdammt noch mal dort siehst!«, verlangte Slag unter seinem Sonnenumhang zu wissen.
    »Eine Tür, groß genug, dass der Blutgott hindurchgehen könnte, ohne sich zu bücken. Ketten, so dick wie Mörgets Hüften, seit Jahrhunderten unzerbrochen.«
    »O ja, das ist der Ort.« Slag kämpfte mit dem Umhang, bis eines seiner Augen aus den Schatten hervorspähte. »O ja.«
    Sie stiegen so hoch, wie es die Pferde schafften, um den Eingang vor Sonnenuntergang zu erreichen. Die Berge machten es ihnen nicht leicht. Sie mussten ihre Reittiere über lange Pfade aus zerborstenem Felsgestein und einen Hohlweg hinaufzwingen, wo einige hausgroße Felsen in zwei Hälften gespalten waren und einen Durchgang schufen, der so schmal war wie die ausgestreckten Arme eines Mannes. Ihm schloss sich eine karge Steinwüste an, die einen gefährlich trügerischen Untergrund bot, in der sich nur spärliche Grasballen an die Oberfläche schoben.
    Es war die trostloseste Einöde, die sich Malden vorstellen konnte. Ein scharfer, kalter Wind berührte die Felsen mit eisigen Fingern, während schmale Rinnsale an den umgestürzten Steinen vorbeirannen. Hätte man Malden gesagt, dass seit tausend Jahren kein Mensch mehr bis hierher vorgedrungen sei, er hätte es geglaubt.
    Und darum war er umso überraschter – genau wie Croys Pferd –, als ein ausgemergelter Mann im Lendenschurz hinter einem Felsen auftauchte und ihnen etwas zurief.
    Croy riss hart am Zügel, damit sein Pferd nicht durchging. Mit der einen Hand griff er nach dem Knauf von Ghostcutter. Die andere hob er zum Gruß.
    »Ich heiße Euch willkommen, Sir Croy«, sagte der Fremde. Seine Stimme krächzte, als habe er sie viele Monate lang nicht benutzt. »Ich bin Herward, ein demütiger Diener der Göttin.«
    »Ihr kennt mich?«, fragte Croy.
    Malden gefiel das alles nicht.
    Der Einsiedler verneigte sich tief und berührte den Fels. »Wir sind uns noch nie zuvor begegnet«, sagte er, als sei das eine unbedeutende Nebensache. »Und doch kenne ich Euch! Eines Nachts in meiner steinigen Laube hatte ich im Schlaf eine Vision. Nennt es ruhig einen Traum. Aber er war so klar wie der Tag und ebenso deutlich. Man kündigte mir Euer Kommen an.«
    Malden versuchte Mörgets Blick einzufangen, aber der Barbar hatte sein Pferd einige Schritte zurückgetrieben und nur Augen für den Einsiedler.
    »Ein Ritter voller Ehre, unterwegs in einem heiligen Auftrag. Begleitet von einem mächtigen Krieger aus dem Osten und einer Dame, die er um jeden Preis beschützen muss.«
    »Vergiss nicht den

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