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Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen

Titel: Ancient Blades 2 -Das Grab der Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Chandler
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schwer, in den Raum dahinter zu blicken, aber irgendwann musste er einmal eine Waffenkammer gewesen sein. Bündel aus Schwertern und Speeren lagerten zuhauf auf dem Boden. Von der Decke hingen Rüstungen, als würden die Ritter der Vergangenheit dort oben in Hängematten ruhen. Die Rüstungen kamen Malden irgendwie falsch vor, bis er begriff, dass die Harnische viel zu schmal für menschliche Rippen waren und die Helme zu lang.
    Außerdem schimmerten alle Waffen und Rüstungen golden.
    »Vor langer Zeit fand hier eine Schlacht statt. Die Ältesten kämpften auf dem ganzen Weg zum Haus der Ketten, während das Heer unseres Königs und alle seine Bannermänner ihnen dicht auf den Fersen waren. Auf beiden Seiten fanden viele den Tod. Nach so langer Zeit entdecke ich noch immer Spuren von ihnen zwischen den Felsen. Wenn ich ein gutes Stück finde, bringe ich es her, um es zu polieren und die Beulen mit dem Hammer herauszuklopfen.« Herward musterte seine Gäste mit zusammengekniffenen Augen. »Ich kann nicht einmal sagen, warum ich das tue. Vielleicht damit die Zeit schneller vergeht. Seht euch das an!«
    Er reichte Malden ein Kurzschwert mit einer stumpfen Spitze. Die Klinge war voller Einkerbungen und schimmerte kaum, aber sie war nicht verrostet, wie es bei einem Eisenschwert zu erwarten gewesen wäre. Sie war auch nicht ganz so schwer, wie er vermutet hätte.
    »Bronze«, sagte Slag.
    »Bist du sicher?«, fragte Malden. Ihm war der Gedanke gekommen, dass es Herward bei den vielen goldenen Schwertern bestimmt nicht aufgefallen wäre, wenn eins gefehlt hätte. »Kein Gold?«
    »Ich bin ein Zwerg, verdammt! Ich kenne mich mit Metallen aus. Das ist Bronze.«
    Herward nickte glücklich. »Die Ältesten fassten kein Eisen an. Angeblich brachte es ihre Magie durcheinander. Sie stellten alles nur aus Kupfer, aus Bronze oder Messing her.«
    Malden führte einen Hieb mit dem Schwert. »Nun, das erklärt, weshalb wir sie schlagen konnten, oder? Wir hatten Eisenwaffen. Offensichtlich überlegen.«
    »Bronze ist stark wie Eisen, und die Schneide bleibt genauso scharf«, erklärte Slag. »Davon abgesehen rostet Bronze nicht. Sie entwickelt eine hübsche Patina, aber sie korrodiert nie. Wenn du in tausend Jahren zurückkehrst, werden diese Schwerter noch genauso stark sein.«
    »Aber irgendetwas kann mit Bronze nicht stimmen«, gab Malden zu bedenken. »Schließlich haben wir mit unserem Eisen gesiegt.«
    »Sie ist teurer, das ist der Unterschied.«
    »Dann haben wir eben gewonnen, weil … keine Ahnung … weil unsere Herzen rein waren oder so etwas«, sagte Malden und versuchte sich an die alten Geschichten aus seiner Kindheit zu erinnern. »Weil unsere Sache gerecht war.«
    »Ihr habt sie geschlagen, weil ihr immer mehr wurdet. Ein Elf lebte fast ein Jahrhundert lang und zog nie mehr als ein Kind groß. Ihr habt euch wie die Ratten vermehrt, als ihr hier herüberkamt.«
    Malden runzelte die Stirn. Er verstand wieder nicht, was Slag sagen wollte. »Was meinst du damit – als wir herüberkamen? Wir haben doch schon immer hier gelebt.«
    Herward schnalzte mit der Zunge.
    »Und schon wieder falsch«, sagte Slag. »Vor tausend Jahren war dieses ganze Land ein einziger dichter Wald, verstehst du? Statt Weizenfeldern gab es nur Bäume. Niemand fällte sie, also wuchsen sie dicht an dicht. Mein Volk, die Zwerge, lebten unterirdisch, und wir hatten keine Verwendung für so viel Holz. Die Elfen lebten im Wald an der Oberfläche. Dann kamen die Menschen aus dem Süden. Zuerst waren es nur Erforscher. Suchten nach neuem Land, das sie nach sich benennen konnten. Die Elfen lachten über diese Vorstellung, aber sie verjagten euch nicht, weil sie keine Ahnung hatten, was auf sie zukam. Wir Zwerge wussten nicht einmal, dass ihr da wart, weil ihr nicht tief genug gegraben habt, um uns zu stören. Wir hätten besser aufpassen sollen. Als Nächstes kamen die Missionare. Dann die Händler und Fallensteller, und schließlich folgten die verfluchten Siedler. Sie mussten ihre Familien ernähren. Jede Menschengeneration fällte weitere Bäume, um Platz für Ackerland zu gewinnen. Irgendwann bemerkten die Elfen, was ihr ihrer Heimat antatet.«
    »Und was geschah dann?«, wollte Malden wissen.
    Slag schnippte mit einem Finger gegen das Schwert, um es zum Singen zu bringen, und erzeugte einen hohen, schrillen Ton, als wären zwei Klingen gegeneinandergeklirrt. »Ihr wart keine Rasse, die friedlich wieder abgezogen wäre. Schon gar nicht, nachdem ihr

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