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anderbookz Short Story Compilation II

anderbookz Short Story Compilation II

Titel: anderbookz Short Story Compilation II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Carol Oates , Peter Straub , Jewelle Gomez , Thomas M. Disch , Ian Watson , Robert Silverberg
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anschließend war noch jede Menge übrig.

    Das Verfahren war freilich eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit, und was den nächsten Freiwilligen anging, der sich bereit erklärte, einige Tage ohne Schlaf auskommen zu wollen, so konnten nur wenige von uns sich einige Tage hintereinander freinehmen. Der Buchhändler Don Thwaite war der nächste; dann folgte Glenda, die sich in ihrem Frisiersalon eine Woche Urlaub nahm; danach war Mary Gallagher an der Reihe. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir schon ein richtiges Vorratslager in meiner Wohnung, die wir zu unserem Stützpunkt erkoren hatten, und wo wir die Wachperioden veranstalteten, wobei ich streng Buch über alles führte. Doch als sich unsere Interessengemeinschaft Traumstörung an jenem vierten Wochenende zu einer Bestandsaufnahme traf, fühlten wir alle uns ziemlich zerschlagen und ausgelaugt. Überdies kündigten sich einige häusliche Krisen an wegen der vielen Stunden, die einige Mitglieder der Gesellschaft ohne nähere Angaben fern des häuslichen Herdes verbrachten. Dabei wurden die Traum-Werbespots fortgesetzt und quälten uns mit noch herrlicheren Köstlichkeiten.
    Mary unterdrückte ein Gähnen. »Es muß doch einen einfacheren Weg geben! Ich bin von meinem Einsatz immer noch grün und blau.«
    »Aber wie sollen wir denn sonst dafür sorgen, daß das Zeug erscheint?« fragte Rog.
    Mary ließ ihre Blicke in die Runde schweifen; die meisten von uns saßen auf dem Fußboden. »Zwölf sind wir nur«, sagte sie nachdenklich. »Wenn wir dreizehn wären ...«
    »Das bringt Unglück«, widersprach Elsie.
    »Warum dreizehn?« wollte Tom wissen.
    »Das ist die Anzahl für einen Hexensabbat«, meinte Don Thwaite. »Und darauf spielen Sie wohl an, nicht wahr?« Er kicherte. »Leider bin ich nun mal keine Hexe.«
    »Ich auch nicht!« erklärte Mary indigniert. »Ein Medium ist keine Hexe.«
    »Möglicherweise doch«, widersprach Max, »im Mittelalter.«
    »Was mich betrifft«, sagte Don, »dann ist ein Medium überhaupt nichts. Mary hat die Speisen nicht erschaffen; und die bestehen auch nicht aus Ektoplasma. Ich bezweifle, ob sie aus dem Märchenland kommen - oder dem Inferno.«
    »Ich meine doch nur«, warf Mary ein, »daß wir es schon mit einer ungewöhnlichen Idee versucht haben - nämlich mit Mr. Edmunds Vorschlag - und daß es geklappt hat. Aber das heißt doch nicht, daß dies der einzige oder beste Weg ist. Es muß auch noch irgend etwas mit der Nummer dreizehn geben ...«
    Ich zögerte, dann bequemte ich mich zu einem Geständnis. »In Wirklichkeit gibt es dreizehn von uns. In meiner Schule gibt es ein Mädchen, das auch diese Werbespots geträumt hat.«
    »Warum haben Sie das denn nicht schon früher gesagt?« wollte Tom Pimm wissen. »Herr im Himmel, wenn es nun wirklich eine Möglichkeit gäbe, leichter an all das Zeug heranzukommen!«
    »Ich dachte, sie sei zu jung, um in diese Sache verwickelt zu werden.«
    »Wie alt ist sie denn?«
    »Fünfzehn.«
    »Genau das richtige Alter«, stellte Don Thwaite weise fest, »in dem Kinder angeblich Poltergeist-Effekte hervorrufen können. Dank der Prozesse des Erwachsenwerdens, und dann entwickelt sich auch die Sexualität und bringt das Blut zum Kochen ...«
    »Nun, Sie sollten Sie besser doch herholen«, forderte Tom.
    »Dann sind wir alle einer Meinung.« Rog, der dunkle Ringe unter den Augen hatte, nickte.
    »Aber das kann ich nicht machen! Ich bin ihr Lehrer. Wie kann ich eine Schülerin zu etwas einladen, das aussieht wie ein Hexensabbat?«
    »Fragen Sie sie einfach«, meinte Glenda und schüttelte ein Glas Sklesh . »Sie wird sich geschmeichelt fühlten.«
    »Ich weigere mich. Das ist zu riskant.«
    Doch die Interessengemeinschaft Traumstörung überstimmte mich.

    »Das ist Mitzi, sagte ich und führte sie am darauffolgenden Samstag in die drangvolle Enge meiner Wohnung.
    Ich hatte meine Einladung so beiläufig und selbstverständlich wie möglich vorgebracht und dabei darum gebeten, sie möge nicht darüber reden; gleichzeitig hatte ich betont, daß wir mit einigen meiner Freunde zusammentreffen wollten, die sich für ihre Träume interessierten. Doch Mitzi tauchte bei uns im Minirock und transparenter Bluse auf. Die Haare hatte sie zu einem kecken Pferdeschwanz gebunden, und außerdem roch sie nach einem verführerischen Parfüm.
    Die Enttäuschung, die sie empfand, als sie der Interessengemeinschaft Traumstörung ansichtig wurde, verflog sofort, als sie Kallopies mit Sklesh kostete und dazu ein paar Koozels

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