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anderbookz Short Story Compilation II

anderbookz Short Story Compilation II

Titel: anderbookz Short Story Compilation II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joyce Carol Oates , Peter Straub , Jewelle Gomez , Thomas M. Disch , Ian Watson , Robert Silverberg
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diese Sendungen nun irgendwie empfangen haben? Eine unserer Trockenhauben hat mal den Krankenhausfunk empfangen. ›Doktor Muhammed bitte in die Unfallstation!‹«
    Max Edmunds nickte. »Zahnfüllungen empfangen manchmal Rundfunksendungen.«
    Glenda strahlte bei dieser Bestätigung übers ganze Gesicht. »Demnach empfangen wir also Traumsendungen aus der anderen Welt. Aber nicht«, fügte sie mit einem Seitenblick auf Mary hinzu, »aus der Welt des Jenseits.«
    »Wo ist sie dann?« fragte Tom Pimm, unser Metzger. »Ich seh’ sie nicht.«
    »Natürlich nicht. Wie denn auch? Wir sind wach und befinden uns in unserer Welt.«
    Max schnippte mit den Fingern. »Aha. Damit haben Sie wahrscheinlich einen interessanten Punkt angesprochen. Es ist allgemein bekannt, daß ein Mensch, wenn man ihn lange genug wach hält und am Einschlafen hindert, irgendwann Halluzinationen hat. Menschen müssen träumen, und wenn sie keinen Schlaf bekommen, um endlich ihre Träume zu haben, dann träumen sie eben im wachen Zustand. Darf ich vorschlagen, daß einer von uns sich freiwillig bereit erklärt, für die nächsten Tage wach zu bleiben - während wir anderen uns abwechseln, ihn wach zu halten? Um zu beobachten, was geschieht?«
    Jon Rhys Jones, unser arbeitsloser Installateur, zeigte auf. »Ich denke, dazu stelle ich mich am besten zur Verfügung. Ich hab sowieso nichts Besseres zu tun, oder? Und außerdem besucht meine Frau gerade ihre Mutter.«
    »Entscheiden Sie, Brian«, meinte Max zu mir als Vorsitzendem. »Anfangs reicht jeweils nur einer, der aufpaßt, aber nach den ersten beiden Tagen brauchen wir Verstärkung.«
    Ich wollte darüber abstimmen lassen, doch da wir uns sowieso alle einig waren, stellte ich an Ort und Stelle einen Dienstplan auf.

    »Das Zimmer fängt an zu verschwimmen«, murmelte Jon fünf Tage später, während Glenda und Rog (unser Briefträger), ihn in seinem Haus im Wohnzimmer auf und ab führten. »Ich kann nicht mehr stehen.«
    Daher führten sie ihn zur Couch, wo Max seinen Puls maß; dann ließ Glenda sich neben ihm nieder und schlug ihm gelegentlich wie ein Verhörspezialist im Krimi auf die Wange und kniff und schüttelte ihn gelegentlich zur Abwechslung.
    Es war bereits später Samstagabend. Außer Glenda, Rog und Max waren auch ich und Mary Gallagher und Tom Pimm zugegen. Leere Bierdosen lagen verstreut auf dem Teppich; allerdings gestatteten wir unserem Freiwilligen keinen Tropfen Bier, weil das sein Einschlafen sicherlich beschleunigt hätte. Das Fernsehgerät war eingeschaltet, und in der Küche scholl Pop Musik aus einem Radio. Das alles, um uns wachzuhalten. Um zwölf Uhr sollte die Nachtschicht ihren Dienst antreten.
    Und während der ganzen Woche hatten uns die Traum-Werbespots ständig heimgesucht - Jon allerdings nicht -, und das jüngste empfohlene Produkt war Sklesh , ein Glas mit einem violetten Brei, der auf Kallopies gegossen wurde. Eine Art Würzsoße.
    Es war halb zwölf, als es losging.
    Plötzlich begann ein Teil der Zimmerdecke zu leuchten - und es sah aus, als öffnete sich ein Füllhorn. Oder als würde ein Jackpot in Naturalien ausgezahlt. Aus dem Nichts ergossen sich Dosen und Gläser und Büchsen und Flaschen und tanzten polternd über den Teppich. Eine Dose traf Marys Zeh, und sie kreischte. Wir wichen an die Wände zurück; Jon schleiften wir mit.
    Die Warenlawine hielt knapp eine Minute an, und danach war der Teppich in der Raummitte knöcheltief mit Kallopies und Sklesh , Kalakiko und Humbish und anderen Dingen bedeckt - genug, um ein halbes Dutzend Körbe zu füllen. Sobald die Lawine versiegt war, stürzte Max vor, schnappte sich eine Dose Kallopies und öffnete sie. Augenblicklich stellte er sie mit einem erstickten Schmerzenschrei hin und blies sich gegen die Finger. Dann rannte er in die Küche und kam mit Tellern und Gabeln zurück. Bald labten wir alle uns an den kochendheißen Würstchenfrüchten - alle außer dem armen Jon, der zur Couch zurückgestolpert und eingeschlafen war. Meine Güte, Kallopies alleine schmeckten schon köstlich; aber mit Sklesh beträufelt waren sie ein Gedicht.
    »Das muß man ihnen lassen«, gestand Tom Pimm und küßte seine Fingerspitzen. »Erstklassig. Besser als jede Wurst, die ich je gemacht habe.«
    Und Glenda zwinkerte Mary zu. »Unsere erste Lieferung aus der anderen Welt, was?«
    In diesem Moment schlug die Türklingel an. Die Nachtschicht war eingetroffen, gerade rechtzeitig, um an unserem Festmahl teilzunehmen. Und

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