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anderbookz Short Story Compilation

anderbookz Short Story Compilation

Titel: anderbookz Short Story Compilation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas M. Disch , Doris Egan , Gardner Dozois , Jack Dann , Michael Swanwick , Tanith Lee , Howard Waldrop , Katherine V. Forrest
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sich nicht aussuchen, wer sie auf ihren Reisen begleitete, und die erbarmungslosen Bedingungen ihres einsamen Berufs zwangen sie, sich - ungeachtet ihrer eigenen Libido - einer zukunftslosen emotionalen Beziehung mit einem Passagier zu widersetzen. Wenn Drake sich jetzt hinter einer sorgfältig errichteten Mauer aus Selbstschutz zurückzog, würde das ihre unersättliche Leidenschaft von gestern nacht erklären und auch ihre jetzige Zurückhaltung ... Genaugenommen würde es Drakes gesamtes Verhalten erklären.
    Durch diese Möglichkeit ermutigt, brachte Harper ein Lächeln und einen neutralen Tonfall zustande. »Als du vor einem Monat deine Lieblingsbeschäftigungen aufgezählt hast, hast du Lieben nicht erwähnt.«
    Drake schien nur mühsam aus ihrer eigenen Welt herauszukommen. Mit einem zögerlichen Lächeln sagte sie: »Habe ich das nicht?«
    Harper, von Drakes umwerfender Schönheit erneut entwaffnet, machte einen Schritt nach vorn: »Letzte Nacht ...«
    Ein schriller Alarm ließ sie zusammenzucken.
    »Code zwei.« Drake war aufgesprungen.
    Harper verließ hinter Drake das Deck und war froh, daß nur das Zweier-Intervall ertönte und nicht das anhaltende Heulen von Code eins, das höchste Alarmstufe signalisierte. Trotzdem unterschied sich dieser Alarm von den anderen kodierten Signalen, die regelmäßig im Raumschiff ertönten und auf Schwerkraftfluktuationen hinwiesen oder Sicherheitsbestätigungen bei Kursänderungen anzeigten, also Routineangelegenheiten, die Drake von ihrem Quartier aus überwachen konnte. Dieser Alarm war merkwürdig.
    In der Kommandokabine warf Drake einen kurzen Blick auf die Bildschirme und verkündete knapp: »Ein Leck im hinteren Schutzschild. Es breitet sich aus.«
    Der Code-zwei-Alarm ging in das ununterbrochene Heulen des Code eins über. Harper spürte, wie sich ihre Nackenhaare hochstellten. Die Schilde bildeten das notwendige Kraftfeld, um die Oberfläche des Raumschiffs zu schützen. Ein Ausfall würde die Scorpio IV einer Bombardierung durch Weltraumtrümmer aussetzen, die tödlich enden konnte ...
    Drake sagte: »Ruf die Robomechs AZ-neun-zwei und drei auf. Robomech-vier in Bereitschaft.«
    Harper eilte auf ihren Platz und setzte das Startprogramm zur Aktivierung der Roboter in Gang. Inzwischen hatte Drake schon drei Bildschirme überprüft und lehnte tippend über der Konsole. Dann richtete sie sich auf, stützte eine Hand in die Hüfte, hielt die andere tippbereit über der Konsole und beobachtete die Schaltbilder, die nur Bruchteile von Sekunden über den Bildschirm flimmerten.
    Sie drückte eine Taste. »Da, genau da«, sagte Drake befriedigt. Sie tippte weiter auf die Taste und vergrößerte dadurch das Diagramm, das sie schließlich auf dem Hauptbildschirm fixierte. »Das sieht schlecht aus. Der gesamte Schutzmechanismus bricht langsam zusammen.«
    »Kann der Schild repariert werden?« Harper staunte, wie ruhig ihre Stimme war.
    »Ja. Ich brauche den Robomech-vier.«
    »Okay.«
    Falls ihr das Ausmaß der Krise bislang nicht bewußt gewesen sein sollte, hatte die Forderung nach dem Robomech-vier das zweifellos geändert.
    Harper, deren Kopf vom ununterbrochenen Alarmgeheul schwirrte, gab die Codes ein, die alle anderen vorübergehend überschrieben und sämtliche Computerfunktionen - bis auf das Life-Support-System - in den Robomech-vier kanalisierten. Dann lehnte sie sich zurück. Bei einem Laborversuch hatte sie einmal gesehen, wie der Roboter in einem Militärraumschiff den radioaktiven Kern der Antriebswerke auseinandernahm. Dabei hatten drei hochqualifizierte Techniker in perfekter Gleichzeitigkeit zusammengearbeitet, um seine ehrfurchtgebietenden Operationen zu korrelieren und zu lenken. Aber sie konnte jetzt nichts mehr tun, um Drake zu helfen.
    In der nächsten Stunde beobachtete Harper mit gespannter Faszination, wie Drake im Stehen - den grazilen Körper angespannt und die zusammengekniffenen Augen auf die Farbveränderungen konzentriert, die die Transformation des Diagramms auf dem Hauptbildschirm anzeigten - den Robomech-vier mit der seelenruhigen Präzision eines Chirurgen steuerte.
    Dann erstarb endlich auch der Alarm. Erleichtert sagte Drake: »Robomech-zwei zum Routineabschluß aufrufen.«
    Ein paar Minuten später nickte Drake ihr zu, und Harper terminierte sämtliche Programmsequenzen zur Aktivierung der Roboter. Die Computer übernahmen wieder ihre normale Funktion.
    Sie wandte sich Drake zu, wollte ihre Erleichterung und Bewunderung bekunden. Aber

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