Anderer Welten Kind (German Edition)
irgendeiner Vorbereitung auf eine Klassenarbeit, und sie waren auf ihrem Bett gelandet, nachdem sie ihn plötzlich gefragt hatte, ob er schon mal einen Zungenkuss ausgetauscht hätte. Dabei hatte sie rote Flecken am Hals gehabt und ganz komisch geschaut. Ihre Eltern waren nicht im Haus gewesen, daran erinnerte er sich noch, weil er das merkwürdig fand, dass sie so allein Jungenbesuch haben durfte.
Natürlich hätte er schon, hatte er eine Nuance zu schnell mit rauer Stimme geantwortet und dabei gehofft, dass sie hinter seiner Großspurigkeit nicht seine Angst bemerkte, die ihm die Kehle zuschnürte. Er hatte noch überhaupt nie, doch, einmal vor Jahren mit Renate, aber das lief unter geschwisterlichen Erkundungen. Dann zeig es mir, hatte sie gemeint und war ganz ernst geworden. Zuerst traute er sich nicht und trat von einem Bein aufs andere, aber sie beugte sich schon über den Tisch, die Augen halb geschlossen und den Mund halb geöffnet, sodass ihre kleinen weißen Zähne zu sehen waren. Er nahm allen Mut zusammen und presste seinen Mund auf ihren, wobei ihre Nasen aufeinander prallten und erst nach einigem Hin und Her in die richtige Position gelangten. Er schob seine Zunge zuerst ganz zögerlich in ihren Mund, um sie dann wie wild kreisen zu lassen. Sie blieb passiv. Als sich ihre Nasen so fest aneinander gepresst hatten, dass sie keine Luft mehr bekamen, ließen sie los, schnappten nach Luft und kicherten.
Die nächsten Küsse gelangen schon besser und Helga übernahm jetzt die Führung und lehrte ihn das Geben und Nehmen und als Christian begann, ihre Brust zu kneten und zu streicheln, ließ sie ihn gewähren und durch den Büstenhalter spürte er ihre Brustwarzen. Sie stöhnte leise. Sie gaben ein komisches Bild ab, so vornüber gebeugt, den Tisch zwischen ihnen, die Köpfe halb verrenkt, aber davon merkten sie nichts. Das Erkunden fremder Lippen, Gaumen, Zähne und Zahnfleisch, der Geruch der Haut, die Vermischung beider Atem, das alles schlug sie in ihren Bann.
Was dann kam, schockierte ihn noch mehr. Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten und wieder zu Atem gekommen waren, sagte Helga Korten ganz schnell: „Ich zeig dir meins und du zeigst mir deins.“
Sie hatte enge Keilhosen aus schwarzem Stretch an, die unter dem Fuß einen Steg bildeten, die neueste Mode, die sie in der Schule noch nicht tragen durfte. Hosen waren Mädchen untersagt. Der breite Bund war mit zwei glänzenden schwarzen Knöpfen geschlossen. Christians Angst wuchs schier ins Unermessliche, wie sollte er Sicherheit vortäuschen, wo ihn nichts als blanke Panik ergriffen hatte? Irgendwie schaffte er es, sich nicht zu blamieren, und langsam knöpften sie sich, beide stehend, jeder auf seiner Seite des Tisches, die Hosen auf und zogen sie sich bis zu den Knien herunter. Helga trug ein weißes Höschen mit einem kleinen, blauen Blumenmuster, Christians gerippte Unterhose war das Standardmodell dieser Jahre. Christian vergaß, sich weiter auszuziehen, als er zuerst den kleinen Bauch mit dem Bauchnabel, dann den Haaransatz und schließlich das dunkle, dichte Dreieck anstarrte und ihre Scham sich ihm offenbarte, die dunkelfeucht glänzend einen kleinen glitzernden Tropfen abgesondert hatte. Er war überwältigt und Helga musste ihn mit einem „Jetzt du“ daran erinnern, dass er sich auch die Blöße geben musste. Seine Erektion war ihm peinlich. Helga bestand darauf, dass er die Hand, die er davorgeschoben hatte, wegnahm.
Da standen sie nun und schauten in die fremdeste aller Welten und waren fasziniert.
Als sie auf dem Bett lagen, hatten sie längst ihre Hosen wieder an und schmusten und drückten sich aneinander. Für Helga war es vollkommen klar, dass sie nicht weitergehen wollte, und Christian fügte sich, froh, nicht noch eine Prüfung bestehen zu müssen. Dass ihm in diesem Moment einfiel, wie er zusammen mit Stefan seine ersten Onanie-Erfahrungen im Badezimmer in der Kremer-Wohnung ausgetauscht hatte und wie fasziniert er den Schwanz seines Freundes aus den Augenwinkeln betrachtet hatte, schob er schnell beiseite, als er sich jetzt endlich ganz befreit den Zärtlichkeiten hingeben und sie genießen konnte, und sie lachten viel an diesem Nachmittag, fühlten sich gelöst und ohne Scham und es blieb kein schlechter Geschmack zwischen ihnen.
Und jetzt wollte sie mit ihm gehen. Dieser Nachmittag im September war einzigartig geblieben. Am nächsten Tag waren sie sich lächelnd begegnet und in den nächsten Wochen hatte sich
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