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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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dafür verantwortlich sind«, meinte Sarah. »Doch ich kann mir nicht vorstellen, daß sie jetzt, da das ganze Land aus Ruinen besteht, noch solche komplizierten Maschinen herstellen können.«
    »Und was ist mit dem Valley of Bones?« fragte Andas.
    Er hörte, wie die anderen schwer atmeten. Niemand wagte diesen Namen direkt auszusprechen.
    »Kidaya stammt vom Blut der Old Woman«, sagte er langsam und blickte Sarah an, um sicher zu sein, daß er keinen Fehler gemacht hatte. »Vielleicht hat sich die Sippe der Old Woman mit den Nessi Magi in dieses Tal zurückgezogen, um dort ungestört zu experimentieren? Ich neige langsam zu der Ansicht, daß wir uns nicht auf den Drak Mount, sondern auf eine andere Richtung konzentrieren sollten.«
    »Aber, mein Lord, wir können uns nicht mit der Old Woman einlassen«, sagte Kai-Kaus.
    »Das hat man uns immer gelehrt«, nickte Andas. »Wahrscheinlich aus gutem Grund. Die Old Woman hat nur etwas mit Frauen zu tun; und die haben Geheimnisse, die ein Mann nicht verstehen kann. Doch wenn diese Geheimnisse unser Land überschatten, dann müssen wir das tun, was Akmedu getan hat – dieses Übel bekämpfen.«
    Der Antrieb des Motors befand sich in einem Kasten, an den sich niemand heranwagte. Andas stellte fest, daß alle – außer Yolyos – einen Schritt zurückgetreten waren. Leute seiner Rasse waren fromm und abergläubisch zugleich; und es gab viele, die aus Angst immer noch die Old Woman anbeteten. Wären sie bereit, die alte Hexe zu bekämpfen? Er war nicht sicher, ob selbst Sarah über ihren eigenen Schatten springen könnte.
    Er war zum Kampf bereit – vielleicht, weil er nicht ganz zu ihnen gehörte. Und Yolyos als Fremder war bestimmt auf seiner Seite.
    Andas ließ das Messer sinken. Er holte den Schlüssel aus seiner Tasche, der im Schein der Taschenlampe rötlich schimmerte. Er umklammerte ihn fest mit seiner Rechten, ehe er mit seiner Linken den Ring hervorholte. Er hielt die Hände weit auseinander, damit das Gute und das Böse getrennt waren.
    Dann schrie er auf, weil das kalte Metall nicht länger kalt war. Er öffnete die Hand und blickte auf den Ring, der glühte. Im gleichen Augenblick begann der Motor, den er aus dem Kriechtier geschnitten hatte, Funken zu sprühen und zu summen.

 
15.
     
    »Ein Zauberring!« Sarah zog sich noch weiter zurück.
    Außer dem Salariki starrten ihn alle an.
    »Ja, ein Zauberring«, wiederholte Andas betont. »Ich habe ihn einst einer Zofe der Old Woman, die mich betrügen wollte, abgenommen. Aber glauben Sie, daß ich im Besitz dieses Schlüssels wäre, wenn der Ring Macht über mich bekommen hätte?«
    Er hielt den Schlüssel hoch.
    Der Jäger wußte nichts von diesem Schlüssel, doch Sarah verstand ihn. Sie hatte erlebt, wie der andere Andas darauf reagiert hatte.
    »Er hat recht«, sagte sie nach einer kurzen Pause. »Das ist der Schlüssel, der zum Herzen des Reiches führt. Doch man darf ihn nicht zusammen mit dem Ring bei sich haben.«
    »Ich weiß, daß der Ring verschwinden muß«, sagte Andas, »aber ich muß einen Platz finden, wo ich ihn für immer verschwinden lassen kann. Wenn ich ihn hier verstecke, kann er in unrechte Hände fallen. Außerdem kann er uns im Augenblick vielleicht nützlich sein.«
    »Sehen Sie nur«, sagte Sarah, die den Ring nicht aus den Augen gelassen hatte.
    Der Lichtschimmer kam in Bewegung und wechselte die Farbe. Irgend etwas würde erscheinen. Doch Andas hatte niemand herbeigerufen. Zum Schutz legte er die Hand mit dem Schlüssel zwischen sich und den Ring.
    »Hinfort!« befahl er.
    »Werfen Sie den Ring weg!« schrie Sarah. »Er kann uns nichts Gutes bringen.«
    Obwohl ihr Andas innerlich recht gab, behielt er den Ring in der Hand. Im gleichen Augenblick spürte er den Kontakt zu einer feindlichen Welt. Alles, was er jetzt erfuhr, konnte nur zu seinem Vorteil sein. Sicherheitshalber legte er dann jedoch den Ring neben die funkensprühenden Drähte des toten Ungeheuers.
    Der Ring schimmerte jetzt gelblichgrün. Es erschien jedoch kein Bild, sondern Impulse zuckten auf. Sie wechselten so rasch, daß man nichts erkennen konnte.
    »Die Frage ist«, sagte Yolyos, der neben Andas stand, »ob dieser Ring nun sendet oder empfängt. Hat der Motor den Ring aktiviert oder der Ring den Motor?«
    Ikiui unterbrach ihn. »Hören Sie, mein Lord!«
    Diese Warnung war unnötig. Sie hörten alle gleichzeitig das Heulen und Winseln in der Nacht.
    »Kriechtiere – mehrere Kriechtiere!« Kai-Kaus war zur Leiter

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