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Androiden im Einsatz

Androiden im Einsatz

Titel: Androiden im Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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den Willen der Old Woman ist man machtlos.«
    Andas Hand fuhr zum Saum des Gewandes, in dem sich der Ring befand. Wußte die Old Woman, wo sie sich befanden, oder war ihr Machthunger so groß, daß sie wahllos tötete?
    Er dachte an alles, was er für eine Legende gehalten hatte, und war sich dann klar, daß er diesen Ring so schnell wie möglich loswerden mußte. Wenn der Jäger die Wahrheit sprach, mußte dieser Ring die Nachtkriechtiere förmlich anziehen. Doch wo konnte er den Ring loswerden? Hier im Wald würde ihn die Old Woman an jeder Stelle finden …
    »Es gibt Ärger …«, erklärte Yolyos plötzlich. »Ich kann es riechen.«
    »Was für Ärger? Kommt jemand?«
    »Das weiß ich noch nicht. Auf alle Fälle wird etwas Unheimliches geschehen. Es stinkt übel. Einer hat Angst und flieht.«
    Andas lauschte, aber er konnte nichts hören. Kai-Kaus’ Hand umklammerte seinen Arm.
    »Lord, ich bin der Mann, der Ihr Leben beschützen wird. Gehen Sie nach oben und holen Sie die Leiter ein.«
    »Ich bin nicht nur Kaiser, sondern auch ein Krieger. Ich habe einen Eid geschworen und lasse es nicht zu, daß andere für mich kämpfen.«
    »Sie wissen, daß Sie nicht verletzt werden dürfen, Lord. Der Kaiser muß außer Gefahr bleiben!«
    »Dieses Gesetz kann später in Kraft treten«, sagte Andas knapp. »Yolyos, was können Sie uns noch berichten?«
    »Der auf uns zuläuft, ist ganz in unserer Nähe. Seine Verfolger sind ein Stückchen entfernt. Doch der Fliehende ist am Ende seiner Kräfte.«
    Während er noch sprach, war ein Keuchen zu hören.
    »Laßt die Leiter hinunter!« befahl Andas.
    »Das könnte für den Kaiser gefährlich werden«, stammelte der Jäger.
    »Kaiser oder nicht: laßt die Leiter hinunter.« Ehe es Kai-Kaus verhindern konnte, hatte Yolyos die Leiter hinuntergeworfen. Die Schlingpflanzen waren fest, der Fliehende war bereits auf dem Weg nach oben.
    Andas hörte den rasselnden Atem. Yolyos brauchte ihm nicht zu sagen, daß der andere um Haaresbreite dem Tod entgangen war.
    »Kai-Kaus!« Der Mann kroch mühsam auf die Plattform. »Nachtkriechtiere …«
    Andas packte den Mann bei den Schultern und zog ihn in Sicherheit. Dann holte er schnell die Leiter ein.
    »Das war knapp«, murmelte Yolyos.
    Andas hatte sich auf den Bauch geworfen und starrte in die Dunkelheit unter ihm. Er sah ein paar Nachtmotten, einige schimmernde Pflanzen – sonst nichts.
    Yolyos sprach von Gerüchen, von Gestank. Andas mußte sich die Nase zuhalten und konnte sich vorstellen, wie der Salariki litt.
    Dann sahen sie in der Dunkelheit etwas auf den Pfahlbau zukriechen. Es schimmerte leicht und stank entsetzlich.
    Andas überprüfte den Nadler und wartete.
    Das Ding bewegte sich langsam auf sie zu. Andas zielte und feuerte auf den unförmigen Körper.
    Das Wesen winselte in hohen Tönen. Der Kopf und der Körper bewegten sich immer noch. Andas feuerte zum zweiten Mal, wußte aber nicht, ob er richtig gezielt hatte.
    Das Wesen wälzte sich in Agonie und winselte fürchterlich, dann rührte es sich nicht mehr von der Stelle. Trotzdem bezweifelte Andas, daß das Monstrum tot war.
    »Ich werde sicherheitshalber noch einmal schießen«, sagte er, als ihn Yolyos bei der Hand packte.
    »Ich rieche, daß das Biest tot ist. Haben Sie eine Taschenlampe? Wir werden uns diesen Feind anschauen, damit wir seine Artgenossen erkennen.«
    »Hier ist die Taschenlampe.« Sie wandten sich zu Sarah, die die Leiter hinuntergelassen hatte und schon auf dem Weg nach unten war.
    »Erwartet uns unten noch etwas?« fragte Andas Yolyos.
    »Es stinkt zwar immer noch, aber ich glaube, daß dieses Biest allein auf der Jagd war.«
    Kai-Kaus hatte nichts dagegen, daß Andas die Leiter hinter ihm hinabstieg. Immerhin hatte der Kaiser das Tier erlegt.
    Unten angekommen, war der Gestank so stark, daß sich Yolyos die Nase zuhalten mußte. Auch Andas mußte dies tun, als er auf das weiße Ding zuging, das sich im Todeskampf zusammengerollt hatte.
    Als Kai-Kaus den Schein der Taschenlampe auf das Wesen richtete, mußte Andas einen Schritt zurücktreten, weil ihm so übel wurde, daß er sich erbrach.
    Yolyos rannte sofort auf die Leiter zu, als befürchte er, das Biest könnte wieder zum Leben erwachen. Die beiden Jäger folgten ihm, ließen aber Andas den Vortritt.
    Andas hatte schon viele Ungeheuer in der Galaxis gesehen – aber dieses Ding da unten übertraf seine schrecklichsten Vorstellungen.
    Er hatte keine Ahnung, woher es kommen mochte. War es vielleicht ein

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