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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Herrschen war weit und breit nichts zu sehen und so hopste er vorsichtig aus seinem Versteck und beobachtete von einem langen massiven Marmortisch aus seine Umgebung.
    Er befand sich in einer großen, durch hohe Säulen gestützten Halle. Und nicht nur aus der Sicht eines Wulloms wirkte diese Halle gigantisch.
    An den Wänden hingen große Banner, auf denen die zwei Klingentürme abgebildet waren: golden auf silbernen Grund, wobei sieben Perlen einen Kreis um die Türme bildeten. Von jeder Seite der Halle führte ein Tor in die dahinter liegenden Räume und neben dem größten Tor an der nördlichen Seite, standen zwei Wachen, den Blick wie versteinert geradeaus gerichtet. Sie trugen eine reich verzierte Rüstung auf denen die gleichen Motive abgebildet waren, wie sie die Banner in der Halle zeigten. Diese Motive bestimmten auch das Äußere der Helme, die sie trugen, nur das die beiden Türme nach unten gerichtet und ihre Spitzen seitlich unter den Augen bis zur Nase geschwungen waren, sodass sie das Gesicht schützten. Sieben dornenartige Spitzen, die hintereinander von der Stirn bis in den Nackenbereich gereiht waren, symbolisierten die sieben Perlen, die für die sieben vergangenen Könige standen. In den Händen hielt jeder von ihnen eine große Hellebarde. Das Tor, das sie bewachten, musste der Ausgang sein und in den großen Hof des Regierungsbereiches führen. Hoch über dem Tor waren sieben ovalförmige Öffnungen im Abstand von jeweils zwei Metern nebeneinander angebracht, und durch ihr Glas fielen die rötlichen Strahlen der Abendsonne.
    Es war die Haupthalle von Synus, der großen Halle auf dem Hügel im dritten Bereich Vaskanias. Hinter einem massiven, halbkreisförmigen, fast anderthalb Meter hohen Marmorstein mit glatten, hochpolierten Kanten, stand der Verwalter der Halle und führte Buch. Er war in ein silbernes Gewand gehüllt, dessen sieben große Knöpfe vom Kragen bis zu den Knien reichten. Über dem Gewand trug er einen mattschwarzen Mantel mit einer großen Tasche in Hüfthöhe an jeder Seite. Ab und zu räusperte er sich und setzte sein Binokel, das er vor dem linken Auge trug, in die richtige Position. Etwa einen Meter hinter dem Mann stand der Marmortisch, auf dem all die Dinge lagen, die den letzten Ankömmlingen, die auf irgendeine Art und Weise gegen das Gesetz verstoßen hatten, abgenommen wurden. Dort sollten sie so lange verwahrt werden, bis der Große Rat über ihre Besitzer geurteilt hatte. Und dort lag auch Jestas Tasche. Taykoo, den die Ausmaße der Halle nun doch zu sehr verängstigten, zog es vor, sich wieder in die kleine, weiche Tasche zu verkriechen, um dort auf Jestas Rückkehr zu warten.

    Jesta fand sich indessen in einer kleinen und ziemlich ungemütlichen Zelle wieder. Soeben hatte man ihm einen Krug Wasser und einen halben Laib Brot gebracht, zusammen mit dem Rat, es sich gut einzuteilen. So ließ er sich auf eine abgenutzte und laut Augenschein nur wenig bequeme Pritsche nieder. Die dunkle und unfreundliche Umgebung drückte seine Stimmung noch weiter. Nicht die Tatsache, dass er geschnappt wurde, sondern vielmehr auf welche Weise, machte ihm zu schaffen.
    „Hätte ich mich doch nur mit meiner Lobhudelei zurückgehalten, dann wäre ich jetzt schon mit bester Laune auf Nevurs Rücken in Richtung Heimat unterwegs“, murmelte er leise und dachte an seinen Esel und Taykoo, die bestimmt schon auf ihn warteten.
    „Verdammt! Ich bin vielleicht gerade mal eine Stunde hier drin und könnte schon die Wände hochgehen!“, zischte er und biss dann, aus lauter Wut über sich selbst, in seine Faust, die er anschließend unter Schmerzen wegzog und auf die Pritsche hämmerte.
    „Hey Neuer! Mach hier nicht so einen verdammten Lärm. Ich will schlafen, verstanden?“, kam es ihm aus der gegenüberliegenden Zelle entgegen.
    „Oh! Ich dachte ich wäre hier unten allein und würde niemanden stören“, stichelte Jesta zurück. Seine schlechte Laune befand sich nun auf dem Zenit.
    „Das Denken solltest du hier unten abstellen, Durandi. Macht die Zeit nur noch unerträglicher.“
    „Gibst du allen die hier feststecken solche weisen Ratschläge? Wer bist du überhaupt? Zeig Dich, denn ich sehe den Leuten gerne ins Gesicht mit denen ich mich unterhalte“, gab Jesta im schroffen Ton zurück. Er umklammerte die harten, kalten Gitterstäbe, die seine Zelle von dem schmalen Gang trennten, und versuchte die Gestalt in der Gegenüberliegenden zu erkennen.
    Der andere Insasse schien sich nun

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