Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
Vom Netzwerk:
ovales Gesicht hatte irgendetwas Freundliches an sich und selbst sein ernster Blick konnte darüber nicht hinweg täuschen. Von allen Mitgliedern, die um ihn herum saßen, war er derjenige, der auf Jesta am wenigsten Furcht einflößend wirkte.
    „Durandi! Du, der uns hier dargebracht wurde als jemand der gegen das Gesetz verstoßen hat - was kannst du zu deiner Verteidigung vortragen?“
    Jesta räusperte sich. Dann atmete er tief durch und sprach: „Großer Rat, nichts von dem, was ich zu meiner Verteidigung sagen könnte, würde mich in einem besseren Licht dastehen lassen, da es genug Zeugen gibt, die zum Zeitpunkt meiner Straftat anwesend waren. Doch um eines mit Gewissheit sagen zu können, so hat mich die Zeit in meiner Zelle, auch wenn sie nur kurz war und bestimmt noch um ein Vielfaches verlängert wird, eines besseren belehrt und ich verspreche hiermit, dass ich in Vaskania nie wieder meinem diebischen Handwerk nachgehen werde! Ich werde mir jedenfalls Mühe geben, es nicht zu tun.“ Den letzten Satz hatte er nur leise vor sich hin gemurmelt. Nie wieder stehlen? Das war doch das Einzige, was er konnte. Insgeheim hoffte er, dass der Rat es aufgrund seines Eingeständnisses auf einer Verwarnung beruhen lassen würde. Sicher, er müsste sich für eine ganze Weile aus der Stadt fernhalten, aber
    das war immer noch besser, als in einer der dunklen Zellen zu hocken.
    „Nun, das ist schade. Denn genau diese Fähigkeiten sind es, die wir von dir verlangen und benötigen, um uns bei unserem Anliegen helfen zu können“, sprach der Mann vor ihm, jetzt in einem fast freundlichen Ton.
    Jesta fuhr überrascht hoch und starrte sein Gegenüber verdutzt an. „Wie bitte? Ich glaube ich verstehe nicht ganz.“
    Der Mann vor ihm breitete nun eine große Karte vor sich auf dem Tisch aus, die ihm kurz zuvor der Mann zu seiner Rechten überreicht hatte. Dann zeigte er mit seinem Zeigefinger auf einen Punkt der Karte und sprach: „Wir wollen, dass du dich nach Talint begibst, um dort Nachforschungen über Renyan anzustellen. Du wirst zuerst nach Panjan reisen und gegebenenfalls, sofern es notwendig ist, auch nach Talan.“
    Noch bevor Jesta auf die Bitte eingehen konnte, obwohl sie doch eher einem Befehl gleichkam, ergriff Crydeol das Wort, der nun völlig aufgebracht war.
    „Eure Lordschaft, bei allem Respekt! Verstehe ich recht, das ihr diesem Durandi, diesem Dieb, die Aufgabe erteilt, die mir seit Jahren verwehrt bleibt? Er soll sich auf die Suche nach dem Mörder begeben, der unseren König auf dem Gewissen hat? Was wissen wir schon über ihn? Noch bevor er die Grenzen Vaskaans erreicht hat, wird er sich vermutlich aus dem Staub machen und wir würden hier tatenlos zusehen, wie er euren Befehl missachtet und sich zudem den Folgen seiner Straftaten entziehen würde. Dieses Unterfangen gleicht eher einer Einladung zur Flucht, als einer Gelegenheit seine Schuld abzutragen! Wie könnt ihr sicher sein, dass er euren Anweisungen folge leistet?“
    Der Mann, der offensichtlich die höchste Position des Großen Rates verkörperte, wandte sich Crydeol mit verständnisvollem Blick zu.
    „Eure Bedenken sind sicherlich begründet General, aber wisset, dass wir uns mit größter Sorgfalt dieser Aufgabe gewidmet haben. Und um euren Bedenken entgegen zu kommen, so haben wir natürlich nicht daran gedacht, ihn alleine an diese Aufgabe zu binden. Ihr, General, werdet ihn begleiten, sodass ihr euch seiner Loyalität stets sicher sein könnt“
    Crydeol starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Was? Ihr wollt allen Ernstes, dass ich ihn begleite? Lord Maliv, in all den Jahren war es mein größtes Anliegen, denjenigen zu finden, der das Attentat auf unseren König verübt hat. Und nun soll ich mich auf die Suche nach ihm begeben, in Gesellschaft dieses Diebes? Das kann unmöglich euer Wunsch sein! Warum kann ich mich nicht, zusammen mit einer Handvoll meiner besten Männer, auf die Suche nach Renyan begeben?“ Der General fühlte sich eher bestraft bei Malivs Forderung und keinesfalls geehrt.
    „General Crydeol, hier auf Vaskaan wird Renyan seit Jahren gesucht und unsere Vorwürfe ihm gegenüber haben sich in den letzten Jahren weit über unsere Grenzen hinausgetragen. Auf Talint jedoch, und vor allem in Panjan, ist er immer noch ein höchst angesehener Mann. Ihr solltet wissen, dass sich niemand unserer Meinung ihm gegenüber anschließen wird, solange unsere Vorwürfe nicht einwandfrei bewiesen sind. Immerhin war Renyan

Weitere Kostenlose Bücher