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Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Andular (Noirils Verrat) (German Edition)

Titel: Andular (Noirils Verrat) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rene Fried
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Sorge! Sie hassen das Sonnenlicht und schlafen tagsüber.“
    „Wir sollten sie ausräuchern!“, sagte Jesta und blickte finster zu den Öffnungen zu seiner linken.
    „Vielleicht sollten wir das, aber nicht jetzt, und nun komm weiter!“
    Nach einer knappen Stunde, immer bergauf und ohne dass sie sich währenddessen unterhalten hatten, hielt Crydeol Lago an und wandte sich Jesta zu, der einige Meter hinter ihm ritt. „Wir haben jetzt fast die östliche Grenze des Waldes erreicht und werden von hieraus weiter in Richtung Süden reiten.“
    „Habt ihr auch die Wasserschläuche aufgefüllt?“, fragte Jesta, worauf ihm Crydeol sogleich einen der beiden zuwarf.
    „Teil dir das Wasser aber gut ein. Wenn ich mich recht erinnere, können wir sie erst an den Ausläufern des Lyrdas wieder auffüllen.“
    Jesta nickte, nahm einen Schluck und verschloss den Schlauch wieder.
    Der Himmel über ihnen war strahlend blau und weit und breit war kein Wölkchen zu sehen, als sie ihren Weg weiter gen Süden fortsetzten. Der Regen vor zwei Tagen hatte hier und da einige Pfützen in den Unebenheiten des Waldbodens hinterlassen, an denen sie ihre Tiere trinken und etwas ausruhen ließen.
    „Der arme Nevur wird sicher glücklich sein, wenn er endlich wieder ebenen Boden unter den Hufen hat. Ist es noch sehr weit bis zur breiten Grenzstraße, Crydeol?“
    „Nicht sehr weit. Es ist nur noch ein kurzes Stück von hier. Wenn wir die nächste Biegung hinter uns gelassen haben, müssten wir sie schon sehen können.“
    Als sie den nächsten Hang überquert hatten, konnte Jesta von dort aus die weite Ebene sehen und auch die Straße, die sich zwischen dem südlichen und dem nördlichen Wald hindurchschlängelte.
    „Jetzt weiß ich, warum wir den ganzen Weg bis hierher stets bergauf geritten sind“, rief er strahlend. „Von hier aus hat man ja eine phänomenale Aussicht, und wenn mich meine Augen nicht täuschen, liegt dort hinten am Horizont sogar das glitzernde Meer!“
    „Es ist das tatsächlich das Meer, aber ich habe die Tiere nicht hier hinaufgejagt, damit du die Aussicht genießen kannst, sondern weil dieser Weg hier besser beschaffen ist, als der, der sich uns sonst noch angeboten hätte“, sagte Crydeol und ritt weiter.
    Nach einigen Minuten hatten sie den steilen Hang hinter sich gelassen und ritten nun der breiten Straße entgegen. Vor den letzten Baumreihen blieb Crydeol stehen und gab Jesta mit einer Handbewegung zu verstehen dasselbe zu tun.
    „Da wären wir“, sagte Crydeol leise. „Jetzt müssen wir uns beeilen. Du bleibst dicht hinter mit verstanden? Und bleib auf gar keinen Fall stehen!“
    Jesta schüttelte verständnislos den Kopf. „Also ich sehe hier weit und breit niemanden.“
    Crydeol schwieg und ritt vorsichtig weiter. Jesta folgte ihm dicht auf und sah sich immer wieder nach allen Seiten um. Schon bald hatten sie die kurze Strecke überwunden und Jesta ritt nun direkt neben dem General her. „Seht ihr“, sagte er überzeugt, „war doch ganz einfach.“
    Crydeol sah ihn mit ernster Miene an. „Wir hatten Glück. Früher war dies ein beliebter Ort für Räuber, die ahnungslosen Händlern aus den dichten Büschen am Wegesrand auflauerten.“
    „Schlimmer als diese Slynocks wären die wohl kaum gewesen“, erwiderte Jesta lachend.
    „Warum musst du eigentlich immer das letzte Wort haben, Durandi?“, rief Crydeol und bewegte sich auf Lago wieder vor Jesta und seinen Esel.
    Schon bald verdichtete sich wieder der Wald um sie herum, und so waren sie erneut gezwungen von Lago und Nevur abzusteigen.
    „In diesem Teil des Waldes war ich noch nie und kenne mich folglich auch nicht in ihm aus. Wir sollten uns aber von hieraus in Richtung Osten weiterbewegen, und wenn die Sonne sich dem Untergang neigt, schleunigst einen geeigneten Platz für unser Nachtlager suchen“, mahnte Crydeol und Jesta nahm es stillschweigend hin. Sowohl für sie als auch für ihre Tiere erschwerte sich ihr weiterer Weg, da die Äste der Bäume tief hingen und ihnen ein ums andere Mal ins Gesicht schlugen. Wie lange dürre Krallen verfingen sie sich in Haar und Kleidung der Gefährten und schon bald ließ sich Jesta jammernd zu Boden fallen.
    „Dieser verteufelte Wald gefällt mir überhaupt nicht“, rief er Crydeol hinterher, der Jestas plötzliche Pause noch gar nicht bemerkt hatte.
    „Da gebe ich dir ja recht, aber wir müssen weiter! Wir könnten höchstens versuchen unseren Weg in südöstlicher Richtung weiter zu beschreiten,

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