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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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der schon ganz verwirrt war, was jetzt Sex war und was Tod, weil Danny keins von beiden beim Namen nannte, sondern bei ihm beides nur es war. Vielleicht kannte er den Unterschied selbst nicht. Vielleicht dachte er, das wäre ein und dasselbe.
    » Ich wusste, dass du das nicht verstehen würdest«, beschwerte sich Danny. » Das ist das Problem, wenn man einen Atheisten als Partner hat.« Er klang verletzt, also beruhigte ihn Dave mit ein paar tröstenden Worten, wobei er selbst wie ein Priester klang, und legte dann auf.
    Er ging in die Küche und machte sich einen Kaffee. Dabei schaute er auf die Uhr und dachte sich, dass seine Familie ziemlich spät dran war. Vielleicht hatte Celia beschlossen, noch in ihren Kunstkurs zu gehen, und hatte Jamie bei Susan gelassen?
    Wieder nahm er das Telefon und rief Susan an. Ihr Mann Bill, ein Werbefachmann, meldete sich.
    » Hallo?«
    Die Stimme klang wachsam. Man nannte weder seinen Namen noch seine Nummer, bevor man eine eindeutige Identifizierung vom anderen Ende der Leitung bekommen hatte.
    » Dave Peters hier. Bill, ist Celia bei euch?«
    » Einen Moment, Dave.«
    Im Hintergrund wurden Rufe laut, dann kam Bill wieder an den Apparat.
    » Susan sagt, sie hätten sich heute Morgen um elf getrennt. Celia wollte zum Shoppen oder so was. Susan musste zurück, um Angela abzuholen. Stimmt irgendwas nicht?«
    Angela war Bill und Susans dreijährige Tochter.
    » Nein, wird wohl alles in Ordnung sein«, erwiderte Dave, obwohl sein Herz raste. » Wahrscheinlich wurde sie nur irgendwo aufgehalten. Bis dann, Bill.«
    » Ja, und pass auf dich auf.«
    Dave wanderte zurück in die Küche, ratlos, was er jetzt tun sollte. Er wollte nicht ziellos mit dem Auto nach ihr suchen; er war schon einmal durchgedreht, als Celia nicht nach Hause gekommen war. Damals war sie beim Friseur gewesen, und er hatte nur ihre Nachricht am Kühlschrank übersehen. Jetzt ging er hin, um dort nachzusehen, und entdeckte die Notiz, die mit dem kleinen Mickey-Mouse-Magneten an der Kühlschranktür befestigt war. Erleichtert seufzte er.
    » Muss blind sein«, murmelte er und fragte sich, warum sie ihm vorher nicht aufgefallen war, aber er hatte weder für sein Honigsandwich noch für seinen Kaffee, den er ohne Milch trank, etwas aus dem Kühlschrank gebraucht.
    Er faltete den Zettel auseinander.
    Mein Schatz, las er, wahrscheinlich bin ich vor dir zu Hause, aber nur für den Fall: Finger weg von dem Schokoladenkuchen. Der ist für heute Abend. Liebe, liebe, liebe Dich, Celia.
    P.S.: Kann die Bank mir ein neues Kleid genehmigen? In diesem neuen Kaufhaus, Mitsumaki, ist Schlussverkauf.
    In seinem Kopf dröhnte eine Alarmglocke. Er versuchte, seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Er befahl sich, logisch zu denken.
    » Sie sind nicht da hingegangen«, sagte er laut. » Sie sind nicht hingegangen, weil sie mich nach der Bank gefragt hat. Sie wird morgen hingehen, oder irgendwann. Sie fragt ja eindeutig: › Kann die Bank mir ein neues Kleid genehmigen?‹ Sie will es wissen, bevor sie sich eins kauft.« Er schaute sich hektisch in der Küche um, und sein Blick blieb an der Uhr hängen. Zehn nach sieben.
    » Komm nach Hause, Celia«, flüsterte er. » Komm sofort nach Hause.«

4
    D anny Spitz besuchte drei verschiedene Kirchen, jede einmal pro Woche. Er schämte sich zu sehr, um immer nur eine zu frequentieren, da er jeden Tag Sünden zu beichten hatte, die sich nie änderten. Und selbst so verzweifelte jeder der Priester an ihm, auch wenn sie jeweils glaubten, dass Danny nur bei ihnen beichtete, und nicht wussten, dass Danny seine Beichten auf verschiedene Klerusangehörige verteilte.
    Danny wusste, dass er in der Hölle landen würde, aber er konnte nicht anders. Er wurde unwiderstehlich von unverbindlichem Sex angezogen. Weder die Angst vor den Priestern, noch die Angst vor der Hölle, noch die Angst vor einem Tod durch die gefürchtetste aller Geschlechtskrankheiten konnte ihn davon abhalten, sich dem zuzuwenden.
    Danny: » Vergib mir Vater, denn ich habe gesündigt.«
    Priester: » Schon wieder? Ist es eine andere Sünde als bei all den letzten Malen?«
    Danny: » Nein, Vater, es ist dieselbe Sünde.«
    Priester ( verzweifelt ): » Daniel, Daniel, wann wirst du endlich heiraten?«
    Danny: » Mich will niemand, Vater. Ich … ich sehe aus wie ein Mönch. Die Jungs nennen mich Bruder Tuck. Es ist wegen des vorzeitigen Haarausfalls, und ich wirke etwas pummelig … Sehen Sie, Vater, ich kann doch nichts dafür, wenn

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