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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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nochmal um und fragte: » Ich gehe davon aus, dass Sie unbewaffnet sind?«
    » Wir konnten keine Waffen ins Flugzeug mitnehmen«, bestätigte Dave.
    » Einige unserer Polizisten tragen inzwischen auch Schusswaffen. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen Waffen besorgen. Ich weiß ja, dass Sie und Ihre Kollegen im Umgang mit solchen Dingen ausgebildet sind.«
    Sehr zur Verärgerung von Danny, der sich immer sicherer fühlte, wenn er ein schweres Eisen bei sich trug, schüttelte Dave den Kopf.
    » Kein Bedarf«, meinte Dave. » Wir sind ja nicht auf der Jagd nach Verbrechern. Eine Schusswaffe schützt einen nicht gegen Engel – oder Dämonen, wenn wir schon dabei sind.«
    » Na ja, wir haben da eine sehr spezielle Waffe«, meinte Lloyd Smith. » Ich werde es Ihnen später erklären. Und London ist auch nicht mehr so sicher, wie es einmal war. Erst gestern wäre meine Schwester fast von einem Betonbrocken erschlagen worden, als sie in ein Auto einsteigen wollte. Er kam aus einem Fenster der Royal Festival Hall.«
    Auf dem Weg in die Stadt erkundigte sich Dave bei Lloyd Smith, wie groß der Schaden war, den der Erzengel verursacht hatte, und wie viele Todesopfer es gegeben hatte.
    Lloyd Smith saß ihm in der Limousine gegenüber. Seine kleinen, dunklen Augen funkelten besorgt hinter der Brille. In der kurzen Zeit, seit sie sich begegnet waren, hatte Dave festgestellt, dass Smith etwas an sich hatte, was ihn beunruhigte. Er war schon einigen Engländern begegnet – auch Schotten, Walisern und Iren, San Francisco war sehr kosmopolitisch, was das anging –, doch es war nicht Smiths kulturell bedingte Zurückhaltung, die bei Dave dieses Unwohlsein auslöste. Es war etwas tiefer Gehendes. Smith schien sich gegen etwas gerüstet zu haben, er schien bereit zu sein, sich aufs Stichwort gegen die Welt zu verteidigen, und das beunruhigte Dave. Er entschied, dass der Mann entweder vor kurzem von einer persönlichen Tragödie getroffen worden war – oder dass er versuchte, etwas Wichtiges vor ihnen zu verheimlichen.
    Sowohl Dave als auch Danny war es wichtig, über jeden, der mit einem Auftrag in Verbindung stand, möglichst alles zu wissen, und so machte Dave es sich zur Aufgabe, Smiths Geheimnis aufzudecken.
    » Der Erzengel hat keine Todesopfer gefordert«, erklärte Smith gerade, » aber der finanzielle Schaden durch die Zerstörung ist enorm. Milliarden. Dieser Erzengel könnte direkt aus der Offenbarung des Johannes stammen.«
    Dave sah Lloyd fragend an.
    » Die Engel in der Offenbarung«, erklärte der, » sind sehr zerstörerische Wesen. Sie teilen die Welt in Drittel auf – und die Sonne, den Mond und die Sterne. Wermut und Blut vergiften das Wasser, Feuer und Hagel gemischt mit Blut zerstören ein Drittel der Wälder und das gesamte Gras, die Flüsse und ein Drittel des Firmaments. Ziemlich grausame Sachen.«
    » Aber in diesem Fall ist niemand umgekommen.«
    Smith schüttelte den Kopf. » Nein, in diesem Fall nicht. In der Offenbarung werden die Bösen von den Engeln hingerichtet, aber dieser Erzengel hat vor seiner Ankunft gewarnt – auf unterbewusster Ebene – und es so auch den Bösen erlaubt, sich in Sicherheit zu bringen. Ich wohne selbst in der Gegend, die jetzt mitten in dem weißen Feuer liegt. Ich wurde durch ein, na ja, ein Gefühl geweckt, mehr war es nicht. Aber es war ein Gefühl, das man unmöglich ignorieren konnte, verstehen Sie? Also bin ich gegangen. Alle um mich herum haben das Gleiche getan. Sobald alle das Gebiet verlassen hatten, fand der Aufprall statt. Ein paar Tiere sind wohl gestorben, aber die meisten von ihnen haben es auch geschafft. Eine sehr seltsame Erfahrung, das kann ich Ihnen sagen.«
    » Leben Sie allein?«, fragte Dave, dem etwas an Smiths Ton aufgefallen war.
    Die Augen des alten Mannes wurden feucht. » Ja, ähm, ja, allein.«
    » Dann sind Sie also nicht verheiratet?«, hakte Danny nach, der mühelos in den Verhörmodus verfiel.
    » Sind Sie es denn?«, fragte Smith scharf zurück.
    » Nein«, erwiderte Danny nervös. Er schaute sich hektisch um. » Keiner von uns ist verheiratet – nicht mehr.«
    Smith nahm seine Brille ab und putzte sie mit einem Taschentuch, das er aus der Tasche zog.
    » Tut mir leid«, sagte er dann. » Ich wollte Sie nicht derart anfahren.«
    Dave meinte: » Sie müssen uns für schrecklich neugierig halten, aber wir sind nun einmal Cops, und wenn wir spüren, dass etwas nicht stimmt, reden wir nicht lange drum herum, sondern fragen direkt nach. Mir kommt

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