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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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jetzt an die Arbeit, oder was?«
    » Ja, tun wir«, erwiderte sie und drückte ihn noch einmal.
    Sie gingen hinunter ins Foyer, wo sie von ihrem Fahrer Stan Gates erwartet wurden, einem Sergeant der Metropolitan Police.
    » Guten Morgen, Sergeant«, grüßte Stan.
    » Gleichfalls«, erwiderte Danny. » Wohin geht’s?«
    » Zum Südufer. Ich werde Sie einfach durch die Straßen kutschieren, damit Sie ein Gefühl für die Örtlichkeiten bekommen.«
    » Alles klar, dann mal los.«
    » Hast du deine Waffe dabei?«, fragte Petra.
    » Was?«, fragte Danny erschrocken, beruhigte sich aber schnell wieder. » Oh, ja, klar, die habe ich hier«, er tätschelte sein Schulterholster.
    » Dann kann es ja losgehen«, meinte sie und ging auf die Drehtüren zu.
    Sie überquerten die Waterloo Bridge und fuhren in südwestlicher Richtung weiter. Danny rechnete an jeder Ecke und jeder roten Ampel damit, von seinem alten Feind angesprungen zu werden. Aber natürlich würde es nicht so einfach werden. Manovitch versteckte sich zwischen Millionen von Menschen. Sie mussten darauf warten, dass er den ersten Zug machte, aber da sie Cops waren, hatten sie das Gefühl, in der Zwischenzeit auch etwas tun zu müssen.
    Nach vier Stunden fuhr Stan über die Oxford Street zurück. Während sie an einer Ampel warteten, schob sich ein junger Mann an den Wagen heran und starrte Danny ins Gesicht. Dannys Hand schloss sich um den Griff seiner Waffe.
    Aber der Junge flüsterte nur: » Brauchen Sie ’ne Uhr, Mann? Cartier? Longines? Rolex? Fast echt!«
    » Nein, danke«, erwiderte Danny. » Die kriege ich auch in New York.«
    » Wie wäre es mit ein bisschen schmutziger Software?«
    » Verzieh dich«, meinte Stan Gates. » Bevor ich dich einbuchte.«
    Sie fuhren wieder an und ließen einen enttäuschten Jungen zurück.
    Während sie weiter die Oxford Street entlangfuhren, musterten sie die Gesichter in der Menge. Danny war sich der Tatsache bewusst, dass Manovitch nicht wie Manovitch aussehen würde, aber er hoffte, dass ihm seine Intuition zu Hilfe kommen würde. Vielleicht erkannte er ja irgendeine unbewusste Angewohnheit, die Art, wie er ging, einen Tick oder ein Zucken, irgendetwas, von dem Manovitch vielleicht selbst gar nicht wusste, dass er es hatte.
    » Mir ist egal, wie Manovitch jetzt aussieht«, sagte er zu Petra. » Ich bin mir sicher, dass ich ihn erkenne, wenn ich ihn sehe.«
    Als sie am Bendy Yellow Store vorbeifuhren, stieß Petra einen Schrei aus: » Schau mal, da!«
    Danny sah in die Richtung, in die sie zeigte. Ein junger Mann mit zurückgekämmtem Haar musterte ihr Auto. Ein dunkler Typ und auf eine Art schön, an die Danny sich noch gut erinnerte. Er war ganz in Schwarz gekleidet und trug einen bodenlangen, eleganten Mantel, der ihn aus der Masse hervorstechen ließ. Seine Augen funkelten bösartig: Er sah aus wie ein Wesen aus einem Renaissancegemälde. Was Danny allerdings mehr als alles andere interessierte, war seine Haltung: Er wirkte angespannt und schien jederzeit zur Flucht bereit zu sein, wie eine verängstigte Katze.
    » Ich sehe ihn«, meinte Danny.
    In dem Moment, als er die Worte aussprach, rannte der Typ Richtung Tottenham Court Road und verschwand dann in einer Seitenstraße. Da der Verkehr sehr dicht war, konnten sie ihm mit dem Auto nicht folgen. Danny sprang raus und nahm die Verfolgung auf. Er hatte seine neue Waffe gezogen.
    » Hey, pass doch auf, Mann!«, schrie ein großer blonder Mann, als Danny ihn im Vorbeilaufen streifte.
    Danny ignorierte ihn, er war voll auf den Mann mit den gegelten Haaren konzentriert, der gerade in einem Kaufhaus mit verschnörkelten Uhren und Orientteppichen im Fenster verschwand. Danny folgte ihm und schlängelte sich zwischen den opulenten Verkaufstischen und wohlhabenden Kunden hindurch. Erst dachte Danny, er hätte seine Beute verloren, doch dann sah er, wie der schwarze Mantel in einem achteckigen Glaskasten verschwand.
    Während Danny darauf zulief, erkannte er, dass es einer dieser Terrariumaufzüge war, in denen die Leute einen Blick über das gesamte Kaufhaus hatten, während sie hoch und runter fuhren. Danny schaute hoch und sah, wie der Typ ihn durch das grünliche Glas angrinste. Zweifellos kannte er einen Fluchtweg durch eines der oberen Geschosse.
    Scheiße, dachte Danny. War das da oben Manovitch?
    Plötzlich verschwand das Grinsen aus dem Gesicht und wurde durch einen Ausdruck panischer Angst verdrängt. Der Mann machte einen Satz nach vorne und drückte die Hände

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