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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Fawkes war Teil einer Verschwörung, die damals die Regierung zerstören wollte – wir nennen es den Gunpowder Plot.«
    » Komm zurück, Guy Fawkes, alles ist vergeben«, sagte Danny. » Den Kongress könnte er jederzeit in die Luft jagen. Momentan sitzen da die Republikaner drin.«
    » Bist du ein Demokrat?«
    » Worauf du wetten kannst. Ihr Briten habt jetzt also seit über vierhundert Jahren jedes Jahr das Bild dieses armen Kerls verbrannt? Vierhundertmal ist der Kerl in Flammen aufgegangen, nur weil er versucht hat, ein paar Politiker loszuwerden? Verdammt, wir haben auch schon ein paar Präsidenten verloren, aber niemand ist auf die Idee gekommen, ihre Mörder zu verbrennen.«
    » Anscheinend seid ihr nicht so heidnisch wie wir – oder nicht so nachtragend«, stellte Petra fest. » Wenn hier jemand auf die Oberschicht losgeht, muss er dafür bezahlen. Man kann ruhig einen Bauern umbringen, das kümmert keinen, aber wenn jemand die Frechheit besitzt, einen Mordanschlag auf den Adel zu planen, wird regelmäßig an sein Schicksal erinnert, für den Fall, dass irgendein anderer Emporkömmling ebenfalls sein Glück versuchen möchte.«
    In diesem Moment kam das Auto am Hotel an, und Danny schlurfte tropfend ins Foyer. Er warf einen langen Blick auf den Aufzug, verzichtete dann aber und nahm die Treppe. Als er in einer heißen Badewanne lag, schrubbte Petra ihm den Rücken. Ihr Duft stieg ihm wieder in die Nase und schickte ihn ins Land der Träume.

10
    D elia Marcole hatte sich in die tiefsten Höhlen des Lasters begeben und es immer geschafft, unbeschadet wieder herauszukommen. Ihr unerschütterlicher Glaube an die Macht des Guten hatte sie rein gehalten. Sie war inzwischen Mitte dreißig und hatte seit ihrem dreiundzwanzigsten Lebensjahr in den drogenverseuchten Vierteln der Innenstadt gearbeitet, wo sie Religion statt Heroin anbot und den Süchtigen etwas gab, womit sie ihre Abhängigkeit von dem weißen Zeug ersetzen konnten, von dem sie behaupteten, es zu brauchen. Es war eine schmutzige, gefährliche Arbeit, doch Delia hatte eine Berufung, und der folgte sie ohne zu zögern.
    Delia hatte keine Angst davor, verletzt oder getötet zu werden, zumindest keine große Angst. Ihre Arbeit, mit der sie Menschen vor ihren eigenen Schwächen rettete, war wichtiger als ihr Leben. Manche nannten sie eine Heilige, aber sie war bescheiden genug, das abzutun, da es ihr peinlich war. Und sie war auch schon bedroht, verprügelt und mit Messern verletzt worden. Einmal hatte ihr sogar jemand Säure ins Gesicht geschüttet, trotzdem hörte sie nicht auf, das zu tun, von dem sie spürte, dass Gott es von ihr verlangte – den Hilflosen zu helfen. Sie war einer der Menschen, die ihr gesamtes Leben in den Dienst am Nächsten stellen, und sie tat es mit leuchtendem Geist, voller Liebe und Licht.
    Es war Mitternacht, und Delia war gerade in einem Haus in einer zweifelhaften Gegend südlich des Flusses gewesen. Einige der Straßenlaternen waren zerschlagen, und die Straße lag im Halbdunkel. Ihr war bewusst, dass sie verfolgt wurde.
    Das Geräusch ihrer eigenen Schritte auf dem Pflaster half ihr dabei, ihren Herzschlag zu beruhigen. Es war ein tröstliches Geräusch. Sie betete, während sie weiterging, sprach mit dem Einen, von dem sie sicher war, dass er immer zuhörte. Als sie ihre Nerven gestählt hatte und das Ende der Straße erreichte, drehte sie sich um, um sich ihrem Verfolger zu stellen. Es war ein Mann, ein gut aussehender, junger Mann, der nun stehen blieb und sie in dem gelblichen Licht der letzten Straßenlaterne anlächelte. Doch sein Lächeln beruhigte sie nicht. Delia war schon so lange in ihrem Job, dass sie spürte, wann sie es mit Bösartigkeit zu tun hatte.
    Sie wusste, dass sie einem Mann, der sie verfolgte, keine Fragen stellen durfte, da er diese nur dazu benutzen würde, sie einzuschüchtern. Stattdessen sagte sie einfach: » Gehen Sie weg.«
    » Weggehen? Wohin denn?«, erwiderte der junge Mann, der immer noch dieses widerlich schleimige Grinsen aufgesetzt hatte. » Soll ich mit Ihnen weggehen?«
    » Ich habe kein Geld«, erklärte Delia vorsichtig. » Nehmen Sie stattdessen die hier.«
    Sie warf ihm ihre Handtasche zu. Er fing sie geschickt auf und warf sie spielerisch zurück.
    » Die brauche ich nicht.«
    Da glaubte sie zu wissen, worauf er es abgesehen hatte, und sie sammelte all ihre Kraft, richtete sich auf und starrte ihn abweisend an.
    Er grinste noch dreckiger. » Ganz richtig«, sagte er, » aber

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