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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Doch er hatte sie aus einer Laune heraus leben lassen. Die Stärke seiner Finger hatte ihr verraten, dass er ihren Schädel wie einen faulen Apfel hätte zerquetschen können, wenn er das gewollt hätte. Sie dankte Gott für dieses Wunder, dann lief sie davon.
    Sie hatte sehr wohl gewusst, wovon er gesprochen hatte, selbst wenn sie vielleicht eine » blöde Schlampe« war – sie wusste, hinter was der junge Mann her gewesen war. Er war eine schändliche Kreatur der Finsternis, ein Wesen aus der Brut des Teufels. Das hatte nichts damit zu tun, sexuelle Gelüste zu stillen. Es ging dabei um Macht. Nicht darum, dass er Macht über sie ausübte, sondern darum, die Macht des Bösen zu stärken, indem das Gute korrumpiert wurde. Sie war für ihn nur ein Symbol, eine der Ikonen des Guten, die er zerstören wollte, um seine eigene Kraft zu verstärken, seine Macht, durch die er Nekromantie betreiben konnte.
    Sobald er sie entwürdigt und ihre Güte besudelt hätte, hätte er sie getötet, das erkannte sie nun.
    Sie eilte weiter und war sich dabei sehr bewusst, wie laut ihre Schritte auf dem Pflaster hallten.

11
    Die Nachbesprechung des Tages fand in der Jasmine Suite statt, einem Tagungsraum im Hotel, der für die Gruppe reserviert war. Alle waren anwesend, sogar die beiden Fahrer Stan Gates und Rajeb Patel. Danny fing an, indem er die Geschichte von dem Dämon erzählte, der am Nachmittag verbrannt worden war.
    Dave zuckte im Lauf der Geschichte mehrmals zusammen, da er an seine Frau und sein Kind denken musste. Auch wenn er jetzt in Vanessa verliebt war, hatten sich die Wunden von vor sechs Jahren noch nicht ganz geschlossen. Feuer in einem Kaufhaus war wie das Wiederaufleben eines alten Alptraums.
    » … und das nächste, woran ich mich erinnere«, sagte Danny gerade, » ist Petra, die in der Tür steht.«
    » Haben Sie diesen, äh, Dämon auch gesehen?«, wandte sich Lloyd an Petra.
    » Ich war die Erste, die ihn entdeckt hat, genau in dem Moment, als der Dämon erkannt hatte, was ich bin …«
    » Was Sie sind?«, hakte Lloyd stirnrunzelnd nach.
    » Er hat meine Verbindung zu dem Erzengel erkannt. Ich wusste, was er war – solche Dinge kann ich spüren. Ich wusste, dass er ein Dämon war. Dann ist er weggelaufen, und Danny hinterher. Ich bin ihnen ein paar Sekunden später gefolgt.«
    Lloyd wandte sich an Stan Gates: » Und was ist mit Ihnen, Sergeant?«
    Stan war dieses ganze Gerede über übernatürliche Dinge offenbar nicht geheuer; er sah aus, als würde er lieber wirkliche Verbrecher jagen, echte Menschen, die nicht plötzlich in Flammen aufgingen. Stan Gates raste gerne in einem schnellen Auto mit laufender Sirene durch die Gegend, in dem Bewusstsein, dass seine Zielperson ein Mensch aus Fleisch und Blut war. Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum, so dass dieser laut quietschte, was wiederum an Lloyds Nerven zerrte.
    » Also?«, fragte Lloyd schärfer als beabsichtigt.
    » Äh, ich habe das, äh, Opfer gesehen – langer schwarzer Mantel, gegelte, zurückgekämmte Haare, komische Augen. Er stand auf dem Bürgersteig und hat in unsere Richtung gestarrt, als würde er jemanden wiedererkennen. In dem Moment dachte ich, das wäre unser Mann; dass die Anwesenheit von Sergeant Spitz ihn aus der Reserve gelockt hätte, aber die junge Dame hat ja klar gemacht, dass wir uns das aus dem Kopf schlagen müssen. Ich bin nicht ausgestiegen; mir wurde gesagt, ich solle im Wagen bleiben, also kann ich die, ähm, Explosion nicht bezeugen.«
    Lloyd sagte zu Petra: » Und Sie sind sich absolut sicher, dass das nicht Manovitch war?«
    » Absolut. Genauso sicher, wie ich weiß, dass das Opfer kein Sterblicher war …«
    Dave unterbrach sie: » Haben wir irgendeinen Grund, daran zu zweifeln, dass Petra tatsächlich mit dem Erzengel in Kontakt steht? Ich will nur sicher sein, dass sie kein falsches Medium ist, das nur versucht, berühmt zu werden.«
    Sofort kam Danny Petra zur Hilfe: » Hey …«
    » Nein, hör mir zu, Bruder Tuck. Wir wissen alle, dass diese mysteriöse junge Frau dich an den Eiern hat, aber das heißt ja noch lange nicht, dass sie auch aufrichtig ist. Sie könnte sich ja auch selbst etwas vormachen. Wir haben schließlich keine Beweise, oder?«
    » Nein, jetzt hörst du mal zu, Mutter Teresa«, erwiderte Danny. » Bemüh dich verdammt nochmal um ein bisschen Glauben. Werde mal deinem Spitznamen gerecht.«
    » Meine Herren, bitte«, mischte sich Lloyd ein. » Kein Grund zur Aufregung. Ich persönlich bin

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