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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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ich werde dich zu nichts zwingen – ich werde dich nicht vergewaltigen.«
    Sie begann zu zittern. » Was dann?«
    Er zog ein Bündel Geldscheine aus der Manteltasche.
    » Das sind fünftausend Pfund. Ich will, dass du dich da hinten auf dem Müll in dem Garten von mir ficken lässt. Fünftausend. Mit fünftausend könntest du eine Menge anstellen. Viele Junkies davon abhalten, ihr Leben im Klo runterzuspülen.«
    Verwirrt starrte sie auf das Geld. Warum wollte er ausgerechnet sie? Sie war nicht besonders attraktiv. Ihre Kritiker nannten sie hausbacken. Sie hatte ein paar Kilo zu viel und keine nennenswerten Kurven, ihr Gesicht war nie besonders hübsch gewesen, und seit der Säureattacke war ihre Haut zerklüftet, vernarbt und hässlich. Und warum ausgerechnet im Dreck einer umgedrehten Mülltonne? Sie hatte ja schon von einigen perversen Neigungen gehört, aber das war das erste Mal, dass ihr etwas so Seltsames begegnete.
    » Ich verstehe nicht«, sagte sie schließlich.
    Er lehnte sich gegen den Laternenpfahl und musterte sie ausgiebig. » Du hast doch keine Angst, oder? Das ist gut. Tja, kann dir doch egal sein, warum ich es will.«
    Aber eines musste sie wissen. Sie hob das Kinn und stellte die Frage, hinter der sich ihrer Meinung nach der Schlüssel zu dem Ganzen verbarg: » Was wäre, wenn ich Ja sage, aber das Geld nicht will?«
    Er runzelte irritiert die Stirn. » Nein, ich muss dich dafür bezahlen.«
    Sie entspannte sich ein wenig. Jetzt verstand sie, was hier vorging. Irgendjemand wollte ihr eine Falle stellen und sie zur Prostitution zwingen. Irgendein Dealer aus dem Viertel, der die lästige Frau loswerden wollte, die ihm seine Drogengeschäfte versaute. Irgendjemand, der sie ruinieren wollte, indem er einen Pressefuzzi Fotos von ihr machen ließ, während sie es mitten in der Öffentlichkeit für Geld mit einem Kerl trieb. Tja, da würde wohl jemand enttäuscht werden.
    » Nein«, sagte sie, drehte sich um und wollte gehen.
    Der junge Mann packte sie am Arm. » Nein, hör mal – ich gebe dir auch zehntausend, zwanzigtausend, was auch immer du verlangst.«
    » Lassen Sie mich los.«
    » Schau dich doch um«, sagte der Mann. » All diese Häuser, das Grundstück da drüben. Du kannst es haben. Ich kann es dir geben. Du musst nur tun, was ich verlange. Lass mich dich ficken, da drüben im Dunkeln. Niemand wird es sehen …«
    » Außer Ihrem Fotografen.«
    Er schüttelte heftig den Kopf, so dass ihm das blonde Haar in die Stirn fiel.
    » Kein Fotograf. Nur wir beide. Ich weiß, was du denkst. Ja, ich versuche, dich zu korrumpieren – aber nur für mich selbst, niemand wird davon erfahren. Nur ich allein.«
    Sie versuchte, seine starken Finger von ihrem Arm zu lösen, und überlegte, ob sie um Hilfe rufen sollte. Doch sie wusste instinktiv, dass er sie umbringen würde, falls sie versuchte, Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. Das spürte sie in ihrem Herzen. Und sie konnte es in seinen Augen sehen. Er würde sie ohne das geringste Zögern töten, so als würde er eine Fliege erschlagen. In diesen Augen gab es kein Mitgefühl, keine Gnade.
    » Versuch nicht wegzulaufen«, warnte er sie, » das würde dir nichts bringen.«
    » Ich weiß. Sie wollen mich verletzen. Dann töten Sie mich eben«, sagte sie abwehrend. » Ich bin bereit für den Tod.«
    Wieder starrte er sie an, dann ließ er ihren Arm los und lachte. » Du hast Recht, du bist wirklich bereit. Tja, aber ich gebe den Leuten nicht das, was sie wollen. Ich nehme mir das, was sie wollen. Ich gebe ihnen, was sie nicht wollen – aber ich werde dir nicht dabei helfen, ein Märtyrer zu werden. Hau ab, lass mich bloß in Ruhe. Und nimm deine ekelhafte Güte und dein Licht mit – davon wird mir ganz schlecht. Da dreht sich mir der Magen um.«
    Sie hatte immer noch etwas Angst vor ihm, war jetzt aber entschlossen herauszufinden, warum er es auf sie abgesehen hatte. » Und was haben Sie jetzt vor?«, fragte sie. » Soll ich für Sie beten?«
    » Für mich beten?«, fauchte der junge Mann angewidert. » Was ich jetzt vorhabe? Ich werde mir eine andere wie dich suchen und sie dazu überreden zu tun, was ich will … oder vielleicht auch ihn. Ich muss meine Batterien wieder aufladen.« Er lachte. » Du hast keine Ahnung, wovon ich rede, oder, blöde Schlampe? Du hältst mich nur für irgendeinen Perversling.«
    Er ging die Straße hinunter, und Delia wurde klar, dass sie wie durch ein Wunder entkommen war. Sie war nur einen Schritt vom Tod entfernt gewesen.

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