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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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nur an sich selbst. Wir müssen Manovitch hier unten festhalten, wo er verwundbar ist, auch wenn es wehtut.«
    » Es gibt momentan auch schon verdammt viel Böses auf der Welt – Kriege, unrechtmäßige Gefangenschaft, Folter. Fast jeden Tag hört man von neuen schrecklichen Ereignissen«, wandte Lloyd ein.
    » Das ist nichts, absolut gar nichts, im Vergleich dazu, wie es wäre, wenn die Schlacht von Armageddon verlorengeht. Dann wird es keine Macht mehr geben, um die Dämonen aufzuhalten. Sie werden zu Zehntausenden bei uns einfallen. Wir wissen alle, dass schon ein paar hier sind und dass sie relativ wenig Ärger machen, aber das liegt nur daran, dass sie Deserteure sind, die sich sowohl vor Satan als auch vor Satans Feinden verstecken. Siegreiche Truppen werden etwas ganz anderes sein. Nicht einmal das Wetter werden sie in Ruhe lassen. An einigen Orten wird es unerträglich heiß werden, an anderen bitterkalt werden. Es wird keine Rückzugsmöglichkeit geben, keine gemäßigten Klimazonen mehr. Sie werden die Erde vergewaltigen und die Toten haufenweise in der Hitze verwesen lassen. Sie werden einfach alles zerstören und die Menschheit um eine Million Jahre zurückwerfen. Wir werden uns gegenseitig auffressen …«
    » Ich denke, wir können es uns alle vorstellen.« Lloyd seufzte schwer. » Ich wünschte, wir würden nicht in diese übernatürlichen Schlachten mit hineingezogen, aber ich denke, Petra hat Recht. Wir müssen es weiter versuchen. Hat irgendjemand noch neue Vorschläge zu machen?«
    Anscheinend hatte niemand eine Idee.
    » Eines sollten wir im Hinterkopf behalten«, meinte Petra.
    » Was denn?«, fragte Lloyd.
    » Die letzte Plage ist die schrecklichste. Bis dahin müssen wir Manovitch einfach gefunden haben.«

13
    Dave hatte es sich angewöhnt, nachts das Bett zu verlassen und durch die Straßen zu wandern. Er dachte sich, dass Manovitch sich während der Nacht sicherer fühlen und deshalb zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang unterwegs sein würde. Deshalb war es nur logisch, rauszugehen und ihn während der Zeit zu suchen, in der der Feind ebenfalls suchend unterwegs war.
    Während der letzten paar Tage war London von Seuchen heimgesucht worden, verursacht von dem stinkenden Blut, das immer noch überall zu finden war. Die Krankenhäuser waren voller Infizierter, von denen einige schon gestorben waren. Und noch viele weitere würden sterben. Es war eine widerwärtige und infame Art, eine Stadt zu terrorisieren.
    Die heiligen Männer und Frauen blieben standhaft und trugen ihre Differenzen immer noch am Konferenztisch aus, obwohl die Situation sehr instabil war und jederzeit zusammenbrechen konnte.
    Dave war froh, dass Vanessa nicht mit ihm nach London gekommen war. Sie hatte schon lange akzeptiert, dass er auf seine ganz eigene Art arbeitete und jegliche Einmischung in seinen Job als Polizist weder wünschte noch tolerierte. Ihre Beziehung respektierte auch nach einigen Jahren noch die Unabhängigkeit des Partners. Trotzdem wusste er, dass Vanessa wach liegen und sich Sorgen machen würde, wenn er nachts durch die Straßen zog.
    Zwei Nächte, nachdem das letzte Blut aus dem Fluss ins Meer geflossen war, ging Dave wieder auf die Jagd. Es war zwei Uhr morgens, als er eine Straße in Kensington entlanglief. In London wurde es niemals richtig dunkel, da das Licht des Erzengels wie eine Lampe wirkte, aber Dave hatte herausgefunden, dass man nachts – ohne das Verkehrschaos und die überfüllten Straßen – in kürzerer Zeit wesentlich weiter laufen konnte. Kensington war ruhig, und er konnte seine eigenen Schritte auf dem Pflaster hören.
    In den Gassen, wo einige Obdachlose auf Pappkartons und unter Zeitungen oder verschlissenen Decken lagen, jagten sich die Schatten. Katzen und ein oder zwei streunende Hunde wirkten wie Teile der Dunkelheit, wenn sie zwischen den Mülltonnen umherzogen und nach weggeworfenem Essen suchten. Hin und wieder erschienen Leute auf dem Weg zu oder von einer Party. Streifenwagen fuhren vorbei, oft ziemlich schnell, und überwachten die Stadt.
    Da er nicht wusste, wo er suchen sollte, suchte er überall und hoffte immer, etwas Ungewöhnliches zu entdecken. Um halb drei frischte der Wind auf, spielte mit dem Abfall und jagte ihn wie ein Lebewesen über den Asphalt. Die Bäume ließen ihre Blätter rauschen und knarrten mit ihren Ästen. Eine schmale Mondsichel tauchte hinter einer Wolke auf, doch das Licht des Erzengels ließ sie zu fahlem Silber verblassen. Alles

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