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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Gestorben? Du bist nicht gestorben. Aber keine Sorge, das wirst du noch, wenn ich dir genug Schmerz zugefügt habe.«
    Dieser Spott konnte ebenfalls Teil der Läuterung sein. Danny spürte Hoffnung in sich aufkeimen. Er wurde gefoltert, doch es war seine Vorbereitung auf sein Dasein im Paradies. All die Sünden des Fleisches, die er auf Erden begangen hatte, die schmutzigen Zeitschriften, die er gelesen hatte, die Frauen, die er verdorben hatte, indem er nahm, was sie anzubieten hatten, und ihnen dann Geld gab, damit sie sich erniedrigten: All diese schrecklichen Taten kehrten nun zu ihm zurück.
    Dämonen würden kommen, um seinen Aufenthalt im Fegefeuer zu einer grausamen Erfahrung zu machen, einer Erfahrung, die seine Seele für immer in einen Schrein des Guten einschließen würde. Sie würden ihre Worte sorgfältig wählen: Worte, die ihn wie Krallen zerfetzen würden, so wie Manovitch seinen Rücken zerfetzt hatte. Er musste den Schmerz willkommen heißen, den sie ihm zufügten, ihn mit Würde ertragen wie ein Heiliger. Aber er durfte sich nicht für einen Heiligen halten. Er war ein erbärmlicher Sünder, der die Qualen der Hölle durchlitt, und er musste demütig bleiben.
    » Bestraft mich«, murmelte er, » fügt mir noch mehr Schmerzen zu.«
    Manovitch gehorchte, und bald schrie Danny wieder um Gnade.
    Als Manovitch innehielt, weinte Danny. » Ich weiß, wer du bist«, schluchzte er. » Ich weiß, wer du bist, und ich werde es überstehen und rein und schön daraus hervorgehen. Dieser alte Körper ist mir egal. Bald werde ich eine neue Gestalt annehmen, eine strahlende und makellose.«
    » Vorübergehend vielleicht«, murmelte Manovitch, » bis ich dich wiederfinde.«
    Nach einer Weile hörte Danny, wie sich die Tür wieder schloss. Er sank in sich zusammen und weinte noch lange. Aber jetzt war da ein Licht in seinem Geist, und das würde er so schnell nicht wieder loslassen – ein Hoffnungsschimmer.
    » Diese Dämonen denken, dass sie mich reinlegen können, aber das können sie nicht. Ich weiß, dass ich tot bin. Das hier ist der Kerker, die Höllengrube. Hier versuchen sie, mich zu brechen, meinen Glauben an den Herrn zu zerstören. Aber sie werden mich niemals dazu bringen, meinen Glauben zu verraten. Hier muss es noch andere geben, die ähnliche Qualen erleiden. Ich kann fühlen, dass ich tot bin. Ich weiß nicht, wie ich gestorben bin, aber ich bin gestorben, und jetzt werde ich bald in eine neue Welt eingehen …«

24
    L loyd Smith hatte im British Museum eine nette Frau kennengelernt, die sich in seiner Gesellschaft sehr wohlzufühlen schien, und war nun mit sich und der Welt um einiges mehr im Reinen. Sein schnelles, analytisch arbeitendes Gehirn stürzte sich jetzt, wo es nicht mehr von persönlichen Problemen abgelenkt wurde, wieder voll auf das Problem mit dem Erzengel. Anscheinend war Manovitch noch immer unterwegs. Petra hatte ihm gesagt, dass der Erzengel seine böse Präsenz immer noch in der Stadt spüren konnte. Daraus hatte Lloyd geschlossen, dass Körper und Geist seines Neffen nicht von Manovitch besessen gewesen waren, sondern wahrscheinlich von irgendeinem anderen Dämon, der die Kontrolle über sich verloren hatte. Normalerweise erregten Dämonen möglichst wenig Aufsehen, da sie ja auf der Flucht waren, Deserteure, die sich vor dem Zorn Satans und den nach Gerechtigkeit trachtenden Engeln versteckten.
    Während er mit Petra am Fluss spazieren ging, plante Lloyd ihren nächsten Schritt. » Der Verlust von Danny Spitz hat Lieutenant Peters offenbar schwer getroffen, Petra. Er soll heute nach London zurückkommen, oder? Ich frage mich, ob wir seine Dienste überhaupt noch benötigen. Seine Anwesenheit hat Manovitch nicht aus der Reserve gelockt, und mir kommt es so vor, als würden wir ihn ausnutzen, ohne etwas zu erreichen.«
    Petra schüttelte den Kopf. » Ich denke, wir sollten ihn noch hierbehalten. Ich habe so eine Ahnung, dass unter der Oberfläche irgendetwas brodelt. Irgendetwas ist hier nicht so, wie es scheint.«
    Lloyd blieb abrupt stehen und sah sie an. » Könnten Sie etwas präziser werden?«
    Wieder schüttelte Petra den Kopf. » Ich glaube nicht, dass Danny tot ist. Dafür habe ich keinerlei Beweise, aber ich habe die Passagierliste von Flug VA765 angefordert. Ich habe übrigens Ihren Namen dazu benutzt, ich hoffe, das war in Ordnung. Sie geben die Listen nicht raus, wenn derjenige, der sie anfordert, nicht über eine gewisse Autorität verfügt.«
    » Setzen wir uns

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