Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
Vom Netzwerk:
und entdeckte den Penner, den er vorhin schon bemerkt hatte, mit zwei anderen Cops in einem Polizeiauto. Sie gaben sich alle Mühe, ihn wach zu halten, da er nun an einem warmen Ort war und seiner Müdigkeit nachgeben wollte. Einer von ihnen flößte ihm Kaffee ein, während der andere fassungslos zusah.
    » Sieht ja nicht so aus, als würden sie große Fortschritte machen«, meinte Stan und dachte gleichzeitig: Vielleicht habe ich ja gesehen, was hier passiert ist, und kann mich nur nicht daran erinnern.
    » Nö«, stimmte ihm der Constable zu. » Der Alte würde nicht mal seine eigene Großmutter erkennen …«
    Stan machte sich wieder auf den Weg und kam an einer anderen kleinen Gruppe vorbei, die den verkohlten Leichnam des dritten Opfers umringte. Das war alles sehr merkwürdig. Wenn Manovitch noch da wäre, sagte er sich, könnte er das gewesen sein. Aber er war davon überzeugt, dass der Feind zerstört war, auch wenn die Fliegen noch gekommen waren. Stan selbst hatte Manovitch verbrannt und war verdammt stolz auf diesen Erfolg. Erzdiakon Smith hatte extra zwei Spitzen-Cops aus den Staaten eingeflogen, um diesen Bösewicht zu schnappen, und am Ende war es Sergeant Gates gewesen, der sich ihm gestellt und ihn ausgelöscht hatte. Das schlug ihnen allen auf den Magen: Dass sie all das Geld ausgegeben hatten und dann am Ende ein einheimischer Cop das Arschloch erwischt hatte. Peters hatte es begriffen, warum also nicht auch Smith?
    » Sie wissen mich einfach nicht zu schätzen«, sagte Stan zu sich selbst, während er weiterging. » Das ist das verdammte Problem.«
    Er nickte. » Ich bin ein guter Polizist, einer der besten. Ich mache meinen Job, und zwar gut. Und das ist alles. Manovitch ist weg, und ich habe ihn ausgeschaltet. Daran werden sie sich gewöhnen müssen, und dann bekomme ich auch, was mir zusteht. Manovitch ist für immer in die Hölle zurückgekehrt.«
    In der Ferne heulte eine Sirene, die seine Worte Lügen zu strafen schien.

23
    Danny konnte mit den Zehenspitzen gerade noch den Boden der sternförmigen Kammer berühren.
    Dünnes graues Licht drang durch eine Schießscharte dicht unter der gewölbten Decke. Es traf nur auf kalten Stein, der eine ähnliche Farbe hatte wie es selbst. Nicht einmal die grün-graue Kröte, die in einer Spalte der Schießscharte hockte, war von diesem erbärmlichen Licht beeindruckt – es war zu farblos, um die Staubkörnchen in seinen Strahlen zu erhellen, und zu feucht und schwer, um etwas anderes zu tun, als wie Blei auf den Steinplatten zu lasten.
    Rostige Ketten führten durch Löcher in Dannys Händen und waren dann an zwei großen Eisenringen befestigt, die hoch über seinem Kopf an der Mauer angebracht waren. Darüber hinaus hing Danny mit dem Gesicht zur Mauer, flach an die Steine gepresst, die nass und mit Algen und Pilzen überzogen waren. Er war schon von Spinnen untersucht worden, und einmal hatte eine Ratte an seinen Hoden geknabbert, bis sie geblutet hatten. Die Schmerzen in seinen Händen waren zunächst unerträglich gewesen, aber jetzt spürte er nur noch ein endloses, dumpfes Ziehen.
    Er war nackt und zitterte in der Kälte, die in den Steinen gespeichert zu sein schien. Er hatte schon seit endlosen, ungezählten Stunden nichts mehr gegessen. Um seinen Durst zu stillen, musste er das modrige Wasser ablecken, das an der Wand hinunterlief. Es hatte ein wilder Vergewaltigungsversuch stattgefunden, aber Danny war während des Angriffs ohnmächtig geworden, und so war er nicht zu Ende geführt worden, wahrscheinlich weil Manovitch wollte, dass Danny wach und bei Bewusstsein blieb, wenn er ihn erniedrigte und quälte.
    Danny war klar, dass er ziemlich in der Scheiße steckte. Die Ketten, die ihn fesselten, hatten kein Schloss. Stattdessen hatte Manovitch mit seinen unglaublich starken Fingern zwei Kettenglieder aufgebogen, damit man ihn nicht ohne Schneidwerkzeug befreien konnte.
    » Stan Gates«, murmelte Danny. » Stan Gates ist Manovitch. Verdammte Scheiße! Oh, Jesus.« Er weinte aus Angst und Verzweiflung. » Herr, ich brauche Hilfe. Bitte hilf mir, Herr«, betete er. » Lass mich nicht so sterben, bitte.« Der Nahrungsmangel, Schlafmangel und die Qualen hatten ihn halb ins Delirium fallen lassen. Er versuchte sich daran zu erinnern, was passiert war. Vereinzelte Szenen, verschwommen und in Schwarz-Weiß, tauchten vor seinem inneren Auge auf, als stammten sie aus einem sehr alten film noir, der in seinem Kopf abgespielt wurde.
    Stan Gates hatte ihn

Weitere Kostenlose Bücher