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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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es, von etwas abhängig zu sein, aber es ist sehr schwer. Das musst du verstehen. Ich kann manchmal einfach nicht anders. Bitte sag Dave nichts davon.«
    Danny dachte über das nach, was sie gesagt hatte, und beschloss, dass Dave ja schon von dem brennenden Bett wusste und er irgendwann auch von der Selbstverstümmelung erfahren würde, wenn sie das weiterhin machte. Dabei wäre ihm eine Einmischung von Danny gar nicht recht. Also entschied er, dass er nichts sagen würde.
    » Meine Lippen sind versiegelt.«
    Sie schenkte ihm ein Lächeln.
    » Danke, Danny.«
    Sie redeten noch ein bisschen über Dave, sich selbst und die ganze Situation, und kamen zu dem Schluss, dass sich alles zum Besten entwickelt hatte, was auch immer das heißen mochte. Die Suppenteller wurden abgeräumt, und der Hauptgang kam. Danny verputzte sein Fleisch und dachte nur flüchtig an das kleine Kälbchen, von dem es stammte. Er war nicht der Typ, der sich die Dinge zu genau ansah. Vanessa aß Forelle und fragte sich, wie lange es wohl her war, dass der Fisch in einem reinen kanadischen Strom geschwommen war. Sie war der Typ, der immer hinter die Fassade blickte.
    » Bist du katholisch?«, fragte Danny schließlich.
    » Nicht praktizierend«, erwiderte sie.
    » Oh-oh, Höllenfeuer«, murmelte er, ohne nachzudenken, bereute es dann aber sofort. Er versuchte, die Situation zu retten, scheiterte zum zehntausendsten Mal in seinem Leben daran und war froh, als es Zeit wurde, nach der Rechnung zu fragen.
    Als sie gerade gehen wollten, kam Foxy aus der Küche und schimpfte Danny, weil er ihm nicht gesagt hatte, dass er da war. Danny erwiderte, er habe gedacht, Foxy hätte nicht gerne Cops im Laden, aber Foxy erwiderte, dass einige Cops ihm immer willkommen seien, solange sie ihn Ray nannten. Sie wurden Clementine vorgestellt, die gerade viel zu tun hatte und ihnen nur ein Lächeln und ein » Freut mich« über die Schulter zuwerfen konnte.
    Foxy bestand darauf, dass sie mit ihm einen Brandy tranken, und als sie eine halbe Stunde später gingen, hatte Danny ein warmes Gefühl im Bauch. Es spielte keine Rolle, dass manche Cops den Polizeidienst hassten, so wie Foxy es getan hatte: Wenn sie einmal draußen waren, vermissten sie ihn.
    Menschen sind die widersprüchlichsten Lebewesen auf der Welt, dachte Danny. Wenn man ihnen etwas gibt, wollen sie etwas anderes. Leben sie in Ohio, wollen sie lieber nach Kalifornien. Wenn sie dann endlich in Kalifornien wohnen, reden sie die ganze Zeit nur von Ohio. Wenn man sie in einen Club reinlässt, wollen sie in einen anderen Club. Lässt man sie dann wieder raus, wollen sie unbedingt wieder rein. Danny hatte einmal gehört, wie ein berühmter Bergsteiger gesagt hatte: » Wenn ich bei kalten, schlechten Wetterbedingungen einen Berg besteige, dann wünschte ich, ich könnte mit meiner Frau zu Hause vor dem Kamin sitzen. Wenn ich zu Hause bin, sehne ich mich danach, auf einem Berg zu sein …«
    Span war einen Meter siebenundachtzig groß, hatte einen beeindruckenden Oberkörper, den er durch jahrelanges Training im Fitnessstudio perfektioniert hatte, und zwei erbärmlich dünne Beinchen mit Füßen, um deren Schuhgröße ihn die meisten Frauen beneidet hätten. Spans Problem bestand darin, dass er Beintraining langweilig fand und er sich immer nur auf Arme und Torso konzentriert hatte, was zur Folge hatte, dass er nun wie ein Ausrufezeichen aussah. Wann immer er fotografiert wurde, bestand er darauf, nur vom Bauch aufwärts gezeigt zu werden.
    Span hatte einen Stall von sieben Mädchen, und Rita war eine davon. Er passte auf seine Huren auf, überließ ihnen mindestens zehn Prozent von ihren Einkünften und stellte sicher, dass sie nicht von Freaks, Spinnern, Mafiosi oder Gangs drangsaliert wurden. Er hatte die korrupten Bullen für seinen Straßenabschnitt auf seiner Gehaltsliste und arbeitete schon seit Jahren für einen Lieutenant als Spitzel. Der Lieutenant beschützte ihn dafür vor unangekündigten Razzien. Außerdem zahlte Span an die örtliche Mafia und sorgte so für zusätzlichen Schutz. Gegen ehrliche Cops konnte er nichts tun, außer sich in schrillen Tönen darüber zu beschweren, dass er als Schwarzer ja ständig diskriminiert würde. Eigentlich war er kein Afroamerikaner; seine Eltern stammten aus Mauritius, aber nach jahrelanger Sonnenbanknutzung ging er als Schwarzer durch. Falls jemand fragte, sagte er immer, er hätte ein Tröpfchen Bleichmittel in sich.
    Wie die meisten Zuhälter sorgte sich Span vor

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