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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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sei denn, sie ist minderjährig, und in dem Fall würde ich dir in die Eier treten.«
    Danny war gekränkt.
    » Bitte nicht solche Kraftausdrücke hier, das ist ein respektables Restaurant. Nein, sie ist nicht minderjährig. Eigentlich geht sie dich aber auch gar nichts an. Ich habe sie nur erwähnt, um dir zu zeigen, dass ich nicht an gebrochenem Herzen leide. Und wenn ich sie als Mädchen bezeichnen will, und sie mich als Jungen, dann werden wir das verdammt nochmal auch tun, und zwar ohne vorher deine Erlaubnis einzuholen. Kümmer du dich mal um dich selbst, und Rita kümmert sich auch um sich selbst, das kann sie nämlich ganz gut.«
    » Wirklich?«
    » Was – willst du sie jetzt etwa auch bevormunden?«
    » Ich denke, bemuttern würde es eher treffen, aber das ist jetzt unwichtig. Erzähl mir von Dave. Er hat seine Frau und sein Kind sehr geliebt, oder?«
    Danny nickte.
    » Leidenschaftlich. Hat für die beiden gelebt, und als Celia gestorben ist, ist er völlig zusammengebrochen. Sei besser vorsichtig mit ihm, denn innerlich ist er ziemlich zerbrechlich. Nach außen hin hart wie eine Riesengarnele, aber innen drin weich und voller Emotion, ganz rosa und zart.«
    » Ich will ihn nicht verletzen. Er ist sowieso nicht in mich verliebt. Er mag mich, genießt meine Gesellschaft, aber da gibt es keine unwiderstehliche Leidenschaft.«
    » Wahrscheinlich ist es so am besten. Mehr könnte er momentan auch nicht verkraften. Sag mal, wie ist er denn so, wenn ihr allein seid? Schau mich nicht so an, der Teil mit dem Sex interessiert mich nicht. Ich will wissen, ob er stabil ist, ob er sich wieder zusammenreißt, oder … weint er im Schlaf oder so was? Das würde er eher vor einer Frau als vor einem Mann machen, selbst wenn wir die besten Freunde sind.«
    Die Suppe kam; Vanessa nahm ihren Löffel und begann zu essen. Danny wischte – sehr zum Ärger von Clementine – seinen Löffel erst an der Serviette ab, bevor er sich ihr anschloss.
    » Er weint nicht im Schlaf, er weint an meiner Schulter«, sagte sie schließlich, » und das ist ganz normal. Gewisse Dinge lösen es aus – ein Lied, ein Ausschnitt aus einem Spätfilm oder vielleicht nur eine Erinnerung. Das heißt aber nicht, dass er labil ist.«
    Als sie den Löffel zum Mund führte, griff Danny über den Tisch und packte ihr Handgelenk. Er drehte ihren Arm, damit er die Innenseite sehen konnte.
    » Was ist das?«, fauchte er.
    Mit verkniffenem Mund versuchte sie, ihren Arm loszureißen.
    » Narben. Alte Brandmale von Zigaretten.«
    » Bullshit, das da ist nicht alt«, widersprach er und zeigte auf eine Wunde, » und das da auch nicht. Das sind frische Wunden.«
    Schließlich gelang es ihr, ihren Arm zu befreien.
    » Wäre es dir lieber, wenn ich sein Bett in Brand stecke?«
    Danny starrte sie an. Er kannte ihre Geschichte und konnte sich denken, was los war. Er war nicht ohne Grund Detective, und er war auf der Straße unterwegs, seit er zwölf war. Er kannte die Kehrseite der Medaille.
    » Du fügst dir die Brandwunden selbst zu«, stellte er nüchtern fest.
    » Ja«, gab sie zu.
    » Wann?«
    » Ich glaube nicht …« Sie richtete sich hochmütig auf, aber er fauchte nur wieder: » Wann?«
    Da schien sie von innen heraus in sich zusammenzufallen und hing über der Tischkante.
    » Nachdem wir miteinander geschlafen haben. Mein Vater hat das immer getan, um mich zu bestrafen, wenn er mich zum Sex gezwungen hatte. Jetzt tue ich es selbst. Ich weiß nicht, warum.«
    Danny zuckte zusammen.
    » Du bestrafst dich selbst, weil du ein böses Mädchen warst?«
    » Ich schätze, so ist es. Auf eine verdrehte Art und Weise brauche ich es. Danach fühle ich mich sauber. Es reinigt meine Seele.«
    » Das ist nicht nötig, Vanessa. Du tust nichts Falsches.«
    Sie schaute hoch und lächelte.
    » Da redet der Richtige. Wer rennt denn jeden Abend nach dem Sex zur Beichte?«
    Danny versuchte, sich nicht ärgern zu lassen.
    » Das ist etwas anderes. Ich verstümmele mich nicht selbst. Wenn du dich schlecht fühlst, warum kommst du nicht mit mir zur Beichte?«
    » Da hätte der Priester seinen großen Tag, was? Rennt von einem Beichtstuhl zum anderen, hört sich unsere schmutzigen Geschichten an und versucht, seinen Ständer zu verbergen.«
    Danny war so schockiert, dass er fast an seiner Suppe erstickte.
    » So darfst du doch nicht über Priester reden.«
    » Sei nicht so naiv, Danny! Sie sind Männer, oder nicht? Hör zu, ich werde versuchen, das nicht mehr zu machen. Ich hasse

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