Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
Vom Netzwerk:
den Guten, und du bist ein Böser, also gewinnen wir traditionell am Ende immer. Mach dir deswegen keinen Kopf. Und erwarte nicht von mir, dass ich ein gutes Wort für dich einlege, wenn die Sitte dich irgendwann schnappt, denn das werden sie.«
    » Ich werde daran denken, dass du nicht auf meiner Seite bist.«
    » Gut. Entspann dich, Span. Genieß den Rest von deinem Schiss.«

13
    Dave und Danny fuhren durch die Innenstadt, beide in Gedanken versunken. Danny fuhr, und Dave starrte auf die ausgebrannten Ruinen der Gebäude, die fast überall zu sein schienen, wo er hinblickte. Sie sahen traurig aus, einige bereits von Unkraut überwuchert, mit geschwärzten Holzresten und verzogenen Stahlträgern, die als Beweis dafür dienten, wie grausam ihr kurzer strahlender Moment gewesen war. Es waren die toten Sterne der Stadt, verglüht und jetzt nur noch Gesteinsreste.
    Reece klebte ihnen immer noch am Hintern und lag ihnen damit in den Ohren, den Verursacher der weißen Feuer zu finden, den alle am Galgen sehen wollten. Und das, obwohl sie mehr Festnahmen machten als je zuvor. Dieser Mann war der Anführer, der Messias der Brandstifter. Sie benutzten ihn als Leitstern für ihre Sache.
    Plötzlich wurde Dave aus seinen Gedanken gerissen und drehte sich nach den Leuten auf dem Bürgersteig um. Er stieß einen überraschten Schrei aus und rief: » Fahr rechts ran, Danny.«
    » Was? Was ist los?« Danny steuerte den Wagen an die Seite und lenkte ihn so nah an den Bordstein, dass er eine Radkappe zerkratzte. Dann schaute er über die Schulter, um zu sehen, was Dave so aufgeregt hatte. » Überfall?«
    » Nein, verdammt, das ist er«, zischte Dave.
    » Er?«
    » Der Oberbrandstifter, der mit dem weißen Feuer. Da«, Dave zeigte auf einen Mann, » schlendert einfach über den Bürgersteig.«
    » Dieser Schönling?«
    » Das ist der Dreckskerl. Schau nicht hin, er guckt gerade rüber. Wenn er an unserem Auto vorbei ist, folgen wir ihm.«
    » Willst du ihn nicht festnehmen?«
    » Wir haben doch noch nichts gegen ihn in der Hand. Ich will herausfinden, wo er sich so rumtreibt. Wenn wir ihn einfach im richtigen Viertel erwischen und dann die Forensiker an seine Hände rankommen … Scheiße, am liebsten würde ich ihn mir sofort schnappen.« Dave griff nach seiner Waffe.
    » Dave!«, rief Danny warnend.
    » Okay, okay. Schau, er biegt um die Ecke.«
    Als die beiden Detectives aus ihrem Wagen sprangen, kam ein Verkehrspolizist auf sie zu, um ihnen zu sagen, dass sie dort nicht parken dürften. Sie wedelten kurz mit ihren Marken, woraufhin er nickte und ging. Die beiden Cops wieselten bis zur Straßenecke und gingen dann langsam hinter ihrem Verdächtigen her.
    Er führte sie zu einem schäbigen Restaurant in einer Straße, die eine Abrissmannschaft mit offenen Armen willkommen geheißen hätte. Der Mann ging hinein, und Dave beschloss, ihm zu folgen. Er wusste, dass es falsch war, aber er war aufgeregt. Danny blieb dicht hinter ihm, da er seinem Partner bei allem außer Frauen vertraute.
    Es gab nur einen weiteren Gast, einen alten Schwarzen mit Fusselbart, der in einer Ecke saß. Der Schönling saß im hinteren Teil des schmalen Raums, mit dem Gesicht zum Tresen, hinter dem die Küche lag. Er bekam gerade von einem Koch mit tätowierten Oberarmen so dick wie die eines Tennisspielers und einer Wampe, die aussah wie der Beutel eines Kängurus, eine Tasse Kaffee serviert. Er wirkte wie ein Navy-Mann, der an Land gegangen war.
    » Zwei Kaffee«, rief Danny, » schwarz.«
    Der alte Mann warf ihnen aus feuchten Augen einen scharfen Blick zu.
    » Also ohne Milch«, erklärte Dave schnell. » Zwei.«
    Schönling rührte langsam in seinem Kaffee, drehte sich beim Klang der Stimme aber nicht um.
    Dave sog die Luft ein. Da war wieder dieses verdammte Aftershave, das er gerochen hatte, als das Haus des Mafioso abgebrannt war. Mandeln. Der Geruch von Mandeln. Seine Aufregung stieg. Das war definitiv sein Mann. Ohne ein Wort zu Danny ging er zum Tisch des Schönlings und setzte sich ihm gegenüber.
    Er starrte dem Mann ins Gesicht.
    » Hallo«, sagte Dave dann.
    Schönling sah ihn mit sanftem Blick an. Er hatte hellgraue Augen, die an die eines Babys erinnerten. Trotz der unterdrückten Wut, die Dave gegen diesen Mann richtete, lief ihm ein Schauer über den Rücken. Das waren hypnotische Augen, unmenschlich, vielleicht sogar nicht menschlich. Aus irgendeinem Grund fühlte sich Dave sehr verwundbar, unbedeutend, wie eine Schnecke, über der ein

Weitere Kostenlose Bücher