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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Er sitzt in der Falle und wartet nur noch darauf, dass ich ihn auslösche.«
    » Was hat dieser Mann Ihnen getan?«, fragte Danny.
    » Mann? Er ist kein Mann, nicht einmal ein Mensch. Sein Körper ist, genau wie meiner, der eines Menschen, aber der Geist, der darin steckt … Sie würden ihn als Dämon bezeichnen.«
    Danny schüttelte den Kopf. Der Abscheu gegenüber diesem Irren war ihm deutlich anzusehen.
    » Ein Dämonenjäger also. Kommen Sie aus Tennessee, Mann, oder aus Oklahoma? Sie klingen gar nicht wie ein Südstaatler.«
    » Ihr seid alle wie kleine Kinder. Ihr habt Bilder im Kopf, die keinerlei Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit haben. Bilder von geflügelten Wesen, die Hände im Gebet verschränkt, mit einem Ring aus Licht über dem Kopf. Bilder von Wesen mit Spitzbärten, Schwänzen, Hörnern und Hufen.«
    Obwohl er ihn abstoßend fand, wollte Dave, dass der Mann weiterredete. Er wollte unbedingt wissen, wie er tickte. Er wollte Motive.
    » Wenn die Typen, auf die Sie Jagd machen, Dämonen sind, was zur Hölle sind dann Sie?«
    » Ich bin das, was Sie als Engel bezeichnen würden, auch wenn dieser Begriff eurer Sprache entstammt, nicht unserer.«
    Danny unterbrach ihn triumphierend: » Und was ist mit › Du sollst nicht töten‹?«
    In die durchdringenden grauen Augen trat ein Hauch von Ungeduld.
    » Sie verwechseln mich mit einem Sterblichen. Du sollst nicht töten, wie Sie so richtig feststellen, aber nicht ich. Die Zehn Gebote wurden den Menschen gegeben, nicht meiner Art. Sie vergeuden hier sowohl meine Zeit als auch die Ihre. Ich bin hier, um zu jagen. Es ist nicht mein Problem, wenn dabei Menschen sterben – sie werden sowieso irgendwann sterben. Der Tod ist das natürliche Ende«, erklärte er sanft, » und aus den Händen von Meinesgleichen kein Akt des Bösen. Unsere Moral gestaltet sich nicht wie Ihre, sie unterscheidet sich erheblich von ihr, denn wir sind erlöst von sterblicher Sünde, so wie wir auch über weltlichem Verlangen stehen. Einfach ausgedrückt könnte man sagen, wir sind göttlich.«
    » Okay«, warf Dave ein, der immer wütender wurde, » wir haben jetzt genug von dieser Scheiße gehört.«
    Jophiel stand auf und war schon an der Tür, bevor die beiden Detectives aufspringen konnten. Dort blieb er stehen und schaute bedeutungsschwer zum hinteren Teil des Restaurants.
    » Ich denke, Sie würden es wahrscheinlich › heiliges Feuer‹ nennen«, sagte er.
    In diesem Moment ertönte das gedämpfte Geräusch von brennbarem Material, das sich entzündete. Im Hinterzimmer explodierte etwas. Ein einzelner, schriller Schrei wurde laut, wie der einer gequälten Katze, und dann drangen weißglühende Flammen durch die Ritzen in der Holzwand und verschlangen sie rasend schnell. Die dünne Tür zum Lagerraum war nach einem Augenblick verschwunden und die Flammen schlugen fast einen Meter weit über den Tresen hinaus. Dave, der bereits auf dem Weg zur Tür war, spürte, wie das Feuer hinter ihm tobte und die Haare an seinem Hinterkopf versengte. Danny war direkt hinter ihm, und zusammen taumelten sie auf die Straße hinaus. Sie mussten gegen einen starken Luftzug ankämpfen, als die Luft in das Lokal gesaugt wurde, um den Sauerstoff zu ersetzen, den das Feuer verzehrt hatte. Mit einem knallenden Geräusch erschienen Blasen auf der Theke, schwollen an und platzten.
    Da sie mit dem Rücken zur Küche gestanden hatten, waren die beiden Detectives von dem weißen Feuer nicht geblendet worden, aber die plötzliche starke Hitze entzog ihnen alle Energie, so dass sie schnell am Rande der Erschöpfung waren.
    Der Rücken von Dannys Anzug qualmte. Er riss sich das Jackett runter und schlug mit den Händen auf seine Hosenbeine ein. Sein Haar war angesengt und sein Nacken verbrannt.
    Im Restaurant ertönten schreckliche Schmerzensschreie, und als Dave sich umdrehte, sah er den Koch, der mit brennender Kleidung, die Haare in Flammen, blind versuchte, über den schmelzenden Tresen zu klettern. An seinem Ellbogen stand eine Pfanne mit Pommes Frites, aus der in zischenden Stichflammen das Frittieröl geschleudert wurde, wie Lava aus einem kleinen Vulkan. Der alte Schwarze brannte ebenfalls, er hing zusammengesunken über einem Tisch und zuckte wild. Der widerliche Gestank von brennendem Fleisch drang aus dem Restaurant.
    Dave versuchte, sich einen Weg durch die Flammen zu suchen, aber die diversen Bratfette waren explodiert und hatten den Raum mit lodernden Klumpen überzogen. Der ganze Raum brannte

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