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Angel 01 - Die Engel

Angel 01 - Die Engel

Titel: Angel 01 - Die Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Stock ein Fenster aufzureißen, nur um dann von hinten von einer Stichflamme erfasst zu werden, die aussah, als käme sie aus einem Flammenwerfer. Indem er das Fenster geöffnet hatte, hatte er dem Inferno einen Sauerstoffschub verpasst, und es hatte sich bei ihm bedankt, indem es ihn auffraß.
    » Oh Gott«, schrie Bronski, » irgendjemand muss etwas tun. Sie sind alle da drin. Tut doch etwas!«
    Es war hoffnungslos, die Flammen brauchten für ihren Weg durch alle Stockwerke gerade mal so viel Zeit, wie ein Mensch gebraucht hätte, um eine Treppe hinunterzulaufen. Dieses Feuer war unnatürlich, zu heftig und zu schnell für ein normales Feuer, und weiß, so verdammt weiß. Es verzehrte innerhalb von Sekunden alles, womit es in Berührung kam, die Fensterscheiben explodierten oder schmolzen, und wenn die Luft seinen unersättlichen Appetit noch weiter anregte, nährte das Feuer sich selbst, so dass seine Energie schier endlos war. Die Zuschauer zogen sich ans Ende der Straße zurück.
    Die Autos, die am nächsten an dem brennenden Gebäude geparkt waren, explodierten und schleuderten Einzelteile durch die Gegend. Bis die Löschfahrzeuge sich einen Weg durch den Stau bahnten, war das Chaos perfekt. Die Feuerwehr beschränkte sich darauf, die beiden angrenzenden Gebäude zu befeuchten, damit sich das Feuer nicht weiter ausbreiten konnte. Die Polizeiwache selbst war verloren: eine leere Hülle, in der die Flammen wüteten. Die Zuschauer, die beim Gedanken an eine brennende Polizeiwache zunächst gejubelt hatten, waren nun voller Entsetzen verstummt. Nicht nur Polizisten verbrannten da, sondern auch Dutzende Bürger aus der Gegend, Freunde und Verwandte, die einen Termin gehabt hatten oder in den Zellen festsaßen. Es war eine Katastrophe, eine Tragödie, die das gesamte Viertel betraf.
    Nur zwei Menschen entkamen dem Inferno: Bronski und die Frau, die durch das Loch in der Scheibe geklettert war. Und selbst sie war in einem schlimmen Zustand. Immer wieder murmelte sie etwas von einem Mann, der mehrere Schüsse abbekommen habe und unverletzt verschwunden sei.
    » Er ist nicht mal hingefallen«, murmelte sie. » Stand einfach nur da und hat die Leute angezündet.«
    Bronski weinte, als der Krankenwagen mit ihr davonfuhr; natürlich nicht ihretwegen. Er weinte um all seine Freunde, die jetzt nur noch verkohlte Klumpen in einer qualmenden Ruine waren.
    » Warum, verfickt nochmal?«, schrie er immer wieder. » Warum?«
    Eine der ersten Besucher von Bronski waren D&D , Mutter Teresa und Bruder Tuck.
    » Was ist passiert?«, fragte Dave.
    Bronski fühlte sich elend, aber mit diesen beiden wollte er dringend reden.
    » Dieses Arschloch hat nach euch gefragt. Ich habe versucht, ihm zu sagen, dass er sich verpissen soll. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der nur Ärger macht. Ihr wisst doch, dafür habe ich einen Riecher. Dieses Gefühl, wenn man ihnen in die Augen schaut und dahinter einfach nur ein Riesenberg Scheiße sieht. Dann ist er fies geworden. Hat mich zusammengeschlagen. Dann das Gebäude in Brand gesteckt. Fragt mich nicht wie, ich habe keinen Kanister oder so gesehen. Es ist einfach abgebrannt, als wäre eine verdammte Bombe hochgegangen oder so.«
    » Er hat dich zusammengeschlagen?«, hakte Danny nach.
    Bronski wandte beschämt das Gesicht ab.
    » Ja, das war ein verdammt starker Zuhälter.«
    Dave klinkte sich wieder ein: » Warum meinst du, er wäre ein Zuhälter?«
    Bronski schüttelte nur den Kopf.
    » Einfach das Aussehen, wisst ihr. Er war entweder ein Zuhälter oder eine Schwuchtel. Sah geleckt aus, irgendwie mit einem Hauch Latino, hatte aber so sanfte graue Augen. Weiß nicht. Hatte auch so einen Geruch an sich. Irgendetwas, wovon mir regelrecht schlecht geworden ist.«
    » Mandeln?«, fragte Dave. » Hat er nach Mandeln gerochen?«
    » Weiß nicht«, erwiderte Bronski zögernd. » Ja, glaube schon.«
    Dann wurde dem großen Exboxer, der keine menschliche Faust fürchtete, bewusst, dass er weinte. Er versuchte, aus dem Bett zu steigen, um sich irgendwo zu verstecken, aber D&D packten ihn und zwangen ihn, sich wieder hinzulegen.
    » Er hat sie alle umgebracht«, heulte Bronski. » Hat alle verbrannt. Es war schrecklich, Dave, so etwas habe ich noch nie gesehen. Leute sind direkt vor meinen Augen verbrannt. Freunde von mir. Kumpel, die ich schon seit Ewigkeiten kenne, standen einfach am Fenster und wurden von den Flammen gefressen. Man konnte ihre Schreie hören. Bitte, bitte, Gott, hilf mir. Kennt ihr

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