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Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition)

Titel: Angel Eyes. Im Bann der Dunkelheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Desrochers
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richtet er den Blick auf den Engel, der vor ihm niedersteigt, und reißt die Augen auf. Matts Energiestrahl wird von dem intensiven Glühen des Engels einfach verschluckt. Im nächsten Augenblick entfährt Matt ein furchtbarer Schrei und er wird ebenfalls von dem Glühen verzehrt.
    Durch Matts Schrei höre ich das Übelkeit erregende Krachen von brechenden Knochen. Matt werden die Flügel abgerissen. Ich will mich abwenden, aber ich kann es nicht. Eine heiße Welle trifft mich, als sei eine Bombe explodiert, und ich taumele rücklings in den Flur. Dann ist das Licht so schnell verschwunden, wie es gekommen ist, und Matt liegt blutend am Boden.
    Ich drehe mich um und laufe ohne einen Blick zurück hinter Frannie her.
Matt
    Ich habe das Gefühl, aus einem Traum zu erwachen. Lili kniet über mir, ein Laken um die Schultern. Ich stöhne, als ihre Finger über mein Gesicht streichen, und als sie mich küsst, explodiere ich in schierer Seligkeit. Ich ziehe sie an mich, küsse sie leidenschaftlicher, ganz versunken in dem Gefühl ihrer Nähe.
    Sie bedeckt mein Gesicht mit Küssen. «Geht es dir gut?»
    Ich lächele sie an, auch wenn ich ein ganz klein wenig enttäuscht bin, dass ich mich nicht erinnern kann, was gerade passiert ist. Wir waren offensichtlich zusammen im Bett – unter dem Laken ist sie nackt, aber …
    Doch da geht mir auf, dass ich nicht nackt bin, ich trage Jeans und T-Shirt. Ich sehe mich um: Wir sind in Lucs Wohnung, nicht in Lilis.
    Ich kneife die Augen zusammen. Warum kann ich mich nicht erinnern? «Was …?»
    Ihr Blick bewölkt sich, und sie zieht sich aus meiner Umarmung zurück. «Ich wollte es nicht.»
    Ein Bild blitzt auf. Lili. In Lucs Bett.
    Noch eines. Meine Faust, die Lucs Gesicht trifft.
    Ich stehe auf. Meine Beine zittern. Ich kriege das nicht auf die Reihe. Meine Sinne sind stumpf, meine Sicht verschwommen. Etwas rinnt mir heiß den Rücken herunter. Und Schmerz, ein tiefer, brennender Schmerz. Ich berühre meinen Rücken, ziehe die Hand wieder hervor und keuche auf – sie ist nass und rot.
    Blut?
    Unmöglich. Engel bluten nicht.
    Ich richte den Blick wieder auf Lili. Sie kniet noch auf dem Boden, ihr schokoladenbraunes Haar fällt ihr um die Schultern. Heißer Zorn – aber auch heiße Lust – dämpft den Schmerz an meinem Rücken. Alles, was ich empfinde, ist der vernichtende Schmerz in meinem Herzen bei der Erinnerung an das Erlebte.
    «Lili?»
    Sie steht auf, immer noch in das Laken gewickelt. «Ich wollte ihn nicht, Matt, aber ich hatte keine Wahl …» Eine Träne rollt ihr über die Wange, und sie sieht mich mit großen, traurigen Augen an.
    Kalte Wut durchschneidet mich. Ich weiß nicht, ob ich sie schlagen oder küssen möchte, und als ich zu ihr gehe, wirft sie sich mir an den Hals.
    «Bitte, Matt. Es tut mir schrecklich leid.»
    Langsam hebe ich die zitternden Hände und lege sie ihr auf die Hüften. Sie schluchzt an meiner Schulter, und ich spüre ihren Körper unter dem dünnen Laken – das Einzige, was uns trennt. Sie schaut mit ihren wunderschönen grünen Augen zu mir auf, und reines Begehren explodiert in mir, animalisches Verlangen. Ich küsse sie stöhnend. Aber dann stürmt wieder das Bild von ihr und Luc im Bett auf mich ein, und ich schiebe sie weg.
    «Du hast mit ihm geschlafen.»
    «Ich wollte es nicht. Du musst mir glauben. Er hat mich dazu gezwungen.» Ihr Gesicht ist nichts als Schmerz und Verzweiflung, und der Wunsch, sie zu beschützen, ist plötzlich überwältigend.
    Ich ziehe sie wieder an mich. «Lili», wispere ich in ihr Haar.
    Sie schmiegt sich an meinen Hals. «Ich will so nicht sein.» Sie löst sich, doch ihr Blick bannt mich. «Versprich mir, dass du bei mir bleibst.»
    «Ich bleibe bei dir», sage ich, ich kann nicht anders.
    «Für immer», flüstert sie an meinen Lippen.
    «Für immer», wiederhole ich und küsse sie.
    Mein Rücken brennt unter ihrer Berührung, und in meinem Hirn schrillt eine Alarmglocke. Doch Lili ist mir so nah, dass ich mich nicht darauf konzentrieren kann. Ihre Lippen ziehen eine weiche, warme Spur zu meinem Ohr, und sie flüstert: «Von jetzt an wird alles besser. Du bist mein Engel.» Sie küsst mich sanft und lässt mich los. «Es ist Zeit zu gehen.»
    Bilder tanzen am Rand meines Bewusstseins, vage und verschwommen, und ich habe Mühe, ihnen einen Sinn abzugewinnen, doch plötzlich bin ich mir sicher, dass sie wichtig sind.
    «Wohin?» Ich überlege, warum in mir eine solche Panik aufsteigt. Ich schließe die Augen

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